Es ist 18 Uhr und Daniel muss wieder weg. Wir stehen im Vorhof und verabschieden uns. Alexander, mein persönlicher Fahrer den ich bis jetzt noch nicht benötigt habe, wartet schon und Daniel steigt ein. Ich winke ihm zum abschied und als sie um die Ecke biegen könnte ich das Schreien anfangen.
„Alles klar bei dir?“, ich zucke zusammen und gehe in eine Ninja-Kampfposition.
„Erschreck mich doch nicht so!“
„Wolltest du dich etwa mit deinen Ninja-Turtles-Kampfkünsten wären?“, lacht er mich aus und ich fange an ihm gegen seine gut, wirklich sehr gut trainierten Brust zu schlagen. „Hei. Wieso schlägst du mich?“
„Weist du. Viele Wutausbrüche wären vermeidbar wenn gewisse Menschen endlichen lernen würden ihre Dämlichkeit unter Kontrolle zu bringen.“
„Hab ich was falsches gesagt? Hä? Ich verstehe dich nicht.“, er sieht mich unwissend an.
„Ich bin sauer.“
„Immer noch wegen Kessy und Dany? Darüber wollte ich mit dir reden im Bus und du wolltest nicht.“
Mein Handy klingelt und ich gehe ran: „Hei, was gibt’s?“
„Rufe ich unpassend an?“, fragt Kessy unsicher.
„Nein. Ich streite nur gerade mit Jack. Also eher diskutiere oder so. Was gibt’s?“, wiederhole ich meine Frage.
„Dany hat mich gefragt, ob ich mit ihm was unternehmen will. Soll ich?“, fragt sie unsicher.
„Ja.“, grinse ich ins Telefon, „Ja. Ja. Ja. Natürlich sollst du. Du magst ihn und das ist offensichtlich. Alsooo ja!!“
„Ok. Ja. Ich halte dich auf dem laufenden.“, und schon hat sie aufgelegt. Triumphierend lächele ich Jack an.
„Was ist?“, fragt er während ich Richtung Haustüre gehe. „Dany hat ein Date mit Kessy.“, singe ich vor mich hin.
„Warte. Was?“, er läuft mir hinter her ins Haus. „Er und sie machen was zusammen?“
„Ja. Was verstehst du unter Date? Miteinander telefonieren?“, frage ich ihn.
**
Wir stehen in der Küche und diskutieren was wir zum essen bestellen. Ich weiß nicht mal wie es dazu kam, dass wir beschlossen haben zusammen zu essen.
„Asiatisch.“
„NEIN. PIZZA.“
„Wir hatten doch gestern alle Pizza!“, protestiere ich.
„Na und? Pizza geht immer!“, super Argument.
„Nudeln. Schrimps im Teigmantel. Gebackene Bananen und gebackener Pudding. Frühlingsrollen. Ente süß-sauer . Sushi….“
Er nimmt den Laptop und klickt herum.
„Ab gebackene Banane hattest du mich schon. Ich bestelle einfach mal alles was du gerade gesagt hast. OK?“
„OK! Ich sterbe vor Hunger.“, ich drehe mich von ihm weg und hole uns Gläser fürs Trinken. „Und welcher Film?“
„Nächste Diskussion.“
„Bei Filmen bin ich flexibel. Außerdem habe ich gesagt, wenn wir beide nächstes mal ein Film schauen, darfst du entscheiden.“
„Ok, dann bin ich für…“, er überlegt sehr lange, macht dabei ein Duckface und ich kann mir kein lachen verkneifen, „Ich bin für Resident Evil oder Underworld.“
„Bin mit beiden einverstanden.“
„Du hast beide schon gesehen?“, fragt er verblüfft.
„Gesehen? Ich kenne alle Teile von denen auswendig.“
„Ich bin beeindruckt. Du steigst gerade auf meiner MÖGEN-SKALA.“
„Dann bin ich ja am gewinnen. Finde ich gut.“, sage ich während ich in das Wohnzimmer stolziere und er mir hinter her dackelt.
„Nein, so war das nicht gemeint.“
**
Das Essen ist auf dem Tisch ausgebreitet. Wir mussten uns sogar noch einen 2. Tisch dazu holen. Wir essen schon seit einer Ewigkeit und sind schon beim 2. Teil von Underworld.
„Wegen unserem Spiel. Ich habe ne Idee, aber müssen wir nicht machen wenn du nicht willst.“, sage ich mit vollen Mund zu Jack.
„Schieß los.“
„Also, da wir ja gesagt haben wir müssen “beste Freunde“ werden, müssen wir auch so viel wie möglich von einander wissen.“
„Und wie hast du dir das Vorgestellt? Wie soll das so laufen mit dem Kennenlernen?“, fragt er mit viel zu vollen Mund.
„Du fragst mich was und dann ich dich. Das machen wir immer abwechselnd. Zum Beispiel du fragst mich nach meiner Lieblingsfarbe. Ich antworte, du sagst deine Lieblingsfarbe und dann stelle ich eine Frage.“
„Ok. Ist bestimmt lustig. Ladies first.“
„Mann voran.“
„Was ist deine Lieblingsfarbe?“
„War ja klar. Blau. Deine?“
„Pink.“, ich schaue ihn mit großen Augen an, „Spaß. Nein, ich hab eigentlich keine Lieblingsfarbe. Also sag ich jetzt auch einfach mal blau.“
„Ok. Peinlichstes Erlebnis?“
„Nein. Frag was anderes.“, grinst er mich an.
„NEEE. Du musst Antworten. Du musst. Ich muss ja dann auch.“
„OK. Aber lach nicht.“, ich nicke und er fängt an: „Ich war 7 Jahre alt und in der Schule gab es ein Weihnachtsfest. Ich war müde und schlecht gelaunt und dann kam Santa Claus und hat jedem Kind ein kleines Geschenk gegeben. Als er bei mir ankam hatte ich so Angst vor dem fetten Mann, dass ich schreiend rausgerannt bin und als ich wieder zurück kam, weil Santa weg war hab ich gemerkt, dass ich mir in die Hose gemacht hatte.“
Ich versuche mir ein Lachen zu verkneifen. Es ist nicht wirklich witzig. Es ist eher so ein hahaha ´wie süß'.
„Hey nicht lachen!“
„Ich lache nicht. Ich grinse.“
„Und jetzt du.“
„Naja. Es ist so. Ich finde eigentlich überhaupt nichts peinlich…bei mir.“
„Lanaaaa!“
„OK.OK. Ein guter Freund von mir, der mit mir in die Klasse ging, war damals das Erste mal zu besuch bei mir. Meine Mum, ich und Simon saßen am Esstisch und waren gerade fertig mit dem Kuchen. Naja, also meine Mutter hat ein paar Geschichten von mir erzählt als ich noch klein war. Peinliche Geschichten.“
„Und die Peinlichste war???“
„Du darfst, aber auch nicht lachen.“, er nickt und ich fange an, „Ich war noch sehr klein und habe noch Pempers getragen. Ich habe mein großes Geschäft gemacht und bin vor meiner Mutter weggerannt. Ich wollte nicht gewickelt werden und während dem Wegrennen sind die kleinen Kackestückchen an der Seite herausgeplumst und ich habe eine Spur gelegt.“
Er lacht los und ich schaue ihn entsetzt an. „Hallo? Geht’s noch?“, ich schlage ihn mit einem Kissen ins Gesicht und nun schaut er mich entsetzt an.
„Spinnerin.“
„Sagt der, der Angst vor Santa Claus hat.“
Dies geht den restlichen Abend so. Um ca. 22 Uhr geht er und ich schreibe meinen Freunden auf What´s App. Wie erwartet antwortet weder Anna noch Yasmina. Es könnte daran liegen, dass bei ihnen in Deutschland momentan ca. 05:30 Uhr ist. Naja. Gute Nacht alle miteinander.
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The beginning of an adventure (Pausiert)
Teen FictionSie schreit. Ich schreie. Diesmal war der Streitauslöser ich! Man bin ich blöd. Sie nervt mich schon die ganze Zeit...und ich sage zu ihr „Halt die Klappe". Es ist mir rausgerutscht und ich habe mich gleich entschuldigt. Ich bin echt dämlich... ...