Ich befand mich gerade auf dem Weg zum Hauptquartier. Ich musste dort an einen der Computer. Und da es mittlerweile dunkel war, standen meine Chancen gut, dass ich auf niemanden treffen würde den ich kannte. Am besten wäre es, wenn ich niemanden begegnen würde. Das war allerdings kaum möglich, da es besonders die Jugendlichen in der Gang reizte, sich am Abend noch in Ruhe vollaufen zu lassen. Und wo war das besser möglich als dort wo jemand halbwegs auf einen aufpasste? Ich war früher auch nicht besser. Gut, ich war vielleicht ein wenig wichtiger als die anderen gewesen. Damit will ich sagen, dass ich nun mal den Laden leitete.
Am Quartier angekommen zog ich mir eine Cap auf, sodass ich besser vor Kameras geschützt war. Mein Plan hatte sich geändert. Ich hatte keine Lust mehr auf still und heimlich. Das war meine verdammte Gang, da musste ich wohl kaum über den Hintereingang kommen!
Entschlossen ging ich auf die Tür zu und öffnete sie. Und starrte in ein waches Gesicht. Die andere Wache schlief.
„Könnte ich bitte durch?", fragte ich höflich. Ich wollte wenigstens sagen können, dass ich anfangs nett und höflich gewesen war.
„Nein. Erst zeigen Sie mir Ihr Tattoo!", meinte der Kerl höflich.
„Da gibt es ein kleines Problem. Aber ich kann dir etwas anderes zeigen, dann lässt du mich sicherlich durch. Einverstanden?", ich grinste ihn nett an und er nickte ein wenig irritiert.
„Das hier ist eine Faust. Weißt du was die macht?", ich holte aus und schlug ihm heftig ins Gesicht, sodass er auf den Boden flog und dort liegen blieb. „Die versenkt sich in deinem Gesicht!" Zufrieden lächelte ich. KO nach einem Treffer. Wirklich gut. Als ich über den bewusstlosen Körper steigen wollte, packte mich eine Hand an meinem Knöchel und sauer sah ich zu der Hand. Sie gehörte zu dem Jugendlichen, der geschlafen hatte. Und wenn ich sagte, dass er ein Jugendlicher war, dann meinte ich das auch. Er war noch fast ein Kind. Er war vielleicht elf. Ok, er war ein Kind.
„Ich schlage keine Kinder. Aus Prinzip. Deshalb werde ich dir etwas anderes zeigen als dem anderen. Und du wirst nichts darüber sagen. Du wirst später einfach sagen, dass du geschlafen hast und als du aufgewacht bist war niemand hier".
Ich warf ihm meinen Ring zu: „Sieh ihn dir ganz genau an. Wenn due fertig mit anstarren bist, dann findest du mich in einem der Büros mit Zugang zu den Akten. Ich will dich in spätestens fünf Minuten wiedersehen".
Mit großen Augen starrte mich der Junge an. Ich sah das dann mal als ja und ging weiter in Richtung Means Büro. Mittlerweile hatte er sogar eine Tür mit Code und Fingerabdruckscanner. Das war gut, aber das brachte ihm leider nichts, denn mich konnte er damit nicht von seinem Büro fernhalten. Denn nach nicht einmal fünf Minuten hatte Tuck meinen Fingerabdruck in das System eingespeichert und den Code herauszufinden war auch nicht sonderlich schwer.
„Wie hast du es in den Raum geschafft?", fragte mich der Junge neugierig und ich sah vom Computer zu ihm auf. „Ich bin ich!", grinste ich ihn an und streckte meine Hand aus. Sofort legte er mir den Ring in die Hand.
„Was suchst du überhaupt?", wollte der Junge wissen und sah mich schüchtern an.
„Ich würde es die gerne sagen, aber ich werde es dir nicht sagen. Aber ich habe schon was ich wollte, ich schnüffel gerade nur in seinen privaten Sachen herum. Aber ich denke, ich sollte langsam gehen".
Wir näherten uns der Halle aus der Geräusche zu hören waren und mein Blick schoss zu dem Jungen: „Hast du jemanden angerufen???"
„Nein, das würde ich niemals tun!", beteuerte er mit heftigen Kopfgeschüttel.„Ich dachte es auch nicht. Du wirst jetzt vor mir gehen und ich werde dich immer wieder etwas schubsen. Du wirst auf den Boden sehen, verstanden? Ich habe dich die ganze Zeit gezwungen mich zu begleiten!"
Beim Betreten der Halle verstummten alle und es richteten sich einige Waffen auf mich.
„Ihr werdet jetzt die Waffen runternehmen und dem kleinen Jungen wird nichts geschehen Und dann werde ich hier hinausgehen und wer will kann mich mit Fäusten bekämpfen! Aber nicht mit einer Feuerwaffe!"
Tatsächlich nahmen alle ihre Waffen runter. Ich stieß den Jungen zur Seite und ging auf den Ausgang zu. Bis ich stehen bleiben musste, da sich eine Faust meinem Gesicht näherte. Ich wehrte die Faust ab und holte selber aus. Als ich mich nach hinten drehte, da der Mann, der auf mich losgegangen war mit dem Fuß nach mir trat, bemerkte ich, dass sich eine Art Kreis um mich gebildet hatte. Dann würde ich mich wohl durchkämpfen müssen. Einer nach dem anderen.
Nachdem ich den Mann endgültig besiegt hatte, kam ein Muskelprotz auf mich zu, der mindestens einen Kopf größer als ich war.
Wie ich feststellen musste, konnte er mich drei Meter weit kicken. Was aber eigentlich zu meinem Vorteil war, da ich mich so der Türe drei weitere Meter näherte. Nur das ich wirklich wütend war, war blöd. Aber was sollte man machen. Es war nun mal so. Denn jetzt musste ich erst meine Aggressionen ablassen und dann würde ich gehen.
Ich ging in die Hocke und trat dem Kerl, der mich drei Meter weit gekickt hatte, an die Schienbeine. Nicht mehr lange und auch er würde am Boden liegen. Als er endlich vor mir kniete konnte ich mir nicht verkneifen ihm meine Faust vorzustellen.
Nach sechs weiteren Männern fragte ich leicht keuchend: „Wollt ihr mich nicht einfach heimgehen lassen? Ihr habt eh keine Chance. Und ich bin nicht einmal in Bestform. Wäre ich in Höchstform wäre ich schon wie ein Ninja über eure Köpfe gehüpft und hätte euch mit meinem magischen Kampfschrei in die Knie gezwungen!" Vielleicht hatte ich einen Fuß gegen den Kopf bekommen.
„Und ich habe eurem Kleinen nicht wehgetan. Ich bin dafür, dass ihr mich jetzt schlafen gehen lässt, wenn er jetzt gleich mit dem Kopf nicken wird um euch zu zeigen, dass es ihm gut geht."Sind die dumm. Während sich alle Blicke auf den Jungen legten, der im Hintergrund stand und dem Geschehen fasziniert zugesehen hatte, schlich ich unauffällig zur Türe. Vor der Türe salutierte ich den Jungen angrinsend, welcher als einziger in meine Richtung sah, und verließ die Halle. Draußen fing ich sofort an zu meinem Auto zu laufen. Ich hatte keine Lust mehr meine Leute zu verprügeln. Auch wenn sie auf mich losgegangen waren und nicht ich auf sie.
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Hat jemand Ideen wie es weitergehen soll. Wer denkt, was als nächsten kommt? Bzw. was noch passieren wird?
Ich weiß nicht ob ich es schaffe nächste Woche zu updaten, deshalb heute schonmal zwei Kapitel.
Was würdet ihr davon halten, wenn ihr mir privat peinliche oder komische Geschichten aus eurem Leben schickt und ich die alle dann in einem Extrakapitel veröffentliche? Ich liebe es nämlich solche Geschichten zu lesen, weil ich mich dann endlich mal über jemanden anderen lustig machen kann als mich selbst. Es käme natürlich auch eine peinliche Geschichte von mir. Hätte da wer Lust drauf? (Ich wollte nur mal fragen, aber wer Lust hat, wär cool, wenn ihr 'würd mitmachen' oder so in die Kommentare schreiben würdet. Es erfährt ja niemand was von wem ist.)
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Familiar Gangboss
Teen FictionCinta, auch genannt Taylor, kehrt nach Amerika zurück. Damit werden sowohl Familie, als auch alte Freunde und neue Feinde auf sie aufmerksam. Nur dieses Mal ist alles persönlicher. Denn niemand tut ihrer Familie Leid an, ohne es bitter zu bereuern...