siebenunddreißig

4.4K 311 19
                                    

pov. Jimin

"Und was machen wir jetzt?", rief Taehyung aufgeregt und sprang Jungkook auf den Rücken, der unter dem zusätzlichem Gewicht von Taehyung leicht taumelte.
"Ich weiß nicht, wir haben noch ein wenig Zeit", warf Namjoon ein und richtete seinen Blick auf sein Handy, wahrscheinlich um nach der Uhrzeit zu sehen.

Wir schlenderten schon seid guten zwei Stunden durch die Stadt und bummelden durch die ein oder anderen Läden. Mitlerweile waren wir alle mit mindestens einer Tüte ausgestattet, die wir in einem der vielen Geschäfte mitgenommen hatten.

Zu meinem bedauern redet Yoongi immer noch nicht mit mir und hielt sich auch sonst weiter wehement von mir fern.
Einerseits kränkte es mich ziemlich, andererseits war es vielleicht besser so. Für mich und vorallem für meine Gefühle war es wahrscheinlich besser wenn Yoongi mir eine Absage nicht direkt ins Gesicht sagte würde, ob das mein kleines Herz aushalten würde wusste ich nämlich nicht.

"Wie wärs mit Karaoke?", fragte Yoongi und ich guckte verwirrt auf, denn der ältere hatte sich heute genausowenig an Gespräche beteiligt wie ich, nämlich garnicht.
Das jetzt gerade von ihm so ein Vorschlag kam, verwunderte mich dann doch etwas. Yoongi würdigte mich jedoch immer noch keines Blickes und schaute fragend in die Gesichter der anderen.

"Das hört sich gut an!", Jin's Gesicht strahlte vor Freude und auch bei Kookie erkannte ich ein Grinsen.
Er liebte es nun mal zu singen und bei Karaoke konnte er sich immer wunderbar austoben.

"Oh man, ich will auch mit", schmolte Hoseok und ich verstand sein Problem nicht wirklich.
"Wir hatten nicht vor dich jetzt hier alleine zu lassen Hobi", lachte ich verwirrt und auch die anderen schienen keine Idee zu haben, wovon Hoseok da redet.

"Ich hab aber keine Zeit", nuschelte er vor sich hin und bei mir machte es wohl als erstes Klick.
Schnell legte ich meinen Arm um seine Schulter, was bei seiner Größe eine echte Herausforderung war und lächelte ihn breit an.
Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sich Yoongi etwas anspannte, doch ich ignorierte ihn einfach genauso wie er es den ganzen Tag zuvor auch schon bei mir gemacht hatte.

"Lad deine Freundin doch einfach ein mitzukommen", schlug ich vor. Hobi stieß mich etwas unsampft von sich und zog die Augenbrauen zusammen.
"Ja Hope, dass ist keine schlechte Idee, dann lernen wir sie auch mal endlich kennen", bestärkte Namjoon meinen, eigentlich aus Spaß gesagten Vorschlag.
Auch Jungkook nickte zustimmend und Hoseok gab sich geschlagen.
"Sie ist nicht meine Freundin", nuschelte er in meine Richtung, schob dann aber noch hinterher:
"Aber ihr seit nett zu ihr, ist das klar?"

Alle nickten schnell und Hobi entfernte sich etwas von unserer Gruppe, um seine 'noch nicht Freundin' wie er sie nannte anzurufen.

"Ob sie wohl ja sagt?", flüsterte Tae in unsere Runde und kicherte vor sich hin, obwohl uns Hoseok aus dieser Entfernung sicher nicht hören konnte.
"Du hörst dich an, als ob er sie fragen wollte, ob sie ihn Heiraten will", lachend verpasste ich Taehyung einen leichten Klapps auf den Hintergrund, Yoongi quittierte dies jedoch mit einem nicht zu über hörbaren schnauben und drehte sich etwas von uns weg.

Jin bemerkte dies natürlich, sah kurz zu Yoongi und dann aber zu mir.
Er schenkte mir ein aufmunternden aber dennoch vielsagenden Blick, den ich aber nicht so richtig deuten konnte. Ich sollte mich glaube ich mal mit Seokjin unterhalten, denn er schien zu wissen warum sich Yoongi so sauer gegen über mir verhielt. Naja sauer konnte man es schon garnicht mehr nennen, denn er ignorierte mich ja.

Hobi gesellte sich wieder zu uns und berichtete das seine bekannte, ja wir glaubten ihm kein Wort, in etwa 20 Minuten beim Karaoke sein würde.

"Das passt doch gut, wir brauchen auch nicht mehr lang bis dorthin, dann können wir schon mal in den Raum gehen", Kookie lief schon mal los, um den anderen den Weg zu zeigen und Taehyung folgte ihm brav. Wir restlichen setzten uns auch langsam in Bewegung, Namjoon verschränkte seine Finger mit Jin's Händen und auch Hobi, Yoongi und ich dackelten den beiden jüngsten hinterher.

Ich spürte immer mal wieder die fragenden Blicke von Hobi auf mir, denn dieser lief zwischen mir und Yoongi und war sichtlich verwirrt.
"Ehm- ich geh mal kurz zu Jin.", brabelte er los und beschleunigte seine Schritte.
"Die Stimmung ist mir echt zu eisig hier."

Und schon war er weg und schloss sich unseren beiden süßen Pärchen an.
Ja, ich zählte Jungkook und Taehyung mittlerweile schon als Paar. Sie verhielten sich einfach so und alle wussten das die beiden mehr empfanden als nur Freundschaft.
Sicher auch die beiden.

J-Hope jedoch hatte recht. Zwischen Yoongi und mir herschte eisiges  Schweigen, welches nicht gebrochen werden konnte.
Viele unausgesprochene Dinge hingen zwischen uns, jedoch traute ich mich nicht diese zu erst anzusprechen. Zu sehr hatte ich Angst, Yoongi damit entgültig zu vergraulen und ihn dadurch zu verlieren.
Yoongi schien ebenfalls nicht als erster reden zu wollen, was für ihn aber auch nicht gerade untypisch war.

Also wenn es nicht mit reden funktionierte, dann musste ich eben eine andere Möglichkeit finden.
Ich näherte mich kaum merklich meinem Hyung, sodass ich nun direkt neben ihm stand so, dass sich sogar schon unsere Schultern berührten. Yoongi sagte nichts dazu und schenkte mir nur einen abwertende Blick.

Okay Jimin, jetzt nicht einschüchtern lassen.

Langsam streckte ich meine Hand nach seiner aus und strich leicht über diese, womit Yoongi wohl nicht gerechnet hatte, denn er zuckte erschrocken zusammen.
Nach seiner Hand zu greifen traute ich mich nicht, weshalb ich zunächst meinen kleinen Finger zwischen seine Finger schob und diese langsam miteinander verhackte.
Behutsam verhackte ich nun jeweils unsere restlichen 5 Finger ebenfalls miteinander.

Ich konnte deutlich Yoongis Blicke auf mir spüren, machte aber einfach unbeirrt weiter.

Jetzt würde er mich jeden Moment wegstoßen, damit hatte ich nun das Fass zum überlaufen gebracht. Da war ich mir ganz sicher.

Yoongi entknotete, zu meinem enttäuschen unsere Finger wieder und Suga trat ein kleines Stückchen von mir weg.
Zu meinem großen Verwundern jedoch, behielt er unsere kleine Finger immer noch mit einander verhackte.

Als ich zu dem blondharigen Jungen  aufsah, hatte dieser seinen Blick jedoch starr nach vorne gerichtete. Ich folgte seinem Blick und erkannte das wir an dem Karaoke Caffè angekommen waren.

Unknown | Yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt