Kapitel 4

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Montag,10.03.2013

Ich habe die ganze Woche fürchterlich geschlafen wegen den Schmerzen und Anna meint ich sollte zum Arzt gehen, aber dann würden sie fragen was passiert ist und ich wüsste nicht was ich sagen sollte. Der Lehrer, der gesehen hat wie meine Mutter mich geschlagen hat, hat mit mir geredet und gemeint er würde das Jugendamt einschalten, aber ich konnte ihn davon abbringen. Ich habe ihm erzählt, dass ich schon dabei bin mich darum zu kümmern und er hat es mir geglaubt. Idiot!

Daniel wartet auf mich vor der Schule. Er kommt auf mich zu und legt seinen Arm um meine Schulter.

 „Hast du Lust heute bei mir zu schlafen?"

„Ich weiß nicht. Ich muss noch ...", bevor ich den Satz beenden kann unterbricht er mich.

„Lana (so nennt er mich immer), ich weiß dass du bei Anna wohnst. Also wie wäre es. Du, ich, ein leckeres Eis und ein Film deiner Wahl."

Verärgert darüber, dass Anna es ihm erzählt hat, antworte ich: „Ja! OK! Wieso nicht? Wir haben schon lange nichts mehr zusammen gemacht."

In dem Moment sehe ich Anna und laufe auf sie zu, packe sie am Arm und ziehe sie zur Seite.

„Du hast es ihm erzählt?"

„Wem? Was erzählt?"

„Daniel erzählt was passiert ist."

„Oh, das! Früher oder später hättest du es ihm doch auch gesagt."

„Was hast du ihm genau erzählt?"

„Nur das du mit deiner Mutter Streit hattest und du die Schnauze voll hattest von ihr und dann zu mir gekommen bist. Ich habe ihm nicht erzählt das sie dich geschlagen hat.", flüstert sie.

Ich wende den Blick von ihr ab und bedanke mich.

„Ach ja bevor ich es vergesse. Ich schlafe heute bei Daniel."

„OK"


Irgendwie verging der Tag so schnell.

Ich hole das Popcorn aus der Küche und werfe mich neben Daniel auf das Bett. Er starrt mich an.

„Was ist los?", frag ich ihn mit einem fetten Grinsen im Gesicht.

„Du hast es mir nicht erzählt. Wieso?"

Mein Grinsen verändert sich zu einem kleinen, aufgesetzten Lächeln.

„Ich hätte es dir doch noch erzählt."

„Ach ja?"

Er grinst und ich weiß was das bedeutet. Er hat vor mich zu kitzeln. Ich springe auf und schrei: „Wehe! Wage es ja nicht!"

Er wirft mich um und kitzelt mich. Ich lache und fange gleichzeitig an zu weinen. Er hört auf und fragt was los ist und ich antworte: „Nichts, wieso?"

„Du weinst!"

„Das kommt vom starken lachen."

„Nein tut es nicht. Du hast Schmerzen. Ich sehe es doch."

Ich wende mein Blick mal wieder ab und entgegne: „Nein es ist alles in Ordnung!"

Mir fällt gerade auf, dass ich das ziemlich oft sage.

„Zeig her!"

„Was soll ich dir zeigen?"

Bevor ich fertig war mit der Frage zog er schon mein T-Shirt hoch.

„Sie hat dich geschlagen! OHHH MAN! Sie hat dich geschlagen!"

Er wiederholt es immer lauter. Ich schrecke hoch. Ich drehe mich um und sehe dass ein Loch in der Wand ist. Daniel hat aus lauter Wut gegen die Wand geschlagen. Ich verarzte seine Hand und bitte ihn nicht mehr sauer zu sein.

„Zeig bitte nochmal her. Ich will es mir genau anschauen."

Ich ziehe mein T-Shirt hoch.

„Das sieht schlimm aus. Warst du beim Arzt?"

Ich schüttel meinen Kopf.

„Natürlich nicht. Ich kenne dich doch."

Ich habe Tränen in den Augen und dann kann ich es nicht mehr halten. Ich spüre wie jede einzelne Träne mein Gesicht herunterläuft. Daniel umarmt mich und so nebeneinander gekuschelt schlafen wir ein.



The beginning of an adventure (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt