sechsunddreißig

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pov. Jimin

Yoongi war gestern Nacht, mit Jin zusammen wieder nach Hause gekommen aber er hatte nicht hier bei mir im Bett geschlafen, geschweige denn in mein Zimmer geschaut. Jin war aber kurz zu mir rein gegangen, um zu gucken ob ich schon am schlafen war, was natürlich nicht der Fall war. Ich hatte mir unmenschliche Sorgen um Yoongi gemacht. Seokjin hatte mir nicht viel erklärt, um genau zu sein nichts, das einzige was er sagte war, dass es Yoongi gut ging und das er sich zu Hobi auf die Couch gelegt hatte.

Jin schien wirklich erschöpft und deswegen fragte ich auch nicht weiter nach und entließ ihn in seinen wohl verdienten Schlaf.

Leider kam ich dann noch weniger zur Ruhe, denn ich konnte einfach nicht aufhören daran zu denken warum Yoongi so urplötzlich abgehauen war. Ich hatte noch nicht mal die Möglichkeit gehabt ihm hinter her zu laufen, da ich von Jin dazu verdonnert worden war meine Eltern zurückzurufen.

Die wollten sich nur versichern, dass ich das Haus noch nicht abgebrannt hatte, nach meinem Wohlbefinden fragten sie jedoch nicht.

Zum wiederholten Mal wälzte ich mich von der einen Seite des Bettes zur anderen und rang mit mir selbst.
Yoongi hatte wohl einen guten Grund gehabt sich nicht zu mir zu legen und jetzt nach unten zu gehen um nach ihm zusehen würde auch nichts bringen, oder?

Naja, ich wäre mir dann auf jeden Fall sicher, dass es Yoongi auch gut ging, auch wenn ich da eigentlich schon Seokjins Urteil vertraute. Jedoch reizte mich der Gedanke, kurz nach Yoongi zu sehen doch sehr.
Bevor ich mich wieder umentscheiden konnte, hatte ich auch schon die Bettdecke zur Seite geschlagen und tapste so leise ich konnte nach unten.

Zu meinem erstaunen machte ich wirklich keinerlei Geräusche und blieb auf der halben Treppe stehen, um zu lauschen ob sich irgendwas im Haus regte. Und tatsächlich, leicht gedämpfte Stimmen drangen aus dem Wohnzimmer zu mir.

Ich konnte nicht viel verstehen also musste ich noch etwas weiter an die Stimmen herran. So leise wie ich konnte setzte ich einen Fuß vor den anderen und horchte.

Eigentlich wollte ich garnicht lauschen, doch meine Neugierde stand mir im Weg. Ich würde jetzt sowieso kein Auge mehr zu kriegen, wenn ich erstens nicht wusste was mit Yoongi war und zweitens was Hoseok und der blonde Junge mitten in der späten Nacht noch zu bereden hatten.
Außerdem gefiel mir der Gedanke garnicht, das Yoongi dort unten mit Hobi auf der engen Couch lag und nicht bei mir oben im Bett.

".. denke nicht das er so etwas machen würde das-...-wirklich Yoongi.", dies war eindeutig Hoseoks Stimme, jedoch konnte ich nicht alles verstehen, dafür sprachen sie zu leise.
"Aber wie willst du dir das sonst erklären?", Yoongis Stimme war kalt und um einiges lauter als Hoseoks, weshalb ich diese klarer verstehen konnte.
Worüber redeten die beiden wohl?

"Vielleicht hat er gelogen?", Hoseoks Stimme klang hoffnungsvoll und ich hörte Yoongi schnauben.
Mein gesunder Menschenverstand schaltete sich nun wieder ein und mein Gewissen sagte mir, dass es nicht in Ordnung war seine Freunde zu belauschen.

Ich war schon gerade dabei mich zum gehen zu wenden, als ich etwas mehr oder weniger schönes aber auf jedenfalls interessantes hörte.

"Warum sollte Jimin das machen?", bei der Erwähnung meines Name lief es mir kalt den Rücken herrunter.

Die redten über mich? Was hatte ich denn gemacht? Über was sollte ich gelogen haben?

"Ich weiß es nicht. Vielleicht...-", danach wurde Yoongis Stimme immer leiser und ich verstand noch nicht mal irgendwelche Gesprächsfetzten.

Aber egal was ich gemacht haben sollte, wenn Yoongi mich hier erwischen würde wie ich lauschte, dann könnte ich das mit der Freundschaft ganz vergessen.
So leise wie ich konnte drehte ich mich also auf dem Absatz wieder um und verschwand wieder in meinem eigenen Zimmer.

Mittlerweile war ich nun hell wach und lag wieder in meinem Bett und zermaterte mir das Hirn über das eben gehörte.
Jetzt hatte ich mich so ins Zeug gelegt, für diese Freundschaft damit sie nicht kaputt ging und letztenendlich zerstörte ich sie doch.
Und dies nochnichtmal wissendlich.

x

Durch meine ganzen verwirrenden Gedanken war ich irgendwann wohl doch eingeschlafen, doch als Kookie mich diesmal sehr sampft weckte fühlte ich mich als hätte ich gerade mal zwanzig Minuten geschlafen. Höchstens.

"Morgen.", nuschelte ich immer noch verschlafen und zog mir die Bettdecke über meinen Kopf, als Jungkook rücksichtslos die Vorhänge zurückzog und das Zimmer mit Licht geflutet wurde.
"Na komm Jimin, es gibt Frühstück und dann wollten wir ein bisschen in die Stadt, bevor die Jungs wieder fahren müssen.", Jungkook klang sehr optimistisch und auch in mir keimte langsam der freudige Gedanke noch ein bisschen Zeit mit meinen neuen Freunden zu verbringen. Und natürlich mit Yoongi.
Denn ob ich diesen noch dazu zählen konnte wusste ich nicht.

Schmerzlich errinerte ich mich an die gestrige Nacht zurück und gniff kurz die Augen zusammen.
"Na komm Chim, Frühstück ist schon fertig.", probierte mich Jungkook irgenwie aus dem Bett zu bekommen.
Ich zog mir, nachdem Jungkook endlich den Raum verlassen hatte schnell ein Tshirt über und schlurfte immer noch halb schlafend ins Wohnzimmer, wo sich schon die gesamte Mannschaft befand.

Es schien als würde mich keiner so richtig bemerken, bis auf Yoongi der seinen Blick kurz hob, mich unschlüssig ansah, seine Aufmerksamkeit dann aber wieder seinem Rührei wittmete.

Na gut, wenn er mich vorhatte zu ignorieren dann würde ich ihn auch nicht daran hindern. Wenn er mir noch nicht mal ins Gesicht sagen konnte was ich falsch gemacht hatte, dann konnte ich ihm auch nicht helfen.

Als ich mich auf den weitesten entfernten Platz von Yoongi, nämlich neben Namjoon plumstend ließ bemerkten mich die anderen schließlich auch und ich wurde mit vielen 'guten morgens' begrüßt.

Die 6 Jungs nahmen ihre Gespräche wieder auf, ich hielt mich jedoch etwas zurück, denn mir war nicht zum Reden zu mute.

Hin und wieder spürte ich eiskalte Blicke von Yoongi auf mir, jedoch ignorierte ich dies diesmal gekonnt.

Unknown | Yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt