Eyes Like Blood {One Piece FF} AcexOc

got ya!

Konzentriert ließ der sommersprossige Kommandant seinen Blick durch die Umgebung schweifen, während noch immer das Gelächter der Whitebeard-Piraten hinter ihm aus der Bar nach draußen drang. Vor ein paar Minuten hatte er diesen feiernden Piraten auch noch beigewohnt, doch da es ja so ein gewisses Mädel gab, welches auf einmal gar komplett aus dem Nichts auftauchte, nur um ihm, frech wie sie war, sein Essen einfach zu klauen, musste er dieser Feier vorerst entsagen.

Und eben jenes Mädchen kauerte immer noch in Form einer dickflüssigen, roten Masse in einem rostigen Blecheimer und musste sich widerwillig eingestehen, dass sie schonmal bessere Verstecke gefunden hatte. Ein bisschen erinnerte dieser Moment sie sogar an die Bootsfahrt nach Dawn, die sie damals die ganze Zeit über nur in einer einfachen Holzkiste verbringen musste.
Verdammt... Zu jener Zeit hatte es sie noch so viel Kraft gekostet und heute war es beinahe ein Kinderspiel geworden. Nur musste man dazu sagen, dass sie zwar ihre bereits erlernten Fähigkeiten fast gänzlich perfektionieren konnte, allerdings ansonsten über die Jahre nicht sonderlich viel dazu gelernt hatte.
Vorsichtig erschuf sie den oberen Teil ihres Kopfes, der nun mehr oder weniger so aussah, als würde er in dem Blut schwimmen. Sie lauschte nun, versuchte sich ihre Umgebung irgendwie vorzustellen.
Als sie schließlich nichts mehr hörte, war sie sich sicher: die Luft ist rein.

Schon hatte Isamis Haupt wieder seine normale Gestalt angenommen, während von diesem Punkt ausgehend immer mehr ihres Körpers sich zurückverwandelte.
Ein erleichtert Seufzen erklang kaum hörbar. Ace war nicht mehr zu sehen. Er musste wohl entweder wieder zurück in die Bar, oder aber irgendwo anders hin gegangen sein, um Isami dort weiter zu suchen. Somit blieb ein siegessicheres Lächeln, das ihre schmalen Lippen zierte, kaum aus.
Doch wo war er nun, überlegte sie. Vielleicht ist ihm auch das Interesse an diesem kleinen Spielchen vergangen, sodass es ihm einfach egal geworden ist. Doch nein, das konnte nicht sein. Wir sprachen hier immerhin von Feuerfaust Ace!

Auch Isami hatte diesen Gedanken und musste über seine unverkennbare Art schmunzeln. ,,Ob er für Essen über Leichen gehen würde?", murmelte sie nur ganz leise vor sich hin, ehe sie kaum eine Sekunde später ein:,,Zuzutrauen wäre es ihm" dran hing und kurz kicherte.

Isami ging gerade wieder auf leisen Sohlen los, bedacht darauf nicht aufzufallen.
Weit kam sie allerdings nicht. Plötzlich legte sich von hinten eine warme Hand auf ihren Mund, während ein weiterer Arm sich schnell um ihre Taille schloss, bevor sie schließlich ruckartig mitgezogen wurde. Gefangen in ihrem Schock dachte sie schon, dass sonst wer sie entführen wollte, doch noch ehe sie begriff, wer sie da gerade in eine dunkle, schmale Seitengasse zog, hatte Ace sie auf seine Augenhöhe gehoben und mit etwas Gewalt an die Wand gedrückt. Sein rachsüchtiges Grinsen lag nicht nur auf seinen Lippen. Auch seine Augen hatten mitunter diesen Ausdruck.
,,Hab dich!,,

Seine Stimme war nur ein Flüstern, fast schon bedrohlich, beinahe gefährlich und schon sprach er anspielend auf ihre letzten Worte weiter:,,Was wäre mir zuzutrauen?"
Eine seltsamer Schauer jagten diese Worte ihr über den Rücken, als sie seinen feurigen, etwas nach Alkohol riechenden Atem auf ihrem Gesicht spürte und die tiefschwarzen Augen vor ihren sah, die sie kaum beschreiblich ansahen.
Er hatte sie also gehört, als er angeschlichen kam. Sie war wirklich überrascht, dass ihr Gegenüber so leise sein konnte.
Nichtsdestotrotz behielt sie die Fassung, versuchte es zumindest. Denn etwas nervös war sie schon, vor allem, da sie es nicht schaffte mit ihren Zehenspitzen den Boden zu berühren. ,,Dass du für Essen über Leichen gehst!", gab sie als neckische Antwort zurück.
Augenblicklich verfiel er in ein lautes, lallendes Lachen. Dann grinste er wieder und ließ Isami hinunter. Trotzdem sorgte er dafür, dass sie immer noch nicht von der Wand weg konnte und sah sie einfach nur an.
,,Kann gut möglich sein, aber keine Sorge! Deine Leiche zählt da nicht mit hinein!", schmunzelte er und sah sie einfach nur an.
Isami jedoch stutzte. Hieß das, sie war ihm wichtiger als Essen?
Wenn ja, dann musste er sie ja wirklich verdammt gern haben, denn die einzige Person bei der das noch krasser wäre, wäre Luffy.
Doch lange konnte sie diesen Gedanken nicht weiterführen, da Ace sie schon allein mit seinem Blick in eine komplett andere Welt entführte. Noch immer stand er leicht zu ihr gebeugt vor ihr und sah sie einfach nur an.
Sie drohte, sich sogar in seinem Blick zu verlieren und der Realität zu entgleiten.
Kaum nur merkte sie, wie ein zartes Lächeln begann ihre Lippen zu umspielen. Dieser Moment kam ihr so surreal vor, so unwirklich.

Er erkannte ihre Teufelsfrucht sogar in ihren Iriden wieder und fixierte dieses Augenpaar vor ihm, ehe er sah, wie sie langsam ihren Blick abwandt. Immer noch lächelte sie und für ihn wirkte es, als sei sie in diesem Moment das einzig wichtige, als würde sie nie wieder gehen.
Langsam nahm er seine Hand  von ihrer Schulter, an der er sie gerade noch an die Wand presste, weg und legte seine Finger an ihren Unterkiefer. Er bewegte Isamis Kopf nun so, dass sie gezwungen war, ihn wieder anzusehen und strich leicht ihre Wange entlang. Dann umfasste er mit beiden Händen ihre Taille, wodurch er sie so etwas näher zu sich zog. Schon fast lag ihre Stirn an der seinen und beinahe spielte alles in Ace verrückt, als er ihren Atem leicht auf seinen Lippen merkte. Er konnte sich sein Verhalten in diesem Moment selbst kaum erklären, so offensichtlich es auch war. Nur unterbewusst vollführte er Handlungen, von denen ihm teils gar nicht klar war, dass er so etwas je wollte und ließ einfach das zu, was sein Herz ihm in diesem entscheidenden Augenblick zuflüsterte.

Wieder suchte er Isamis Blick und kam ihr abermals mit einer beinahe automatischen Bewegung näher. Fast schon berührte sich wieder ihre Lippen und erst jetzt wurde ihm bewusste, wie sehr er sich danach sehnte. Er schloss seine Augenlider ganz langs-

,,KEINE BEWEGUNG!"
So plötzlich hörten sie eine ernergische Stimme und noch bevor sie sich jenem zuwenden konnten, von dem diese Worte stammten, waren beide Piraten dazu gezwungen mithilfe ihrer Teufelskräfte einer Kugel auszuweichen, die sie ansonsten erbarmungslos durchbohrt hätte.
So schnell konnte Isami gar nicht gucken, da hatte sich Ace schon schützend vor sie gestellt. Seit wann war er denn bitte so beschützerisch drauf?
Doch darüber konnte sie auch später nachdenken. Die Marinesoldaten waren jetzt im Moment echt wichtiger, auch wenn sie irgendwie nur auf Ace zu zielen schienen. Sie vermutete demnach stark, dass sie anscheinend hier in der Dunkelheit nicht erkannt wurde und konnte sich darüber wirklich glücklich schätzen. Immerhin würde sie das definitiv zu ihrem Vorteil nutzen, sodass ehe Ace sich versah, die Piratin hinter seinem Rücken verschwunden war. ,,HEY! Isami, wo bist du denn jetzt hin", rief er empört und konnte partout nicht glauben, dass sie sich nun wirklich aus dem Staub machte und ihm im Stich ließ.

Lange jedoch konnte er sich nicht umschauen und musste mehr oder minder freiwillig seine Aufmerksamkeit wieder auf die Soldaten lenken, die erneut begannen, auf ihn zu schießen. Wieder flog jede Patrone nur durch ihn hindurch, ganz so als wäre er gar nicht existent. Unbeirrt ging er nun auf seine Gegner zu, ließ jeden seiner Finger einzeln erst Feuer fangen, ehe Ace eine ganze Flamme in seiner Hand erschuf.
Dem ersten mutigen Soldaten, der auf ihn zugerannt kam, schleuderte er eben jene Flamme direkt gegen den Torso, sodass dieser mit lautem Schmerzensschrei zurückgestoßen wurde, etwas taumelte und schließlich verzweifelt versuchte, das Feuer zu löschen. Sonderlich viel Erfolg hatte er dabei nicht. Seine drei Mitstreiter starrten ihn mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen kurz an, schienen sich dann allerdings wieder an ihre Pflichten zu erinnern, sodass sie nun die Feuerfaust grimmig mit ihren Blicken fixierten. Auch sie starteten einen Angriff, doch nur einer konnte Ace zumindest ansatzweise zu nahe kommen, wurde allerdings ebenfalls gleich von ihm ausgeschalten. Verblüfft sah Ace zu den Blutlachen der anderen zwei Soldaten, deren weiße Uniformen sich zusammen mit dem Schnee allmählich rot verfärbten. Ihre Augen waren weit geöffnet und starrten regungslos ins endlose Nichts.