Kapitel 29

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Jack*

Sie möchte gerade aufstehe und weggehen. Ich halte sie am Arm fest und sage: „Lana, ich wollte nicht…“

„Nein. Passt schon, das Problem entfernt sich jetzt.“

„Lana!“, rufe ich ihr hinterher, aber sie reagiert nicht. Ich schlage, wütend auf mich selbst, gegen den Spind, der genau Passend als Schlagobjekt an der Wand steht. Ich lasse den verbeulten Spind stehen und gehe hinaus auf den Pausenhof. Ich zünde mir eine Zigarette an und lehne mich an das Schulgebäude.

Ich wollte sie nicht schupsen. Ich bin nur schlecht drauf und habe meine Wut an ihr ausgelassen. Ich bin so bescheuert. Ich steige in mein Auto und fahre nach Hause.

„Wieso bist du zu Hause? Du müsstest eigentlich in der Schule sein.“, schimpft mich meine Mutter und schlägt mich mit dem Küchentuch.

„Mum. Stop. Hör auf mich mit dem Küchentuch zu schlagen.“, lache ich los.

„Was ist passiert?“, fragt sie mich.

„Ich hab es verbockt.“

„Was hast du verbockt?“

„Ich glaube ich habe meine Freundschaft mit Lana verbockt.“

„Was hat du angestellt? Sie ist so ein nettes Mädchen.“, meine Mutter schlägt mich schon wieder mit dem Küchentuch und ich kann nicht aufhören zu lachen. Sie hört auf und setzt sich gegenüber von mir an den Küchentisch.

„Ich hab ihr gesagt, dass sie nervt und …“

„Und was?“, meine Mutter hat einen strengen Ton drauf.

„…und ich habe sie geschupst. Sie ist hingefallen. Ich wollte es nicht. Es ist nur…  ich war sowieso schon sauer und sie hat mich nicht in Ruhe gelassen und…“

„Das mit deinem Vater belastet dich. Sehr sogar. Sag mir wie ich dir helfen kann. Was soll ich machen, damit es dir besser geht?“, meine Mutter ihre Stimme ist sanft und beruhigend. Ich habe Tränen in den Augen und sage ihr, dass alles in Ordnung ist.

Ich gehe in mein Zimmer und überlege, wie ich mich bei Lana entschuldigen kann. Ich mag sie und sie ist mir echt wichtig geworden. Ich Idiot mach mal wieder alles kaputt. So ist es immer. Ich mag jemanden und dann legt sich bei mir ein Schalter um und ich versau alles. Aber diesmal ist der Schalter nicht umgesprungen. Nein. Ich war einfach nur wütend auf meinen Vater und habe dies an jemanden rausgelassen, der nichts dafür kann.  Auch nicht besser.

Fettklößchen legt sich auf meinen Bauch und schläft ein. Mein Kater schnurrt leise und dadurch werde ich auch müde und schlafe ein.

**

„Schwachkopf! Idiot! Arsch! Dummkopf!“, höre ich jemanden aufzählen. Dany steht an meinem Bett.

„Was?“, fauche ich ihn an.

„Was hast du angestellt?“

„Wieso denkst du, dass ich immer was falsch mache?“

„Hast du nicht?“

„In diesem Fall schon.“, sage ich kleinlaut und hänge gleich dran, „Ich meine aber allgemein.“

Er setzt sich neben mich auf das Bett und ich weiß was jetzt kommt: eine Rede á la Dany.

„Lana hat heute in der Pause bei uns gesessen. Sie hat weder was gegessen noch getrunken oder ein Sterbenswörtchen mit uns geredet. Also was hast du gemacht? Sie sah verletzt aus oder so und da habe ich sofort an dich gedacht.“

„Ich hab sie angeschriehen…. und ihr gesagt, dass sie mich nervt.“

„Wiesooo?“

„Mein Vater hat angerufen.“

The beginning of an adventure (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt