Ich besserte vor dem Spiegel meinen LIppenstift nach und dachte über die Person, die hinter mir die Eingangshalle des Hotels betreten hatte nach. Die Person hatte einen Hut auf und war unauffällig zur Rezeption gegangen und sonst hätte niemand weiter über die Person nachgedacht, doch da ich ich war, hatte ich durch den Spiegel, der an der Wand hinter dem Rezeptionisten hing, diese Person weiterhin beobachtet. Die Person hatte sich direkt neben mich gestellt. Nicht sonderlich auffällig, jedoch war die Rezeption genügend groß, sodass die Person-die sich anhand ihres billigen süßen Deo als Frau erkannte- sich nicht hätte neben mich stellen müssen. Außerdem war ich misstrauisch. Noch war ich mir nicht sicher, ob das alles nur reine Zufälle gewesen waren, deshalb hatte es mich auf die Toilette verschlagen. Seit nun über fünf Minuten wartete ich, ob die Person auch auf die Toilette kommen würde. Viel länger würde ich nicht mehr warten. Noch hinzu kam die Tatsache, dass ich verkleidet war und mich dieser Jemand schon seit ich in das Auto gestiegen war, verfolgen müsste, um zu wissen, dass das ich sein musste. Und ich konnte mich nicht daran erinnern, dass die Fahrt hierher immer ein und das selbe Auto hinter mir gefahren war.
Ich wartete mittlerweile seit knapp zehn Minuten und malte mir meine Lippen nach. Eine Dame kam an das Waschbecken an dem ich stand und ich nickte ihr höflich zu. Mir fiel auf, dass mein Lippenstift mittlerweile zu einer dicken, klebrigen Schicht geworden war und nicht mehr schön aussah, weshalb ich zu den Abschminktüchern griff, welche jedoch leer waren, weshalb ich mir unter dem missbiligenden Blick der Frau eines der Stoffhandtücher nahm und mir damit die Lippen abwischte. Da mich die Dame ungläubig anstarrte, da das was ich gemacht habe nicht in das Schema der Menschen in diesem Hotel passte, meinte ich zu ihr gespielt höflich:"Meine Lippen vertragen kein Papier. Sie sind zu weich dafür." Die Frau lächelte mir verstehend zu und trocknete sich mit einem anderen dieser Tücher ihre Hände ab und verließ dann die Toilette mit klackernden Absätzen. Jaja, da war bei der reichen Dame alles aufgeklärt.
Ich musste wohl annehmen, dass ich jetzt auch noch an einem Verfolgungswahn litt, denn es waren nochmals fünf Minuten vergangen in denen nichts passiert war.
Genervt verlies ich Toilette und wurde promt von jemandem zusammengerannt, der eilig an mir vorbei auf die Toilette lief. Wütend ließ ich meinen Blick zu der Türe gleiten hinter der die Dame verschwunden war. Und ich dachte in einem Nobelhotel würde man auf Benehmen achten.
Ich parkte meinen Wagen etwas von der Lagerhalle entfernt und dachte über mein Leben nach. Ernsthaft, ich dachte wirklich über mein Leben nach. Wie wurde nur alles so verdammt nervig? Kaum war man hier gab es Stress. Und dann wurde auch noch behauptet, dass ich diejenige wäre, die ihr Tante in die Luft sprengen will. Und wenn bewiesen werden könnte, dass ich nichts mit dem Anschlag am Hut hatte, dann wäre es dennoch meine Schuld. Nemo hatte ich natürlich auch gestohlen. Und die Katzen, die in der Nachbarschaft ab und an verschwanden versteckte ich in meinem Keller. Jeder braucht einen Sündenbock und der war nun mal ich, da ich wohl das perfekte Beispiel dafür war wie man nicht sein sollte. Allerdings brauchte Mean auch nicht auf besser tun. Ihm war seine Position nicht schon angeboren worden. Er ist also schlimmer als ich.
Entschlossen stieß ich die Türe auf und versuchte nicht auzufallen. Erstaunlicherweise standen keine Wachen an der Türe. Was wirklich selten vorkam, eigentlich sollte das nie der Fall sein. Da es aber zu meinen Gunsten war würde ich darüber hinübersehen. Ich sah mich in der Halle um, jedoch saßen dort nur vereinzelt Menschen, die mich überhaupt nicht beachteten. Also konnte ich gut die Halle durchqueren und in die Waffenkammer schleichen und mir dort ein paar Messer holen. In Lucas Villa lagen was Schusswaffen anging nur noch veraltete Modelle. Nicht das diese nicht auch gut wären, allerdings würde ich niemals zu durchschlagskräftigeren Waffen nein sagen und die in Lucas Villa hatte ich mir von meinem privaten Zweck gekauft, also musste ich die auch nicht unnötig benutzen. Das ergibt keinen Sinn. Wie auch immer, in der Waffenkammer schnappte ich mir ein paar Waffen und warf sie in eine Tasche und wunderte mich gleichzeitig darüber, dass mir immer noch niemand begegnet war. Klar, einige waren in der Schule oder in der Arbeit, aber Mean und seine Affen mussten hier sein.
Ich schlich zurück zur Haupthalle, jedoch kam mir eine Person entgegen, die mich aufhielt und fragte: "Ich habe Sie hier noch nie gesehen, wer sind Sie, wenn ich wissen dürfte?"
"Das darfst du natürlich gerne wissen, jedoch will ich vorher, dass Sie sich dann ein paar Minuten mit mir unterhalten.", lächelte ich und die Person vor mir nickte nur mit dem Kopf und antwortete mir mit einem 'Ja!', woraufhin ich abdrückte und Kean entsetzt die Augen weitete und versuchte auf mich loszugehen. Es blieb auch bei diesem Versuch, da er nach weniger als einer Musik auf mich fiel und ich den Bewusstlosen über meine Schulter warf. Ich sagte ja, die moderneren Waffen waren sehr praktisch. Früher waren Betäubungswaffen hauptsächlich für Tiere ausgerichtet, riesig und man musste lange auf die Wirkung warten. Heutzutage konnte man die Pistole in seine Clutch stecken und außerdem war das Betäubungsmittel extra für Menschen und so dosiert, dass man innerhalb von maximal drei Minuten in einen erholsamen Schlaf fiel. Naja, ob er erholsam ist wusste ich nicht, mich hatte noch niemand damit abgeschossen. Aber in Mexico war es eine meiner Lieblingsbeschäftigungen gewesen in meiner Freizeit Menschen in der Fußgängerzone beim Vorbeigehen damit abzuschießen und dann darauf zu warten, dass sie umfielen. Das war dann immer witzig, besonders wenn es zu einem Dominoeffekt kam.
Zu einem Erstaunen hielt mich auch niemand ab, als ich mit einem Bewusstlosen die Halle verließ und ihn in mein Auto schleppte, um dann zu mir zu fahren und ihn anschließend auf einem Bett im Gästezimmer zu fesseln. Mein Vater, der mich beobachtet hatte fragte mich irritiert:
"Seit wann sperren wir Leute nicht mehr in Zellen im Keller?"
"Er ist ein Freund von mir. Sozusagen. Und außerdem ist das hier wie eine Zelle. Zwar ist die hier schön eingerichtet und es gibt einen schönen Ausblick, aber rauskommen tut man hier auch nicht." Die Tatsache, dass ich zu faul war ihn in den Keller zu bringen musste ich ja nicht erwähnen.
Mein Vater nickte verstehen und fügte dann hinzu:
"Irgendwie läuft hier was falsch. Was hast denn du für Freunde oder eher was bist du für eine Freundin, wenn du ihn bewusstlos in ein Bett fesselst und davor am Fuß ziehend hier rein bringst und nicht im geringsten darauf achtest, ob sein Kopf mit Gegenständen kollidiert?"
Äh, ja. Was soll man dazu sagen.
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Und was macht ihr gerade so? Also ich sitze hier, schreibe, höre Musik aus den 50ern und 60ern und esse tiefgerorene Blaubeeren. Und ihr so? XD
(Mittlerweile nimmer)
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Familiar Gangboss
JugendliteraturCinta, auch genannt Taylor, kehrt nach Amerika zurück. Damit werden sowohl Familie, als auch alte Freunde und neue Feinde auf sie aufmerksam. Nur dieses Mal ist alles persönlicher. Denn niemand tut ihrer Familie Leid an, ohne es bitter zu bereuern...