Kapitel 16

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Pünktlich am Tag darauf stand ich wieder vor der “Weißen Orchidee".
Ich hatte heute einen Buisness Anzug an, sodass er mich hoffentlich ernster als gestern nehmen würde. Natürlich war ich nicht alleine. Ich hatte den besten Gutachter dabei, den ich kannte und welcher in allem Munde angepriesen wurde. Sowohl bei Legalem und Illegalem. Und noch Tuck und Sophia und einen großen Wagen, in welchen hoffentlich das riesige Bild passen würde. Aber das musste gehen. Das 2.00x2.50m Bild würde zur Not auch auf die Ladefläche des Wagen passen.
Ich griff nach zwei der Geldkoffer und ging voraus in den Laden direkt zum Empfangstresen an welchem ich in das erstaunte Gesicht der Dame von gestern sehen konnte. Hatte sie gedacht, ich wäre wirklich so ein Durschnittsmensch, der nur so tat, als hätte er Geld? Auch als sie mich in einen Raum führte -ein anderer als gestern- konnte ich auch das erstaunte Gesicht von dem Chef sehen. Der​ hatte wohl auch gedacht, dass ich bluffte.
Ich ließ mich gegenüber von diesem auf einem Sessel nieder. Der hatte es aber auch mit seinen Sesseln. Nun trennte uns nur ein massiver Holzschreibtisch. Tucker, Sophia und dem Gutachter deutete ich mit einer Bewegung, dass sie sich hinter mich stellen sollten.
"Guten Tag!", grüßte ich diesen und nickte ihm kühl zu. Ich wollte das Procedere so schnell wie möglich hinter mir haben, sodass ich endlich gehen konnte. Außerdem wurde der Gutachter pro zehn Minuten bezahlt und er kostete wirklich viel. Aber ich wollte kein Blut am Geschenk von Salomon. Die weiße Rose sollte nicht mit Erpressung gekauft werden.
"Guten Tag, Mss.Bakãk. Ich hätte ehrlich nicht gedacht Sie noch einmal zu sehen. Wie es scheint habe ich mich in Ihnen getäuscht!" Auch er nickte mir zu, bevor er weitersprach: "Allerdings haben sich die Bedingungen geändert. Wir werden das Bild legal verkaufen, denn wir haben keine guten Fälschungen sorgen können. Außerdem denke ich, dass wir damit gute Promotion mit machen können. Wir werden auch einen Zeitungsartikel schreiben und werden sagen, dass uns jemand eine hohe Summe angeboten hat und an dem Ort an dem hängen wird gute Pflege erleben wird. Es wird auch Empörung laut werden, aber das ist uns der Preis wert und da wir so großzügig sind, werden wir auch einen Teil diversen Stiftungen spenden. Dritte Welt und so, dass erregt dann die, die Kinderhilfe ganz toll finden. Der Preis bleibt der gleiche, aber das mit den Waffen lassen wir erst einmal, aber schauen Sie in ein paar Monaten nochmals bei uns vorbei. Vielleicht habe ich dann etwas für Sie. Ich bräuchte hier noch eine Unterschrift und geben Sie mir doch noch Ihre Handynummer. Nur zu geschäftlichen Zwecken, versteht sich." Mit einem Formular schob er mir auch eine Karte mit seiner Telefonnummer zu. Nachdem ich mehrmals unterschrieben hatte legte ich die zwei Koffer auf den Schreibtisch und legte sie hin und lies die Koffer mit einem Klicken aufspringen. Sophia und Tucker machten dasselbe mit den anderen vier Koffern.
"Eine Milliarde. Ist zwar völlig überteuert, aber ich will dieses Bild ohne Stress an eine Person, die ich kenne, schenken. Deshalb akzeptiere ich das so. Und ich bezahle es teils auch, weil ich es einfach kann. Aber eine bitte habe ich noch." Er schaute mich fragend an. "Gehen Sie zum Frisör, lassen Sie sich eine ordentliche Frisur schneiden und färben und benutzen Sie weniger Gel. Dann sähen Sie jünger und besser aus. Auf Wiedersehen!" 
"Das Bild wird gerade auf Ihren Wagen gelegt!", meinte er noch beim Herausgehen.
"Sehen Sie nach, ob das Bild echt ist!", befahl ich dem Gutachter, als wir draußen standen und das Bild aufgeladen worden war.
Er machte was ihm befohlen wurde und holte eine Lupe aus seiner Jacke hervor und setzte sich eine Lampe auf den Kopf. Wozu das genau nötig war, war mir ein Rätsel, aber egal.
Ungeduldig wartete ich bis er fertig war.
"Es ist tatsächlich echt!"
Man konnte die Bewunderung für diesen Traum von Gemälde heraushören. Zufrieden packten wir das Bild wieder vorsichtig in die Schutzhüllen ein und verstauten es sicher.
"Du bekommst dein Geld dann zugeschickt!"
Tucker fuhr den Wagen und als er eine Kurve zu schnell fuhr und danach noch eine reichte es mir und ich schrie ihn wütend an: "Kannst du jetzt mal normal fahren! Dieses Bild ist was wert du Kerze!"
Erschrocken drückte Tucker auf die Bremse, woraufhin ich ihn fast wieder angeschrien hätte und dieses Mal wäre es nicht nur beim Schreien geblieben, denn dieses Gemälde war das Teuerste was ich besaß und es war ein Geschenk! Wenn es nur einen klitzkleinen Kratzer bei der Fahrt bekommen hätte, dann...!
Nachdem das Gemälde heil angekommen war durften Tucker und Sophia dieses unter meiner Beobachtung in die Villa in einen Raum, den ich dann abschloss, tragen.

"Ich bin nochmal weg!", schrie ich durch das Haus ohne genau zu wissen warum. Als wären wir eine Familie. Wah, was für eine Vorstellung. Am besten heirate ich noch einen Saftsack mit Bierbauch.

Der Fahrtwind wehte mir durch die Haare, sodass meine Augen tränten, während ich über die Autobahn mit meiner Cabrio fuhr. Die Geschwindigkeit war es, die mich dazubrachte, mich frei zu fühlen, meine Probleme zu vergessen, nicht daran denken zu müssen, welch einsamer Mensch ich war und wie armselig es doch war, dass ich mit sechsundzwanig Jahren immer noch keine Familie oder mindestens Freunde hatte. Aber ich wollte es nicht anders.

Die Geschwindigkeit brachte meinen Körper dazu immer wieder Adrenalin auszuströmen. Ich spürte immer, wenn wieder neues Adrenalin durch meinen Körper gepumt wurde. Der Kick war es, weshalb ich mit über zweihundert Kilometer pro Stunde über die befahrenen Autobahnen um L.A. fuhr. Das Riskio, dass ich jeden Moment mit einem anderen Wagen tödlich kollidieren könnte, brachte mich dazu noch schneller zu fahren.
Die Landschaft um mich herum wurde immer verschwommener und ich merkte auch langsam, wie ich die Kontrolle über den Wagen sank, doch ich fuhr nur noch schneller und schaltete das Radio an und drehte die Lautstärke auf, sodass trotz des offenen Daches der Bass und die Musik durch die Boxen dröhnte, dass man jeden Moment denken könnte, dass einem das Trommelfell platzen könnte.
Ein leichtes Grinsen schob sich auf meine Lippen, als ich wieder einen Wagen überholte. Einen nach dem anderen.
Einen weißen Audi, einen schwarzen Fiat, einen silbernen Range Rover. Die Farben der Autos zogen an mir vorbei und waren nur noch farbige Striche an denen ich vorbeiraste.
Was wohl passieren würde, wenn unerwartet ein Auto aus dieser Ausfahrt vor mir käme und ich nicht mehr ausweichen könnte und der andere Wagen mich von der Seite aus crashen würde? Entweder der andere Wagen würde mir in meinen Motor fahren, Feuer fangen und beide würden durch eine kleine Explosion fliegen und es gäbe auf keinen Fall  Überlebende oder mein Wagen würde auf die andere Straßenseite gestoßen werden und im schlimmsten Falle auch noch das andere Gefährt und wir würden somit auch noch einen Unfall auf der gegnerischen Seite bauen. Beides keine sehr verlockenden Aussichten, wenn man bemerkt, dass die Überlebenschancen beiden Arten von Unfall extrem gering wären.
Ich fuhr an der Einfahrt vorbei, während ich gleichzeitig einen anderen Wagen  überholte und somit auf der Spur fuhr in die die Wägen aus der Einfahrt einfahren würden.
Ich drückte das Gaspedal komplett durch und raste mit über zweihundert Kilometer pro Stunde weiter. Ein Gefühl des Triumphes durchfuhr mich. Das Glück war auf meiner Seite. So wie es fast immer war. Das Glück ist ein riskanter Schachzug, bei welchem bei mir immer zwischen Tod und Leben entschieden wird. Doch ich würde immer gewinnen, das Glück würde auf meiner Seite sein als mein gefählichster und dennoch vertrautester Zug.

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Ich weiß, dass ich seit sechszehn Tagen, wie mein Laptop sagt, nicht geupdatet habe, aber ich habe zur Zeit einfach keine Zeit, keine großartige Motivation und wenn ich mal nichts zu tun habe, dann bun ich ehrlich einfach zu faul, um weiterzuschreiben.....




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