Kapitel 2

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Sonntag, 02.03.2013

Sie schreit. Ich schreie. Diesmal war der Streitauslöser ich! Man bin ich blöd. Sie nervt mich schon die ganze Zeit…und ich sage zu ihr „Halt die Klappe“. Es ist mir rausgerutscht  und ich habe mich gleich entschuldigt. Ich bin echt dämlich.

  „Wie kannst du es wagen mit mir so zu reden? Ich bin deine Mutter! Ich bin immer für dich da und will nur das Beste für dich und du lässt mich immer schlecht da stehen. Verschwinde, ich will dich nicht mehr sehen.“

Wir diskutierten lange bis sie noch lauter schrie:

„Verpiss dich. Ich will dich hier nicht mehr haben.“

 Ich laufe in mein Zimmer und packe mit zitternder Hand meine Tasche mit dem nötigsten Zeug.

 Ich gehe in den Flur und frage:

„Soll ich wirklich gehen?“

Das war ein Fehler. Wieso bin ich nicht einfach gegangen? Sie stürmt aus der Küche und stoßt mich zurück in mein Zimmer und gibt mir eine Ohrfeige, so fest dass ich hinfalle. Das war das 1. mal, dass sie mich geschlagen hat.

Ich schreie:

 „Wieso schlägst du mich?“

Ich stehe auf. Ich sehe wie sie eine große Wasserwaage holt und mir nochmal droht mich zu schlagen. „Mach doch!“, bevor ich dies ausgesprochen habe liege ich schon am Boden. Mir wird schwarz vor Augen und schon spüre ich den Schmerz. Meine Mutter hat mir mit der Wasserwaage in die Rippen reingeschlagen.  Ich rapple mich auf und höre wie meine Mutter immer und immer wieder sagt dass es ihr Leid tut. Ich nehme meine Tasche und gehe ... ich versuche es zumindest.  Jede Faser meines Körpers tut weh. Ich würde am liebsten schreien vor Schmerzen. Als ich die Treppen runtergehe reis ich mich zusammen.

Sie schreit mir hinterher:

„Willst du dass ich für immer verschwinde? OK! Dann bringe ich mich um!“

Damit droht sie immer, wenn ich dabei bin weg zu gehen, aber diesmal drehe ich mich nicht um und gehe zurück. Nein! Diesmal nicht. Ich gehe die Treppen weiter runter.

 Meine Nachbarin steht an ihrer Tür und fragt besorgt:

„Ist alles in Ordnung? Soll ich die Polizei rufen?“

„Nein, nicht die Polizei, es ist alles in Ordnung.“

 Ich schaue sie nicht einmal an, ich gehe an ihr vorbei. Ich laufe los, doch es tut zu stark weh. Ich schaue mir meine Hüfte an und sehe ein riesigen, roten Fleck. Ich gehe in die Richtung wo meine beste Freundin Yasmina wohnt, doch dann fällt mir ein, dass meine Mutter dort als erstes suchen wird. Ich beschließe zu meiner Freundin zu gehen, die mit mir in eine Klasse geht. Ich gehe in die 9. Klasse und bin 15 Jahre alt.

Ich stehe vor ihrer Tür und kann mich kaum vor Schmerzen halten. Ich klopfe.

Kurz darauf macht Annas Mutter die Tür auf und fragt:

 „Ist es so weit? Hat sie es getan?“

 Ich sehe runter und sie deutet es als ein ja. Sie ruft Anna und ich trete hinein in die gemütliche, kleine Wohnung. Ich gehe in Annas Zimmer.

Sie ruft jetzt schon zum dritten mal:

 „ Maaaamaaa! Was willst du?“

 Sie sieht mich und weiß sofort bescheid.

The beginning of an adventure (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt