back on the water

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Genau wie es Olliver am gestrigen Abend bereits sagte, sind sie bereits losgesegelt, als noch nicht mal ein einziger erster Sonnenstrahl Willowville erreicht hatte. Doch diese restliche Nacht war keine einfache gewesen.
In tiefster Dunkelheit sind sie zum Schiff gegangen, doch mussten trotzdem kleinlichst darauf achten, nicht gesehen zu werden.
Komischerweise waren nämlich mehrere Dutzend an Marinesoldaten unterwegs gewesen, die sonst um diese Zeit eigentlich immer in ihren Betten liegen müssten.
Isami empfand diesen Umstand als recht seltsam, dachte sie doch an die gestrige Aussage, dass um diese späte Stund gar niemand auf den Straßen war. Irgendwas muss also geschehen sein, überlegte sie. Doch was genau? Wieso ziehen hier Soldaten durch die Gassen und blicken sich suchend um?

Isami konnte ja nicht ahnen, dass sie selbst der Grund war, weil ihr leiblicher Bruder sie finden wollte.
Unglücklicherweise, hat er auch irgendwoher erfahren, wo sie sich ungefähr befand und beauftragte somit die Marinebasen auf den nächstgelegenen Inseln, etwas genauer nach ihr zu suchen.

Zwar war dieser Befehl allein für kaum jemanden Grund genug, gleich mehrerer Einheiten nachts auf Patrouille zu schicken, doch hatte einer der Soldaten hier auf Willowville sie am gestrigen Tage bereits gesehen, nur nicht gewusst, dass sie Piratin war.
Die roten Augen aber hatten sich augenblicklich in sein Gedächtnis eingebrannt, ihm eine immerwährende Erinnerung ihres Gesichtes verschafft, sodass er sie sogleich wiedererkannte, als er auch nur ansatzweise ihren Steckbrief sah.
Damit war der Einsatz von dutzenden Soldaten zu so später Stund zwar begründet doch hatten weder die Elenora-Piraten, noch Isami eine Ahnung davon.

Als sie zusammen mit eben dieser Crew auf einem gar nicht mal so großen Piratenschiff, welches größtenteils in unauffälligen Grüntönen gehalten war, ankamen, erklärte Olliver ihr, dass jenes Schiff den Namen 'desired Destiny' trug.
Sogleich erhielt Isami einen kurzen Rundgang und wurde danach in eine Kajüte untergebracht, in der sonst nur Lika, eines der Crewmitglieder, wohnte.
Als sie fragte, wo denn besagte Lika war, erfuhr sie nur, dass sie sich anscheinend in der Küche befand, da sie die meiste Zeit dem Schiffskoch zur Hand ging. Das war ihre Aufgabe.
Isami gab sich mit dieser Antwort zufrieden und bekam kurz darauf die Gelegenheit, sich etwas in ihrem vorübergehenden Zimmer einzurichten. Sie nahm also ihre Tasche von der Schulter, die sie auch schon damals, als sie auf Dawn ankam, immerzu trug.
Daraus holte sie nun die restliche Kleidung, die sie bei sich hatte und fand sogleich eine hölzerne Kommode, in die sie diese einsortieren konnte.
Mehr Dinge musste sie eigentlich nicht mal verstauen.

Kurze Zeit später wanderte Isami also den Weg zum Deck wieder hinauf. Sie hatte wahrlich Glück, dass die desired Destiny übersichtlich gebaut wurde und man so recht schnell von A nach B kam.
Die meisten hier hatten anscheinend etwas zu tun. Manche saßen auf der Reling, angelten und quatschten miteinander, andere wurden scheinbar dazu verdonnert, das Deck zu säubern und wieder andere beschäftigten sich anderweitig. Also beschloss sie kurzerhand, sich an den Mast zu setzen, zurückzulehnen und einfach erstmal zu warten, was passieren würde.
Viel anderes blieb ihr ja auch nicht übrig...
Doch kaum fünf Minuten vergingen, da überkam sie auch schon die Langeweile und sie kramte abermals in ihrer Tasche, auf irgendeine Beschäftigung hoffend. Nachdem sie jedoch bestimmt jeden dort enthaltenen Gegenstand zweimal ansah, wanderte ihre Hand fast automatisch zu ihrem Dolch an ihrem Gürtel, welchen sie sogleich hervorzog und nachdenklich in ihrer Hand wendete. Wie es Lucky Roo, Ben, Shanks, Rockstar, Yassop und all den anderen wohl gerade erging? Wahrscheinlich sind sie zwar eh gerade wieder am saufen, doch trotzdem fragte Isami sich, wo sich die Crew des Akagami Shanks so gerade herumtrieb.
Vielleicht gingen sie auch momentan mal wieder Mihawk auf die Nerven...
Sie musste schmunzeln bei dem Gedanken. Zwar hatte sie den Shichibukai damals nie kennengelernt, doch durfte sie sich vielerlei amüsante Geschichten über ihn anhören und konnte sich zudem wirklich gut bildlich vorstellen, wie der immerzu ernste Dracule Mihawk das ein oder andere Mal von Shanks zur Weißglut gebracht wurde.

Wieder betrachtete sie den Dolch, besah sich seiner eisernen Klinge und dem bereits abgenutzt aussehenden Griff aus braunem Leder. Isami war wohl der einzige Mensch, für den dieser Dolch etwas Besonderes war, dabei könnte er nicht gewöhnlicher sein.
,,Willst du dir nicht langsam mal einen neuen Dolch besorgen?", ertönte Ryūs Stimme, der indessen missbilligend auf ihren alten Dolch sah, dessen Aussehen sein Fortgeschrittenes Alter bestätigte. Isami hingegen blickte trotzig hinauf, antwortete dabei grinsend, dass sie diesen Dolch nie im Leben ersetzen würde, selbst wenn er in eintausend Teile zerspringe.
Auf die Frage, wieso eine solch gewöhnliche Waffe ihr denn so wichtig war, erwiederte sie nur:,,Weil ich ihn von Akagami Shanks bekommen habe, ich war eine Zeit lang auf seinem Schiff."
Nichts ahnend wollte sie nochmals betonen, wie unersetzlich dieser Dolch sei, ehe komplett unerwartet Mienora rasch neben den beiden auftauchte und direkt neugierig nachhakte, wie es dazu kam, dass die Isami auf der Red Force war.
Ihr neugieriges Wesen verschaffte ihr zu einer gar interessanten Attidtüde, die bestimmt auch den ein oder anderem Gesell gehörig auf die Nerven ging.

Ein reges Gespräch entfachte. Unter anderem haben sich auch immer wieder die Themen dieser Unterhaltung, die übrigens in die Kantine verlegt wurde, geändert, sodass Isami gleich ihre gesamte Vergangenheit erzählen musste, von der allerersten vorhandenen Erinnerung an, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie auf die Elenora-Piraten traf. Ebenso wurde sie unglaublich bemitleided, als sie von dem Schicksal ihres alten Dorfes berichtete, was sie allerdings dezent verwirrt hatte.
,,Es ist nunmal passiert, die Vergangenheit kann man nicht ändern. Zumal meine Insel nicht die einzige ist, die sowas ertragen musste. Ohnehin gibt es doch bestimmt tausende, oder gar noch mehr Menschen, die von so einem Erlebnis berichten könnten."
Nun waren die anderen von ihrer Reaktion irritiert, jedenfalls manche von ihnen. Sie verstanden nicht ganz, wie dieses Mädchen sowas so locker einfach hinnehmen konnte.

Die verwirrten Blicke blieben von ihr natürlich nicht unbemerkt und so antwortete sie:,,Es gibt viele Arschlöcher auf dieser Welt und so gibt es auch viele Inseln und Dörfer, die sowohl von der Marine, von Piraten, als auch von einfachen Banditen oder anderen Übeltätern überfallen und zerstört wurde. Außerdem ist das mehr als zehn Jahre her, ich werd schon noch meine Rache bekommen."
Ihr dezent heimtückisches Grinsen unterstützte ihren letzten Satz nur zu gut.

Doch nicht nur Isamis Geschichte
wurde erzählt. Auch von Mienora erfuhr sie mehr über die Crew, beispielsweise, dass sie und Elethas zusammen den Posten des Captains übernommen haben, wobei sie die meisten Befehle gab und er eher für strategische Entscheidungen zuständig war. Zudem war er einer der wenigen Teufelsfruchtnutzer dieser Crew, wobei er eher selten Gebrauch von diesen Kräften machte. Ein anderer, der von einer Teufelsfrucht genascht hatte, war der Koch, ein Zoan-Nutzer, der allerdings gerade nicht anwesend war und von der Kappa Kappa no mi aß.
Lika, das brünette Mädchen mit den türkisen Augen, indessen Kajüte Isami die nächste Zeit mit schlief, war die dritte und letzte Teufelsfruchtnutzerin der Elenora-Piraten. Sie beteiligte sich rege am Gespräch und erzählte schließlich, dass sie von der Ocu Ocu no mi aß und somit die Sehstärke anderer und auch die von sich selbst beeinflussen konnte, sowie auch durch Objekte durchschauen konnte.

Sie waren am heutigen Tage, der schneller vorüber ging, als es vielleicht schien, schon weit gesegelt, wodurch sie bereits am morgigen Tag gegen Mittag eine weitere Insel erreichen würden.
Eine Insel, die zwar nicht so groß war wie Willowville, doch auch auf ihr sind durchaus auch Marinesoldaten vorhanden.
Deren Gerechtigkeitssinn konnte vermutlich nur Ärger entstehen lassen, bedenke man deren Meinung zu den vermeindlich bösartigen, barbarischen Piraten, deren Unwesen sie angeblich überall trieben und alles im Chaos versinken ließen, wäre da nicht die ach so tolle Marine.

Eyes Like Blood {One Piece FF} AcexOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt