vier

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pov. Jimin

2 Wochen später.

Aufgeregt schaute ich links aus dem Zug Fenster und beobachtete die Landschaft, die schnell an uns vorbei rauschte. Wir hatten schon mehr als die Hälfte der Strecke geschafft und Kookie schlief immer noch Seelenruhig neben mir an meiner Schulter gelehnt. Sein Mund war leicht geöffnet und ab und zu zuckten seine Augenlider als ob er träumen würde.
Es war wirklich ein süßer Anblick.

Wie ich schon erwartete hatte, hatten Kookies Eltern nichts gegen diesen Ausflug in unsere Hauptstadt. Sie waren sogar ziemlich begeistert als sie von unserer, beziehungsweise Kooks Idee hörten.
Sie meinten, dass ich sicher gut auf ihren wohlbemerkt erst 16 Jahre alten Jungkook aufpassen würde und sie mir in dieser Hinsicht wirklich vertrauten. Außerdem versicherten sie mir meinen Eltern nichts zu vertraten. Meine und die Eltern von meinem bestem Freund verstanden sich sowieso nicht sonderlich gut, aber ich war immer willkommen bei den Jeons gewesen worüber ich ihnen sehr dankbar war.

Es hatte wirklich alles gut geklappt bis jetzt und mein am Anfang ungutes Gefühl hatte sich schnell gelegt. Viel mehr überwog die Aufregung wenn ich an den Abend mit dem Konzert dachte.

Ein wohliges seufzten verließ meinen Mund und ich lehnte mich tief in den Sitz des Zuges zurück und schloss die Augen.
Meine Gedanken wanderten wie so oft auch schon zuvor zu dem unbekannten Jungen der mir praktisch erst diese Reise ermöglicht hatte, indem er mir meine Fahrkarte wieder brachte. Ich fragte mich immer wieder wie wohl sein Name war und ob ich ihn Wiedersehen würde.
Würde er mich überhaupt erkennen?
Meiner Meinung nach hatte ich ein allerwelts Gesicht und durch meine kleine Größe und meine Schwarzen Haare auch keinen wirklichen Wiedererkennungswert.
Durch das viele Grübeln über diese Person hattem sich in meinem Kopf schon eine Reihe von absurden Theorien gebildet.

Auch die ständige geistliche Abwesenheit war meinem besten Freunde natürlich nicht entgangen und ich bin nicht drumherum gekommen ihm die ganze Geschichte zu erklären. Kooks fand das alles ziemlich aufregend und meinte das der unbekannte Fremde vielleicht auch ein Fan von Unknown war, weil er vielleicht durch meine Zugkarte geschlussfolgert hatte das ich dort hinging und er auch auf dem Konzert sein würde.
Ja ich war definitiv nicht der einzige der sich absurde Theorien über den unbekannten Jungen ausdachte.
Aber irgendetwas hatte dieser Junge an sich, ich weiß auch nicht.

Meine Gedankengänge wurden durch Jungkook unterbrochen der sich anfing auf meiner Schulter zu bewegen und leicht den Kopf zu heben.
Der Jüngere sah mich verschlafen und etwas Orientierungslos an.
"Wir sind im Zug", probierte ich ihm auf die Sprünge zu helfen, als er mich nach gefüllten Minuten immer noch verwirrt ansah.
"Warum sind wir", begann er doch unterbrach sich selbst.
"Ach ja. Seoul und so", er klatschte sich mit der flachen Hand gegen den Kopf und lachte. Ich hingegen konnte über seine komische Art nur den Kopfschütteln.
"Wie lange brauchen wir noch?", murmelte Kooks verschlafen warf sich zurück in den Sitz.
"Ich weiß nicht. Ein paar Haltestellen vielleicht noch. Ich denke wir müssen gleich raus."
Von Jungkook kam nur ein brummen , was mir wohl sagen sollte das er meine Aussage verstanden hatte.
Auch ich ließ mich für die restlichen Minuten zurück in meinen Sitz fallen und hin meinen Gedanken nach.

Das quitschend des Zuges kündigte an , dass wir gerade in den Hauptbahnhof Seouls einfuhren und ich grinste Jungkook entgegen der meinen Blick nur erwiderte.
Wir schnappten uns unsere Sachen und verließen den stickig-warmen Zug und betraten das Gleis. Es war mein erstes mal in Seoul und auch wenn ich nur auf dem dämlichen Gleis stand war ich jetzt schon hochauf begeistert.

Und so standen wir also in Seoul auf dem Bahnhof zugegebener Maßen doch ziemlich unbeholfen, wie uns auffiel.
"Wir müssen erst mal von Bahnsteig runter".
Jungkook hatte sich aus seiner bewunderungs Starre gelöst und hatte nun diesen tollen Vorschlag gemacht. Ich warf meinem besten Freund einen ach-was-du-nicht-sagst Blick zu, den er aber nur mit einem Augenrollen quittierte.

Ich schaute mich auf dem großen Bahnsteig um, in der Hoffnung eine art Schild oder Wegweiser zufinden doch vergebens.
Kooks tat es mir gleich: "ich denke mal der Ausgang ist davorne. Ich geh kurz gucken. Du bleibst hier! Wir wissen ja was sonst passiert!"
Mit einem bösen Blick drehte er sich um und verschwand in eine andere Richtung. Ich wusste natürlich auf welche Situation er Anspielte, Jungkook Errinerte mich ja schließlich oft genug daran.

Es müsste so ungefähr vor zwei Jahren gewesen sein, als Kookie im Einkaufszentrum kurz aufs Klo musste, meinte er ich solle bitte warten. Ich hatte aber Hunger und bin losgelaufen. Lange Rede kurzer sind, ich hatte mich verlaufen und musste mit einer Riesen Polizei Aktion gerettet werden.
Aber das war lange noch kein Grund mich ständig und andauernd daran zu erinnern und es mir immer wieder vorzuwerfen.

Ich zischte ihm eine abfällige Bemerkung hinterher, was Kookie natürlich nicht mehr hören konnte da er schon kaum mehr in Sichtweite war.
Wärend er also los lief um den Menschenmassen zu folgen, die eventuell zum Ausgang führten zog ich mein Handy aus der Hosentasche nur um festzustellen das mir keiner geschrieben hatte. Ich probierte mich irgendwie anders zu beschäftigen, scrollt durch etliche sozial Media Seiten, als ich plötzlich eine Stimme hinter mir erkannte wegen der sich mir alle Nacken Haare aufstellten.

Nein das konnte doch nicht sein.
Das machte garkeinen Sinn.
Ich musste mir das eingebildet haben.
"Wirklich Hoseok. Wann willst du mir endlich verraten was du ständig in Busan machst! Und warum du es nicht schaffst alleine nach Hause zu kommen!"
Da war sie wieder. Halluzionierte ich? Ich hob meinen Blick und suchte den Bahnhof nach der Stimme ab die mir seit Wochen den Schlaf raubte.
Aber ich konnte den dazugehörige Menschen nirgends ausfindig machen.
Wurde ich jetzt etwa verrückt?
Ich drehte mich immer noch wie ein bekloppter im Kreis bis ich 2 Gestalten auf mich zu kommen sah.
Und ihr könnt mir glauben in diesem Moment ist mir mein Herz in die Hose gerutscht.
Warum?
Das weiß ich auch nicht so genau. Das einzige was ich wusste war, dass der unbekannte Fremde aus dem Caffè genau auf mich zu lief, mich jedoch noch nicht bemerkt zu haben schien.

Voller unbegründeter Panik drehte ich mich also hektisch um und richtete mein Blick wieder auf mein Handy. Hinter mir hörte ich wieder die Stimmen diesmal aber viel deutlicher als zuvor.
"Ich bin so aufgeregt", sagte die mir unbekannte Stimme.
Die beiden schienen stehen geblieben zu sein. Direkt hinter mit!
Der Junge mit dem ich im Caffè gewesen war setze zu einer Antwort an, als mich plötzlich jemand an den Schultern packte.

Unknown | Yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt