Kapitel 40

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Mein Telefon klingelte und nach kurzem Zögern hob ich ab.

"Komm sofort ins Krankenhaus!", schrie mich Mean an. Hatte ich etwas verpasst? "Jemand hat versucht Salomon umzubringen!"

"Was?", schrie ich erschrocken zurück. Bis eben war ich gemütlich auf meiner Couch gelegen und hatte überlegt was ich machen sollte, damit mein Tag nicht so langweilig wie der vorherige wurde. Gestern war nämlich nichts mehr passiert. Gar nichts. Ich war nochmal in der Bar von Tasco, aber das war es dann.

"Ich bin gleich da!"

Mit diesen Worten legte ich auf. Ich sprintete nach oben und zog mir ein ordentliches Shirt an. Dann schnappte ich mir meine Schuhe und meinen Autoschlüssel und lief in Socken zum Auto.

Am Krankenhaus angekommen rannte ich ins Zimmer, wobei ich keine Rücksicht auf andere Wesen auf den Gängen nahm.

"Ich bin da. Wohin bringen wir sie?" Außer Atem schnappte ich nach Luft und wischte mir meine ins Gesicht gefallen Haare zur Seite.

"Wer sind Sie denn?", fragte mich Finn. Na toll. Wütend blickte ich Mean an, der entschuldigend mit den Schultern zuckte. Ich hatte ihn sofort erkannt. Er war gealtert. Und er sah ausgelaugt aus.

"Wieso hast du keine Schuhe an?", fragte mich Mean und sah mich an, als wäre etwas falsch mit mir.

"Wer braucht schon Schuhe? Socken tun's auch!" Lässig winkte ich ab und betrachtete meine weißen Socken.

"Ich kenne Sie doch irgendwoher?", fragte Finn mich. Ja, er kannte mich. Ich hatte mehrere Jahre mit ihm unter einem Dach gewohnt. Was ich ganz sicher nicht sagen würde.

"Ich bin eine....Freundin von Mean", antwortete und hatte Mühe das Wort 'Freundin' ohne hörbare Abneigung auszusprechen.

"Ah ja. Und was meinten Sie mit 'Wo bringen wir sie hin?'" Ich hatte ihn gar nicht so nervig in Erinnerung.

"Das sage ich manchmal einfach so. Das bedeutet ungefähr das selbe wie "Was sollen wir machen"", versuchte ich dem Vater von Mean einzureden.

"Aha", meinte dieser.

"Mhm", meinte ich. Konnte der endlich verschwinden? Ich fing Means Blick ein und versuchte ihm mit meinen Augen klarzumachen, dass er seinen Vater aus dem Zimmer scheuchen sollte.

Stattdessen setzte er sich hin und fing an mit seinem Vater zu sprechen: "Ich finde, wir sollten Salomon von hier wegbringen. Sie wurde fast umgebracht. IN einem Krankenhaus! Sie ist hier vieles nur nicht sicher!" Salomon schlief im Übrigen. Ihr wurde ein starkes Beruhigungsmittel gegeben, welches sie eigentlich umbringen sollte. Da der Krankenschwester, die das Mittel spritzen sollte, auffiel, dass das viel zu viel Mittel in der Spritze war im Verhältnis zur Körpermasse, hörte sie auf zu spritzen und rief einen Arzt. Dieser meinte, dass er überhaupt kein Beruhigungsmittel angeordnet hatte. Das hatte mir Mean über das Telefon erzählt, als ich auf dem Weg zum Krankenhaus war.

"Und wohin willst du sie bitte bringen? Das ist doch völliger Nonsens. Wir können sie nicht mitnehmen! Wieso hat überhaupt jemand versucht meinen Schatz umzubringen? Ich verstehe das nicht! Sie könnte niemanden einer Menschenseele Leid zufügen! Deshalb verstehe ich einfach nicht, warum das alles geschieht!?!", stieß Finn hervor und ihm rollte am Ende eine Träne von der Wange. Na toll, jetzt heulte er. Das hatte Mean toll gemacht.

"Sie hatte die falschen Freunde!", meinte Mean und verärgert schaltete ich mich ein: "Sie hatte zu einem Kreis von Leuten gehört, den irgendwer nicht leiden kann. Nichts mit falschen Freunden!" Wie konnte er so etwas behaupten?!? Und wieso hatte er Finn das erzählt!

"Das verstehe ich nicht!", schluchzte Finn.

"Du verstehst ja auch gar nichts!", sagte ich genervt  und kassierte einen bösen Blick von Mean, woraufhin ich nur gespielt freundlich lächelte. War doch wahr!

"Jemand hat etwas gegen Salomon und ihre Freunde mit denen sie früher zu tun hatte. Und deshalb bringt dieser jemand einen nach dem anderen von diesen Freunden um. Wieso er das macht wissen wir nicht!", erklärte Mean.

"Wir?", fragte Finn.

"Mean und ich", erklärte ich. Mr.Louis erwähnte ich vorerst nicht. "Mehr musst du nciht wissen. Nur, dass, wenn sie jetzt hier nicht weggebracht wird, jemand vor dieser Türe Wache stehen wird. Und in diesem Zimmer wird noch jemand sitzen und aufpassen, dass Salomon nicht umgebracht wird. Bis sie aus dem Krankenhaus entlassen wird. Dann werden mehrer Leute in ihrer Nähe bleiben!", fügte ich hinzu. Ich würde Salomon nicht mehr unbewacht lassen. Ab heute würden immer mindestens zwei Leute aus der Gang um sie herumschwirren und sie beobachten.

"Wieso mischen Sie sich da überhaupt ein? Sie gehören nicht zur Familie! Also verschwinden Sie aus diesem Zimmer!", fuhr mich Finn an. Autsch. Das tat weh. Fast. Also eigentlich gar nicht. Vielleicht ein klitzekleines Bisschen. Ich grinste nur und sah Mean abwartend an. Dieser wirkte einen Moment ertappt. Hatte er mich echt beobachtete um meine Reaktion mitzubekommen? Ob ich einen Schritt zurückgehen würde? Ob ich leicht zusammenzuckte? Dann musste ihn meine Reaktion enttäuscht haben.

"Sie hat Recht. Wir müssen Salomon ab jetzt bewachen lassen. Aber von mir aus kann sie gerne gehen!"

Jetzt schauten mich Finn und Mean an.

"Ich bleibe hier!", meinte ich höflich, als hätte ich auf die Frage geantwortet, ob ich nicht im Zimmer bleiben wollte.

"Sollten wir nicht zur Polizei gehen? Und wieso klingst du so, als wäre es etwas völlig Normales jemanden bewachen zu lassen?", wollte Finn plötzlich von Mean wissen.

Fragend sah dieser mich an. Jetzt fragte er also wieder, ob ich es überlaubte, dass er Finn über die Gangs aufklärte? Nachdem er bereits einfach ausgeplaudert hatte was wir wussten? Ohne mich zu fragen?

"Jetzt ist es eh zu spät. Aber eine grobe Kurzfassung, klar?" Seufzend setzte ich mich auf den kleinen Tisch. Es gab nur zwei Stühle im Raum und beide waren besetzt. Ich würde mich bei dem Gespräch raushalten. So ein Gespräch war genauso anstrengend wie ein Aufklärungsgespräch. Nur dass man auf mehr hinauswollte als bei Sex immer zu verhüten oder das Kondom nie mit den Zähnen aufzureißen.

"Was habe ich bei deiner Erziehung nur falsch gemacht?!?", flüsterte Finn, als Mean alles erklärt hatte.

"Wenigstens bist du nicht alleine. Salomon hat bei Cintas Erziehung auch auch etwas falsch gemacht", tröstete Mean seinen Vater und legte ihm eine Hand beruhigend auf seine Schulter.

Das tröstete einen Vater bestimmt, wenn er vor zwei Minuten erfahren hat, dass sein Sohn manchmal kriminell war.

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Teil 5!

Leute, ich feier das BTS Comeback so dermaßen!!! Immer wenn ich im Wlan bin sofort auf Youtube und die Lieder in Dauerschleife laufen lassen...😂😍
(Ich weiß, ich könnte die Lieder auch einfach downloaden...😂)

Ich weiß ehrlich gesagt, ob heute noch ein Kapitel kommt. Ich hab erst um die 300 Wörter...

Familiar GangbossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt