The beginning of an adventure (Pausiert)

Kapitel 57

„Und?", frage ich zum 4. Mal diesen Abend. „Positiv", seufzt Kessy und wirft mir einen leeren Blick zu. Kein gutes Zeichen. Nun sind es schon 4 positive Tests hintereinander. „Gehen wir mal davon aus, dass du schwanger bist. Würdest du das Baby abtreiben lassen?", frage ich sie und schaue sie ernst an. Der Film läuft leise im Hintergrund. Da sie nicht antwortet, nehme ich es als ein Keine Ahnung. Mein Puls beschleunigt sich etwas und ich versuche eine Antwort zu erhalten: „Kessy! Ich verlange eine Antwort von dir. Ich muss es wissen. Du weißt, wie ich zu diesem Thema stehe."

Für mich würde es nie in den Sinn kommen, ein Kind abtreiben zu lassen. Da entsteht neues Leben. Wäre ich schwanger und würde das entstehende Kind abtreiben, dann wäre es für mich Mord. Ich würde mich wie ein Mörder fühlen. Aber das ist meine Ansicht. Jeder denkt über sowas anders. Egal wie alt man ist, es gibt immer eine Möglichkeit das Kind großzuziehen und jeder der etwas anderes Behauptet ist bescheuert. Auch wenn man die Schule abbrechen muss, dann kann man den Abschluss nachholen. Es gibt viele Vereine/Organisationen, die einen unterstützen. Also wieso jemanden das Leben verweigern, es beenden bevor es angefangen hat?

„Nein!", flüstert sie, legt ihre Hand auf ihren Bauch und ihr Gesicht ziert ein kleines Lächeln, „Ich könnte es nicht."

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Der Film ist zu Ende und wir sitzen nebeneinander, mit verheultem Gesicht, umringt von nassen Taschentüchern,  Schwangerschaftstest und Eisbechern.

„Und was machen wir jetzt?", fragt Kessy mit einem strahlenden Gesicht und ich frage mich, ob jetzt schon die Hormone bei ihr ums Lagerfeuer herumtanzen und Purzelbäume schlagen. Wäre ein wenig früh, aber mal weint sie und macht sich sorgen und in der nächsten Sekunde strahlt sie, wie ein Honigkuchenpferd. Da ich keine Antwort auf ihre Frage habe, zucke ich mit den Schultern. Plötzlich wird meine Zimmertür aufgerissen und ich werde aus meinen Gedanken gerissen.

„Hei ihr beiden! Da ich nicht anders kann, muss ich jetzt prahlen. Er hier", Daniel zeigt auf Dany, „ist Dany und wir schauen uns jetzt Fast and the Furious ohne euch an. Eifersüchtig?"

Ich lache über Daniels versuch uns Eifersüchtig zu machen.  Kessys Hand ergreift meine, während Dany auf sie zu kommt und ihr einen Kuss geben will. Erst kurz bevor er bei uns ist, begreife ich Kessys Panik. Die Tests liegen immerhin noch bei uns. Verstreut im ganzen Zimmer. Klopft denn heutzutage niemand mehr an? Dann könnte man Panikattacken, Streitereien und solche Sachen verhindern.  Dany bleibt plötzlich stehen, nimmt eine Verpackung in die Hand und schaut unsicher zwischen uns beiden hin und her.

„Wieso...?", setzt Dany an, wagt es aber nicht weiter zu fragen.

Inzwischen stehen Kessy und ich neben dem Bett und ich bewege mich langsam in Richtung zu Daniel, der mich verwirrt und unsicher anschaut. Kessy und Dany starren sich still gegenseitig an, während ich Daniels Hand nehme und ihn aus dem Raum mit mir hinaus ziehe. Hinter uns schließe ich die Tür. Daniel zieht seine Augenbrauen hoch und schaut mich fordernd nach einer Erklärung an.

„Wir sollten sie ein bisschen allein lassen", gebe ich ihm eine vage Antwort, doch es reicht nicht, da er mit großen Augen den Kopf schüttelt, „Kessy ist vielleicht schwanger."

Er runzelt seine Stirn, aber sagt nichts dazu. Wir lehnen uns nebeneinander an die Wand, gegenüber meiner Zimmertür und rutschen sie hinunter. Nur gefühlte 5 Minuten später wird meine Tür abermals aufgerissen und ein aufgebrachter Dany, gefolgt von einer weinenden Kessy, stürmt an uns vorbei. Ich springe auf und renne ihnen hinter her. Daniel macht es genauso. Kessy packt Dany am Arm schluchzt und fleht: „Geh jetzt bitte nicht einfach so weg. Dany?! Bitte!?"

Er entreißt seine Hand, fährt mit ihr durch seine Haare und sagt mit etwas verzweifelter Stimme: „Ich muss nachdenken." Daraufhin verschwindet er durch die Haustür und Kessy fällt weinend auf ihre Knie zu Boden. Ich knie mich neben sie und lege meine Hand auf ihren Rücken um sie zu trösten.