Kapitel 30

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2 Wochen sind inzwischen vergangen. Jack und ich fahren manchmal zusammen zur Schule oder reden einfach mal, aber nicht so wie vor unserem “Streit“ oder was das auch immer in der Schule war. Er hat fast jeden Tag ein neues Mädchen und knutscht mit ihr in der Schule herum.

Es ist gerade große Pause und ich gehe auf den Pausenhof. Überraschung! Wen sehe ich? Jack mit irgendeinem Mädchen, die er an die Wand drückt und ihr seine Zunge in den Hals steckt. Ich setzte mich zu Dany und Kessy, die jetzt offiziell zusammen sind.

„Es ist doch widerlich wie Jack jeden Tag mit einer anderen seinen Speichel austauscht.“, ich werfe mein Tablett auf den Tisch und setzte mich gegenüber vom glücklichen Paar. Sie schauen mich mit großen Augen an und ich frage zickig: „Was?“

„Nichts.“, sagen sie gleichzeitig.

Ich lasse meine Gabel auf das Tablett fallen und frage noch einmal: „Ok. Was ist los?“

„Naja. Wenn du ihm sagen würdest was du für ihn empfindest dann würde er damit aufhören.“, sagt Kessy und ich habe gedacht ich höre nicht gut. Ich fange an zu lachen und Jack setzt sich neben mich.

„Was ist so lustig?“, fragt er mich und schaut uns alle verwirrt an.

„Kessy denkt, ich stehe auf dich und dass nur weil mich es anwidert, dass du jeden Tag mit einer anderen rummachst. Du Knutschkugel. Ja, ich glaube Knutschkugel ist im Moment der passende Begriff.“

„Willst du mit mir rummachen?“, fragt mich Jack.

Ich nähere mich seinem Gesicht. Er tut es mir gleich, schließt die Augen und spitzt die Lippen.

Ich spüre seinen warmen Atem auf meine Lippen und sage: „Dann hätte ich ja die Spucke von 100 Weibern in meinem Mund. Danke, aber ich verzichte.“

Lächelnd verlasse ich die Cafeteria.

**

„Simon was möchtest du essen?“, rufe ich, doch es kommt keine Antwort. Ich gehe ins Wohnzimmer  und rufe noch einmal nach ihm. Ich stehe in der Eingangshalle und sehe meinen Vater, meine Stiefmutter Steffi und Rosa. Ich umarme Rosa und drücke sie ganz fest. Ich habe sie richtig doll vermisst.

Meinen Vater schaue ich ernst an und sage kein Wort. Ohne Steffi und Dad zu begrüßen gehe ich wieder in die Küche und mache mir einen Kaffee. Rosa kommt nach und fragt wie es mir geht und was wir alles so gemacht haben. Wir reden ein wenig und mein Vater kommt in die Küche. Er setzt sich neben mich und möchte meine Hand nehmen, die ich wegziehe.

„Ich muss mit dir reden. Wir müssen mit dir reden.“, Steffi ist jetzt auch in der Küche und hat sich neben ihn gesetzt.

„Wir versuchen die Familie so gut wie möglich zusammenzuhalten, aber …“

Familie? Was für eine Familie bitte? Ihr seid nie hier und ihr habt Simon in ein Kinderheim gesteckt, wo er geschlagen wurde. Er war total abgemagert. Erzählt mir bitte nichts von Familie.“

Alex, mein älterer Bruder kommt in die Küche und ich bin kurz vorm ausrasten: „Super! Alex lässt sich jetzt auch mal nach mehr als nen Monat wieder blicken. Jetzt ist die Sammlung an Irren endlich komplett.“

„Alana! Stopp! Hör jetzt auf, so redest du nicht mit mir!“, schreit mein Vater mich an und jetzt reicht es mir endgültig.

„Ok. Es reicht.“, schreie ich sie an, „Ich sage euch jetzt mal was. Ihr seid grauenvolle Eltern. Dass niemand für mich da ist, ist mir egal. Ich bin es ja schon gewohnt und ob ihr für Alex da wart oder nicht ist mir auch egal. Ihr seid aber nicht für Simon da. Wisst ihr überhaupt was er am liebsten isst oder was seine Lieblingsgeschichte ist? Wovor er angst hat?“

The beginning of an adventure (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt