another child of the sea

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Die Wellen des weiten blauen Ozean schienen das kleine Mädchen beinahe zu verschlucken. Doch das kümmerte Isami nicht weiter und so versuchte sie die kleine Nussschale, in der sie sich befand, unter Kontrolle zu bringen. Erst vor circa einem dreiviertel Jahr war sie losgesegelt. In der Zeit hat sie sich irgendwie durchgeschlagen und wahrscheinlich in manchen Situationen mehr Glück als Verstand gehabt. Doch dies hier war nicht der erste Sturm, den sie auf See erlebt und auch wenn sie eine Teufelsfruchtnutzerin war, hatte sie es immer auf irgendeine Weise geschafft durchzukommen und manchmal fragte sie sich selbst, wie sie Manches überhaupt bewältigen konnte. Bei den ganzen Erlebnissen der letzten Zeit, vergaß sie selbst fast ihren eigenen Geburtstag.

So versuchte sie nun weiterhin mithilfe des Steuerrades ihr Boot in den Griff zu bekommen und gerade so verfehlte sie eine riesige Welle. Hätte diese Isami erwischt, wäre sie jetzte bestimmt nicht mehr wirklich am Leben... Schnell versuchte sie diese Gedanken zu vergessen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, als sie merkte, wie ihre Sicht langsam verschwamm. Kein Wunder, immerhin hat sie das Letzte mal vor zwei Tagen etwas gegessen und noch dazu war sie eigentlich total müde gewesen, als dieser Sturm eintrat. Dass ihr das Wasser teilweise ins Gesicht preschte, machte es auch nicht besser. Doch sie musste durchhalten, denn bisher gab sie auf ihrer Reise noch nie auf! Und jetzt wird Isami das auch nicht tun!

Doch es half alles nichts, denn immer wieder tanzten schwarze Punkte vor ihren Augen hin und her und sobald die nächste Große Welle kam, würde sie getroffen werden.
Doch ein kleiner Funken der Hoffnung blitzte in ihr auf, als sie ein verdammt großes Schiff in ungefähr zwanzig Meter Entfernung wahrnahm. Eine Halluzination ging ihr durch den Kopf, denn auch wenn der Sturm die Sicht verschlechterte konnte sie nicht glauben, das Schiff erst jetzt zu sehen. Doch das war jetzt egal, denn ihr Bewusstsein schwand immer mehr dahin. Ihr Körper fiel nach hinten auf ihr Boot und Isamis Gesicht zierte ein leicht verzweifeltes Lächeln. Nur schwach nahm sie ein Warmes Licht und mehrere Stimmen wahr. Sie bemerkte wie zwei Arme sich um sie legten und hochhoben. Sie blickte dem Fremden, welcher eine Zigarre oder etwas ähnliches rauchte, ins Gesicht. Seine Haare fielen ihm etwas vor seine Augen und er brachte die Blauhaarige auf das Schiff.

Langsam kehrte das Bewusstsein in Isami zurück. Sie befand sich immernoch auf den Armen des Mannes, der sie allerdings gerade absetzte. Mit Mühe hielt sie sich auf den Beinen und sah sich auf dem gigantischen Schiff um. Sie konnte nun einen zweiten Mann mit roten Haaren und nur einem Arm erkennen, der erst sie und dann den ersten Typen nachdenklich ansah.
,,Komm' erstmal mit!" schrie der Rothaarige um den Sturm zu übertönen. Ohne sonderlich viel darüber nachzudenken, ging das Mädchen mit den zwei Herren mit, welche sie in das Schiffsinnere führten. Als sie anscheinend in der Kombüse angekommen sind, setzten sie sich erstmal. Eine beklemmende Stille herrschte im Raum und nur das Geräusch des Wassers, dass von ihren klitschnassen Haaren tropfte, war zuhören.
Auffordernd sah der Einarmige Sie an, doch als sie immer noch keine Anstalten machte, auch nur irgendetwas zu sagen fing er an:,,Hey Kleine, ich bin Shanks und der Typ da neben mir ist mein Vize Ben, und wie ist dein Name?"

Noch kurz sah sie sich um und bemerkte auch, dass dieses Schiff natürlich viel weniger Probleme mit dem Sturm hatte, als ihr kleines Boot.
Doch sofort fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, wieso hatte sie das nicht schon früher bemerkt?! Natürlich kannte sie den roten Shanks, wer kannte ihn denn auch nicht?
,,W-warte, sagtest du Shanks? Etwa der rote Shanks? Dann bin ich ja bei Piraten!" Er fing an herzlich zu lachen:,,Ja, der bin ich! Und wie gesagt, das neben mir ist mein Vize Ben. Aber wer bist du denn jetzt und wieso treibst du dich bei so einem Unwetter auf dieser kleinen Nussschale herum? Meinst du nicht, dass es für kleine Mädchen etwas zu gefährlich ist?"

Die Miene von Isami verdunkelte sich augenblicklich:,,Mein Name ist Fran Isami. Ich bin selbst Piratin und nein, es ist nicht zu gefährlich für mich. Immerhin segel ich jetzt schon seit vielen Monaten umher und lebe immernoch." Sichtlich Überrascht lehnt sich Shanks zurück. ,,So jung und schon Piratin... Was sagen deine Eltern überhaupt dazu?", sagt nun Ben, der sich die meiste Zeit aus dem bisherigen Gespräch heraus gehalten hat.
,,Keine Ahnung. Ich kenne sie nicht, aber ich weiß, dass die beiden ebenfalls Piraten sind. Vielleicht habt ihr ja schon einmal von einer Bande Namens Bloody Blue gehört.", sagte sie mit einem stolzen Lächeln auf dem Gesicht. Sie war ihnen nicht böse, dass ihre Eltern sie nicht mitgenommen haben.

,,Ja ich glaube ich hab diesen Namen schon mal gehört. Sie kommen aus dem North blue, oder?"
Isami nickte und die drei redeten weiter über das Dasein als Pirat. Unter anderem bestand Shanks dann nach einer Weile darauf, dass sie auf jeden Fall wenigstens bis zur nächsten Insel mitkommt. Das Mädchen konnte nicht wirklich widersprechen. Sie wusste selber, dass es erstens nichts bringen würde und zweitens Sie es dringend nötig hatte. Zumal sie sowieso nicht alleine weitersegeln konnte, da ihr kleines Boot schon längst nicht mehr zu sehen war und höchstwahrscheinlich von den gigantischen Wellen verschlungen wurde und nun bestimmt schon nur noch in Einzelteilen über den East Blue schwimmt. So überlegte sie nicht lange, stimmte zu und bedankte sich bei Shanks.

Dieser fing nur an lauthals zu lachen bis er schrie:,,Lasst uns feiern, Männer! Auf unseren neuen Gast!"
Die Mannschaft des roten Shanks, welche zwischenzeitlich ebenfalls dazugestoßen war, stimmte mit ein. Dann wurden auch schon die ersten Schalen mit Sake hintergekippt und sogleich wieder nachgefüllt.

Nachdem Isami das bunte Treiben eine Zeit lang beobachtete, ihr grünes Halstuch etwas zurechtrückte, ging sie zum roten Shanks und fragte ihn Etwas, was sie sich die ganze Zeit schon gefragt hatte:,,Wieso vertraust du mir eigentlich so schnell"
Befragter schaute sie an und lachte auf. ,,Du bist ein kleines Mädchen und noch dazu scheinst du nicht so, als wärest du jemand, den man nicht vertrauen sollte. Ich verlasse mich da auf mein Gefühl, weißt du? Außerdem erinnerst du mich an jemanden."

Eyes Like Blood {One Piece FF} AcexOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt