Kapitel 31

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"Sie sollte eigentlich langsam aufwachen. Es ist schon über eine Woche vergangen!", drang eine Stimme durch den Nebel zu mir durch.

"Und warum ist sie dann noch nicht wach? Wir brauchen sie. Sie weiß mehr als wir, da bin ich mir sicher!", ertönte eine ungeduldige Stimme.

"Wir sollten ihr ihre Ruhe lassen. Sie wäre fast gestorben! Und wenn es stimmt was du sagst, dann hilft sie uns eher, wenn sie ausgeruht und klar im Kopf ist!", meinte eine weitere Stimme durch den langsam sich lichtenden Nebel.

"Wie lange sollen wir denn noch warten? Wir halten sie vor dem gesamten Revier geheim und das nur, damit sie uns letztendlich vielleicht nichts sagt?", meinte wieder die ungedulige Stimme, welche ich mittlerweile als Halsey Stimme identifizieren konnte.

Obwohl ich nun vollkommen wach war, beschloss ich meine Augen vorerst geschlossen zuz halten und erst mal still dazuliegen. Ich konnte spüren, dass es mir ziemlich gut ging. Man könnte sagen, dass ich mich erholt fühlte. Und dennoch machte mir der Schmerz an meinem linken Arm Sorgen. Der Arm mit meinen Tattoos. Mit meinem Gangtattoo. Die Stelle mit meinem Gangtattoo schmerzte am meisten. Da stimmte etwas nicht.

"Wir wissen, dass du wach bist!", hauchte mir plötzlich eine Stimme direkt ins Ohr.

"Au! Lass meine Ohrwascheln in Ruhe!", kreischte mir die selbe Stimme von neuem ins Ohr. Ich hatte den Mann, der mir ins Ohr geflüstert an seinem einen Ohr gegriffen und zog heftig daran. 

"Nur wenn du deinen Kopf von meinem entfernst!", knurrte ich gereizt und setzte mich auf.

Ich war in einer Wohnung. Ziemlich verstaubt und unaufgeräumt, aber auch gemütlich. ICh fixierte die drei Personen, die vor meinem Bett standen auf welchem ich saß. Alles drei Polizisten. Zwei von denen kannte ich bereits. Halsey und der Typ, der mir das Handy im Polizeirevier gegeben hatte.

"Und ihr seid...?", fragte ich unfreundlich und machte Anstalten aufzustehen.

"Wir sind die drei Musketiere!", antwortete der Mann, der mir vorher schon ins Ohr geredet hatte. Ein echter Scherzkeks. Ich strafte ihn mit einem abfälligen Blick und richtete meinen Blick auf Halsey.

Diese meinte seufzend: "Der unlustige Typ dort ist Chris. Der andere ist Thompson. Mich kennst du ja". Ah ja, sehr interessant. Thompson sah nicht sehr nett aus. Er erinnerte mich an einen Rhinozeros. Vom Körperbau her, nicht vom Aussehen.

"Ich würde dann gerne gehen. Und mich anziehen. In letzter Zeit ziehen mir ziemlich viele Leute ohne Einwilligung meine Sachen aus!", verärgert sah ich an mir hinunter. Warum zogen mich immer Menschen aus? Wenn ich ausgezogen werden wollte, dann würde ich das schon sagen!

Ich griff nach meiner Kleidung, die neben dem Bett auf einem kleinen Hocker zusammengelegt dalag, doch stockte ich erschrocken und während Thompson sagte, dass ich erst mal hier bleiben würde, da sie Fragen an mich hatte, fing ein Vulkan an in mir zu brodeln. Das hatten sie nicht getan!!!

"RAUS HIER!!!", brüllte ich die drei Beamten an, "ALLE RAUS HIER!!!ICH WIll MEINE RUHE HABEN, ALSO RAUS!" Obwohl Chris, Halsey und Thompson zögerten, verließen sie dennoch nach wenigen Sekunden zügig den Raum.

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Angezogen und für die nächste halbe Stunde abreagiert verließ ich den Raum. Ich fand die drei Polizisten im Wohnzimmer.

"Wieder beruhigt?", fragte mich Thompson mit tiefer Stimme.

"Vorerst ja", antwortete ich knapp und lies mich in einem freien Sessel nieder. "Was wolltet ihr jetzt von mir wissen?"

Halsey, Chris und Thopson wurden bei meinen Worten hellhörig und setzten sich so, dass sie mich gut sehen konnten. Halsey stellte mir als Erste eine Frage: "Chris hier hat dich bei uns schonmal gesehen. Was wolltest du also bei uns auf dem Revier?"

"Ich wollte mein Handy wieder.", antwortete ich knapp.

"Und was war mit deinem Handy?", fragte Halsey nach.

"Die Polizei hatte es beschlagnahmt. Und auf diesem Telefon ist ein Anruf eingegangen. Und diesen Anruf brauchte ich".

"Und wer hat dir dein Handy wiedergegeben?" Anscheinend führten nur Halsey und ich eine Koversation.

"Du und dein Kumpel Chris. Aber ich sah auch anders auch. Perücke und so" Und sofort wurden ihre Blicke misstrauisch. Die drei waren wirklich nicht sehr kluge Polizisten. Wären sie es, dann könnten sie sich daran erinnern, dass ich auf dem Foto zu sehen bin, welches mir Halsey bei meiner Befragung  unter die Nase gelegt hatte.

"Du warst also die Frau, die betrunken war!", erkannte Halsey.

"Ja. Betrunken war ich nicht. Hab nur so getan", ich verzog meine Lippen zu einem kleinen Lächeln.

"Wie bist du in der Zelle gelandet?", fragte mich Halsey.

"Das selbe wollte ich dich fragen. Also schieß los. Zuerst du!", forderte ich sie auf.

"Ich hatte eine kleine Meinungsverschiedenheit mit dem Anführer der Gang. Er wollte, dass ich korrupt werde und ihm ein Handy gebe. Und als ich mich geweigert habe und ihm klar gemacht habe, dass er mich nicht so einfach bestechen kann, hat er mir gezeigt was passiert, wenn Leute nicht machen was er will. Noch dazu wollte ich mich mit einer Perücke bei ihnen einschleusen. Ich bin mir nämlich sicher, dass die Gang etwas über die Explosion weiß was sie uns nicht sagen will. Jetzt du. Was wollen alle mit deinem Handy? Wie bist du dort gelandet?"

Ah ja, einschleusen wollte sie sich. Dämliche Frau.

"Woher wollt ihr wissen, dass es mein Handy ist? Wie auch immer, sie wollen das Handy, da es meines ist. Der tolle 'Anführer' denkt, dass ich es war, die an der Explosion Schuld ist. Das ich die Torte in die Luft gejagt hätte. So ist das aber nicht. Und dann habe ich mich mit einem von seinen Kumpels unterhalten und konnte ihn auch überzeugen, dass ich es nicht war, doch dann hat jemand mein Haus angezündet. Ihn habe ich rausbekommen. Ich hatte seitdem nichts mehr von ihm gehört. Und als ich wieder in dei Halle kam um mich bei ihm zu entschuldigen, da er fast wegen mir gestorben wäre, da hat der gute Chef behauptet, dass ich Kean umgebracht hätte. Erhängt. Das ist völliger Mist! Ich hatte mich doch gerade eben wieder mit ihm vertragen! Und das ist, wieso er mich umbringen wollte. Er will, dass ich an allem Schuld bin. Er kann den Gedanken nicht ertragen das sein Vater und seine Stiefmami vielleicht wegen ihm fast in die Luft gejagt worden sind. Und was wollt ihr jetzt von mir?" Mit diesen Worten beendete ich die Zusammenfassung der letzten Zeit.

"Wir wollen festhalten, dass wir dir kein Stück trauen, da du sicherlilch nicht Taylor heißt. Wir haben diesen Fall bekommen und haben natürlich Nachforschungen angestellt. Und bei denen haben wir herausgefunden, dass du wohl mit einer gewissen Salomon McCullen verwandt bist und einen Stiefbruder mit dem Namen Mean hast mit dessen Vater Salomon nun verheiratet ist. Und zudem haben wir dich auf den Fotos erkannt. Also Cinta, was verschweigst du uns denn noch so?", meinte Thompson und schenkte mir einen arroganten Blick.

"Wir wollen, dass du mit uns kooperierst. Du weißt etwas und das wollen wir wissen. Wir wissen nicht, inwiefern du in der ganzen Gangsache mit verankert bist, da dein Stiefvater beispielsweise nichts mit Gangs zu tun hat. Dein Bruder hat einiges in seiner Akte vorzuweisen, aber nichts was mit einer Gang zu tun hat. Und du, du bist komplett unauffällig. Bis auf die Fotos der Hochzeit und das dich der Anführer der Gang fast umgebracht hat. Wenn du uns hilfst, dann können wir zusammen aufdecken wer das mit der Explosion war. Ist das ein Deal?" Das war mal eine lange Ansprache.

"Ich helfe euch, wenn ihr danach nie wieder versucht euch in die Gang einzuschleusen. Das würde nur wiederr schief gehen und das nächste Mal wäre ich nicht da um Halsey zu helfen. Unser aller Ziel ist es den Typ zu finden, der für die Explosion und den Brand meines hauses Schuld ist!" Ich schaute alle drei wartend an.

"Woher weißt du, dass es ein Typ ist?" Chris war aufmerksamer als gedacht.

"Ich habe mich mit ihm unterhalten". Halsey wollte etwas sagen doch ich stoppte sie mit einer Handbewegung: "Wir müssen uns mit dem Ganganführer zusammentun. Und davor muss ich zu meinen Freunden, da sie das Handy haben. Und da davor muss ich ins Krankenhaus zu Salomon. Ich muss mir etwas wiederholen was mir gehört. Sonst erreichen wir gar nichts. Mein Auto steht vor der Tür schätze ich?" Halsey nickte und ich ging zu der Türe, welche wohl die Haustür sein musste.

"Was machst du da?", hielt mich Thompson auf.

"Ich fange an euren 'Fall' zu lösen. Will wer mit?"

Familiar GangbossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt