Kapitel 3

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"Also", fing ich an, als wir vom Hotel wegfuhren, "ich werde euch jetzt zum Hauptlager lotsen, ihr geht rein holt euch Wanzen und noch ein, zwei Kameras, Schafschützengewehre mit Nachtsicht und noch zwei Ferngläser. Dann kommt ihr wieder zurück zum Auto und wir besprechen die nächsten Schritte. Und diesmal hoffe ich für euch, dass euch niemand aufhält."

Fragend schaute ich sie an und sie nickten. Also hatten sie mich wohl verstanden, was auch nur zu raten war. Wir fuhren ungefähr eine Viertelstunde, dann ließ ich Tucker, der am Steuer saß, am Straßenrand parken und wir stiegen aus.

"Folgendes werdet ihr machen. Ihr zieht euch erstens etwas vor euer Gesichzt, sodass man euch nicht erkennen kann, denn ich habe keine Lust, dass Nachforschungen über euch angestellt werden. Zweitens werdet ihr in die Gasse vorne links hineingehen und über den Zaun, der dort steht, klettern. Dann geht ihr weiter. Und man sieht es zwwar nicht, aber es gibt eine Tür in der Wand an der ihr dann stehen solltet. Ihr werft euch so lange gegen die Wand bis sie nachgeht, ich habe keine Lust euch zu erklären, wie ihr die Tür öffnen könnt. Würdet ihr eh wieder vergessen!"

Ich hatte einfach keine Lust, Tucker und Sophia zu erklären, dass sie-egal, ist mir zu anstrengend, dies zu erklären.

"Worauf wartet ihr denn noch?", keifte ich die beiden an, die immer noch da standen und mich mit ihren Augen fragend durchlöcherten.

"Boss, wollen sie nicht mitkommen?"

"Hätte ich euch genau erzählt was ich ich will, wenn ich selbst gehen würde? Und erwähnt nichts über mich, haben wir uns verstanden?"

Beide nickten und machten sich endlich auf den Weg ins Lager. Ich blickte auf die Uhr. Ich gab beiden höchstens 45 Minuten. Wenn sie dann noch nicht da waren, dann war etwas schief gelaufen.  Ich holte mir aus dem Auto ein Wasser und wartete auf der Motorhaube wartend auf Sophia und Tucker.

15 Minuten waren mittlerweile um. Bisher war alles gut, denn wie mir Sophia gerade geschrieben hatte, waren sie ohne großen Ärger in die Halle gekommen und mussten gleich mit dem Boss hier sprechen. Das würde spaßig werden, ich wüsste gerne, wie der sich verändert hatte in all den Jahren. Bestimmt gar nicht. Genauso behindert wie früher.

30 Minuten waren schon um. Wenn sie in der kommenden Viertelstunde nicht auftauchen würden, dann müsste ich mir Sorgen machen. Aber wenn ich genau darüber nachdachte, konnte ihnen nichts passieren, denn ich hatte in den Jahren in Mexico sehr viel Wert auf Training gelegt, sodass sich sogar schon manche Kinder halbwegs gut verteidigen konnten. Denn ich wollte nicht, dass jemand durch eine Nachlässigkeit draufging. Ich musste wissen, dass ich mein Bestes getan hatte, um einen Tod vorzubeugen.

Ich war gerade dabei den Radio im Auto einzuschalten, als eine Stimme ertönte:

"Wir haben alles, was jetzt?"

"Endlich! Ich hatte fast gedacht, dass ihr es nicht geschafft hättet und ihr ohne Kopf in einen Kellerraum liegt! Alles in den Kofferraum und los geht's! Einsteigen!"

Sie legten die Sachen in den Kofferraum und setzten sich ins Auto und fuhren los und ich gab ihnen die Adresse zu meiner Villa, die ich einmal jemandem geschenkt hatte und mit dem ich dann dort gewohnt hatte.

Als wir am EIngangstor standen, staunten beid und Tucker fragte:

"Wem gehört denn dieser Riesenbunker?" Das hatte ich vergessen ihnen zu sagen.

"Das ist meiner und der von meinem besten Freund. Ich hatte ihm das Haus geschenkt, als er mit und wegen mir hierher gezogen ist. Aber ihr werdet ihn nicht antreffen."

Tucker wollte weiterreden, doch Sophia hielt ihn davon ab. SIe merkte wohl, dass man darauf nicht mehr weiter eingehen sollte.

Während wir bis zu den Garagen, die am Haupthaus lagen, hinfuhren wunderte ich mich, wie gepflegt hier alles aussah bis mir einfiel, dass ich wohl noch einen Gärtner angestellt hatte. Hatte ich völlig vergessen.

In der Garage angekommen bekamen die beiden Mexicaner schon wieder kaum ihre Münder zu, nur weil ein paar ordentliche Fahrzeuge und mein gutes, altes Motorrad darin standen. Andere Wägen würden morgen gebracht werden. Ohne auf sie zu achten ging ich zur Haustüre und sperrte auf und lief in mein altes Zimmer. Ich schmiss mich sofort auf meine Matratze und blieb so liegen bis Sophia meinte, sprechen zu müssen:

"Wie ist der Plan jetzt dann....wen ich fragen darf...ich meine ja nur..."

STöhnend hievte ich mich hoch und ging aus meinem ZImmer und deutete beiden mir zu folgen.

"Das hier ist euer Zimmer. In zehn Minuten treffen wir uns im Wohnzimmer. Ihr habt heite Abend nichts mehr vor, ich schon. Also ist mir egal was ihr macht, solange ihr mich nicht nervt. Ihr könnt euch wie richtige Touristen die STadt anschauen oder ihr geht feiern oder ihr schaut fern. Mir egal. Aber geht niemals in das Zimmer neben mir und betatscht meine Wägen nicht. Bis in zehn Minuten!"

Ich ließ Sophia und Tucker stehen und lief zurück in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Dunkle, robuste Lederkleidung, perfekt für eine Obsession. Und bei der Dämmerung würde ich mich so ideal an die Schatten anpassen können. Ich schnappte mir auch noch eine Tasche und öffnete den Safe in meinem Zimmer, um eine Schusswaffe und zwei Rauchbomben herauszuholen. Ich musste noch das Schafschützengewehr und die Ferngläser aus dem Auto holen, wobei ersters nicht dringend ist, da ich erstmal nur observieren wollte. Das Gewehr war für Tage, die direkt an Salomon und FInn's Hochzeit waren, da man nie wissen konnte, welche Menschen die beiden mit ihrer Hochzeit auf sich lenkten. Sie konnten nichts dafür, sie wussten nicht, dass Finn's Sohn ein Anführrer einer Gang war.

Wie die beiden wohl reagieren würden, wenn sie das wüssten. Wäre bestimmt witzig. Ich könnte ihnen nach der Hochzeit einen Brief schreiben.

Startklar wartete ich noch auf Sophia und Tucker, um ihnen Bescheid zu sagen, dass ich jetzt ging.

"Ich bin dann weg. Ich habe euch ins WOhnzimmer gehen lassen, da das sozusagen einer der Punkte ist, von denen ihr überall hinkommt, wo es wichtig ist hinzukommen, da ihr euch noch nicht wirklich auskennt. Von hier kommt ihr zum Bad, zu euren Zimmern und noch wichtiger , ihr kommt von hier in die Küche. "

Und dann war ich schon auf dem Weg zu meinem heißgeliebten Motorrad, um meine Familie, die mich wohl hassen dürfte, unauffällig zu beobachten, um sicher sein zu können, dass wenigstens sie ein tolles Leben führten.

Familiar GangbossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt