Eyes Like Blood {One Piece FF} AcexOc

elenora

,,Okay, vielen Dank für die Hilfe!", verabschiedete sich Isami mit einer kleinen, höflichen Verbeugung und setzte sich zurück an die Bar, bestellte sich ein weiteres Getränk, welches diesmal allerdings Alkohol enthielt.

Einige Zeit verging, eineinhalb Stunden, um genau zu sein, in denen sie über die eben erhaltenen Informationen nachdachte. Sie fragte sich inständig, wie es denn sein kann, dass dieser Sturkopf, welcher eigentlich Whitebeard umbringen wollte, nun einer seiner Kommandanten ist. Wie kann es sein, dass gerade er der Crew seines Feindes beitritt und was geschah vor allem mit seiner eigenen Crew, über die sie vor einiger Zeit in der Zeitung gelesen hatte? Gehörten sie jetzt auch zu den Whitebeard-Piraten?
Dies waren nur einige wenige der Fragen, die momentan Isami durch den Kopf geisterten. Die Antworten darauf würde sie allerdings erst bekommen, wenn sie Ace finden würde, das wusste sie. Somit brachte sie dieses ganze Nachdenken also auch nicht weiter.
Beinahe zuckte sie zusammen, als sich plötzlich eine zarte Hand auf ihre Schulter legte.
,,Isami, ich möchte dich etwas fragen.", erklang die hohe Stimme von Mienora. Die Angesprochene wandte ihren Kopf zu ihr und sah diese an.
Sie war ein Stück größer als Isami, wirkte jedoch trotzdem zierlicher mit ihren freundlichen blauen Augen und ihrem dunklem, graßgrünem Haar, welches ihr glatt über die Schulter hing und erst auf Höhe ihrer Fußgelenke endete.
Ihr Antlitz ähnelte somit weniger dem ihres Bruders, welches eher trist und ernst zu sein schien, da das Mintgrün seiner Haare, sowie das viel mehr gräuliche Blau seiner Augen, gepaart mit dem gelangweiltem Gesichtsausdruck nicht im Ansatz soviel Euphorie ausstrahlte, wie seine Schwester es tat.

,,Darf ich erfahren, wieso du diesen Piraten suchst?"
Sie nahm nun Platz auf dem noch freien Barhocker.
,,Tja, das ist eine lange Geschichte, aber die Kurzform ist, dass ich ihn suche, weil wir zusammen aufgewachsen sind", lächelte Isami zurück und lehnte sich auf die hölzerne Bar vor ihr.
Sofort funkelten Mienoras Augen, ehe sie sogleich freudig antwortete:,,Oh, wie großartig! Du bist echt mit so einem coolen Typen aufgewachsen? Wie aufregend!"
Für einen Augenblick erinnerte dieses Verhalten Isami an ihren kleinen Bruder, der ein ähnliches Funkeln in seinen Augen trug.
Auch die restlichen
Elenora-Piraten hatten nun ihre Gespräche unterbrochen und hörten nun ihrer Vorgesetzten zu. Selbst Elethas lauschte seiner Schwester.
,,Du hast bei deinem Plan, ihn zu suchen allerdings etwas Wesentliches vergessen.", meldete sich nun Ryū zu Wort. Isami blickte ihn für einen Moment an.
,,Und was wäre dies?"
,,Du musst auf die Grandline, wie willst du das alleine anstellen?"
Etwas senkte sie nun den Kopf, lächelte dabei trotzdem entschlossen:,,Du hast Recht, Ryū. Das könnte sich als schwierig herausstellen. Aber ich schaff das schon!", bei Letzterem hob sie grinsend den Kopf, ehe sie hinzufügte:,,Bisher hat alles immer irgendwie funktioniert!"

,,Aber das heißt nicht, dass es für immer so bleiben wird", erklärte Mienora und legte ihr eine Hand auf die Schulter, sah sie derweilen mit einem Lächeln an, mit dem man normalerweise kleine Kinder anschaut, während man ihnen erklären will, warum sie keine Süßigkeiten bekommen werden. ,,Komm doch mit uns! Wir bringen dich zur Grandline", sagte sie als nächstes. Diese Worte verließen beinahe so beiläufig ihren Mund, dass die meisten es fast nicht mitbekommen hätten.
Einigen der Elenora-Piranten stand nun zwar der Schock ins Gesicht geschrieben, da Mienora sonst nämlich eher vorsichtig war, was das Anheuern neuer Crewmitgliedern, beziehungsweise das Mitnehmen Fremder anging, doch schienen die meisten einverstanden zu sein. Lediglich Elethas starrte unbeteiligt ins Leere, was bei ihm wohl so viel bedeutet, dass es auch ihn nicht stört.
Isami hingegen sah ein wenig verwirrt drein und fragte sich, ob Mienora das jetzt wirklich ernst meinte. Diese allerdings lächelte so ehrlich, so unfassbar ehrlich, sie konnte im Moment gar nicht. scherzen.

,,Danke für das Angebot! Wann wollt ihr lossegeln?", fragte Isami immernoch etwas überrumpelt, freute sich gleichzeitig aber unheimlich.
,,Morgen früh, noch vor Sonnenaufgang. Auf dieser Insel befindet sich nämlich eine Marinebasis, welche alles und jeden streng bewacht und wir haben keine Lust bei der morgendlichen Patrouille dieser gefasst zu werden.", erwähnte nun ein weiterer Mann. Er schien der älteste der Crew zu sein und war vermutlich der Navigator.
,,Marinebasis? Ach deswegen waren heute morgen alle Menschen hier so freundlich zueinander, als würden sie keinen Ärger machen wollen...", sagte Isami mehr zu sich selbst, als zu den anderen, ehe sie dann etwas lauter hinzufügte:,,Dann ist es ja schon ein Wunder, dass ich überhaupt auf euch gestoßen bin."
Der Mann von eben nickte:,,In der Tat, mein Name ist übrigens Olliver.", und hielt ihr sogleich seine Hand hin, welche sie kurzerhand schüttelte.

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,,Jawohl, Captain Cinner!", rief die kratzige Stimme eines großgebauten, pflichtbewussten Marinesoldaten der Teleschnecke entgegen, als er einen Befehl erhielt. Dieser Befehl kam von eben jenem stämmigen Captain, Cinner sein Name, welcher unter dem Kommando von Leutnant Fran Tomy stand, der sich wiederum in den letzten Jahren seinen Rang bei der Marine hart erkämpft hatte.
Eben jener Leutnant hatte nun erst vor kurzem darum gebeten, dass das Kopfgeld seiner Schwester erhöht werden solle. Denn entgegen ihres Empfindens hatte die Marine sehr wohl davon Wind bekommen, dass sie vor etwas mehr als einen Monat losgesegelt war, um nun die See
unsicher zu machen und das Verbrechen der Piraterie zu begehen. Tomy, der sich trotzdessen auf gewisse Weise um seine kleine Schwester sorgte, hatte nun den Plan, ihr Kopfgeld erhöhen zu lassen und gleichzeitig erbat er, dass zukünftig nur noch "only alive" auf ihrem Steckbrief stand.

Dass sein Plan etwas nach hinten losgehen würde, hatte er jedoch nicht geahnt. Nun sollten nämlich bald zwölf Millionen Berry mehr auf ihren Kopf ausgesetzt sein, doch immernoch würde sie ebenfalls im toten Zustand ausgeliefert werden können. Da das Herausbringen und verbreiten eines neuen Steckbriefs allerdings immer eine Weile dauert, hatte er die Idee, selber nach ihr zu suchen. Seinen Freund und Untergebenen Cinner, den er manchmal eher wie seinen Handlanger behandelte, obwohl er ihn sehr schätzte, trug er deshalb nun auf, diversen Einheiten die Anweisung zu geben, verstärkt nach Isami zu suchen.
Hatte er sie einmal wiedergesehen und mit ihr gesprochen, würde es für ihn ein Leichtes sein, sie zu überreden, nun der Marine bezutreten.
Da war er sich sicher.

Der eben befehligte Soldat mit der kratzigen Stimme teilte nun die von Cinner erhaltene Anweisung seinen Kameraden mit und besah sich aufmerksam seine Umgebung.
Nicht nur er war froh, dass scheinbar endlich wieder etwas hier auf Willowville passierte, denn diese Insel, vor allem diese Stadt hier, in deren Mitte eine große, alte Weide stand, hatte sich in den letzten Jahren zu einem so ruhigen Örtchen entwickelt, dass man es viel eher als öde bezeichnen müsste. Selbst Piraten waren hier nur selten, oder zogen einfach nur keine Aufmerksamkeit auf sich.

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Bis in die frühen Morgenstunden tranken die Elenora-Piraten und brachten der Barkeeperin eine Menge Kohle ein. Dies war auch so ziemlich der einzige Grund, warum sie niemals irgendwelche Banden an die Marine verpfiff, wenn sie in ihre Taverne kamen.
Und von Piraten bekam man wahrhaftig allerhand Berrys.
Zusätzlich musste sie, ihres Alters wegen, keinerlei unangenehme Zwischenfälle befürchten, denn bisher hatte keiner der Piraten nicht mal ansatzweise einen Gedanken daran verschwendet, sie auch nur mit der Kneifzange anzufassen.
Und es würde auch niemand in Zukunft versuchen.

Kaum hatten sich Elethas und Mienora dazu entschieden, zusammen mit ihrer Crew und Isami die Bar zu verlassen, hinterließen sie ihr auch ein angemessenes Trinkgeld, wissend wie ungern Piraten auf dieser Insel gesehen waren.