desperate

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Aufregung fand auf dem Schiff von Fran Tomy statt. Der Marineleutnant hatte gerade eben sein restliches Abendbrot gegessen, nachdem er vergebens seine kleine Schwester zum Putzen überreden wollte. Er ahnte zwar bereits, dass sie nicht so begeistert sein würde, doch verstand er nicht, warum sie noch immer solch eine abwehrende Haltung ihm gegenüber hatte.
Doch jetzt musste er sich erstmal auf das Getümmel der Soldaten konzentrieren, welches sich soeben auf dem Deck bildete und ihm verwehrte, an diesem Abend noch ein Dessert zu essen. Somit gab er sich mit seiner normalen Speise zufrieden und erhob sich mit gerader Haltung. Den Mantel, der soeben noch leger über seinen Schultern hing, streifte er kurzerhand ab, nur um diesen nun richtig anzuziehen. Er schritt nun hinaus, hatte schon fast das Deck erreicht, als bereits Cinner ihm entgegen gestürmt kam.
,,Cinner! Was zur Hölle ist da draußen los?"
Abwartend starrte er seinen besten Freund an, wollte schnellstmöglich eine Antwort erhalten, auf deren Grundlage er die nächste Vorgehensweise entscheiden kann.
Da kam auch Isami aus ihrer Abstellkammer, die zudem noch nur einen Gang von den beiden Sprechenden lag. Sie bekam nicht ganz mit, was genau Cinner da faselte und berichtete, doch hatten sie es wohl mal wieder mit Piraten zu tun. Doch wozu die Aufregung? Meistens stießen sie hier am Anfang der Grandline oft nur auf kleinere Banden, die nicht sonderlich stark waren und noch am Anfang ihrer Reise standen. Doch Isami schlurfte den beiden folgend auf's Deck, wenn auch mit etwas Abstand, und war kurzzeitig beinahe überwältigt von der Atmosphäre die dort herrschte. Das erste mal lag lag spürbar die Angst der Soldaten in der Luft. Sie fürchteten regelrecht das Bevorstehende. Immerhin segelte nicht weit entfernt ein wirklich gigantisches Schiff, welches Ähnlichkeit mit einem Wal hatte, über die See. Es hatte etwas majestätisches an sich was selbst Isami spürte, obwohl sie es nicht kannte.

Sicher, sie war mit vielerlei Geschichten vertraut über die blutrünstigsten, stärksten und gefürchtetsten Piraten, die die Welt je zu Gesicht bekam, doch wusste sie nicht recht, welcher Bande nun welches Schiff gehört. Somit betrachtete sie nur das regelrecht mächtige Gefährt. Es musste einem ebenso mächtigen Käpt'n gehören und seinem Namen alle Ehre machen.
Doch sie fürchtete nichts. Vielleicht würde die Bande sie in Ruhe lassen, wenn sie erfuhren, dass sie eine Gefangene war, dachte sie. Vielleicht würden sie auch die Gelegenheit nutzen und sie für irgendwelche dreckigen Machenschaften missbrauchen, was sie nicht hoffte. Doch egal, in was für eine neue Situation die jetzt kommen mag, -und es wird definitiv eine neue sein-, sie würde irgendwie entfliehen können.
Doch trotz dessen hielt sie sich im Hintergrund und bemühte sich, möglichst mit den wagen Schatten der Dämmerung zu verschwimmen. Auch, als Tomy ihr angestrengt zurief, sie solle doch mitkämpfen, erwiderte sie dies nur mit einem empörten Blick und deutete auf den Seestein, den sie am Hals trug. Auch wenn sie ihren Dolch sicherheitshalber dabei hatte, der ihr seltsamerweise nicht von Tomy genommen wurde, würde sie niemals kämpfen können, beziehungsweise wollen. Gerade jetzt hatte sie kein Interesse daran, die Hand gegen einen anderen Piraten zu erheben, das wäre für sie, als würde sie sich selbst verraten. Sollte sie irgendwann nicht mehr hier sein, würde sie natürlich wieder gegen alles rebellieren und kämpfen, was sich in ihren Wege stellt, doch nun mal nicht jetzt.
Sie beobachtete das Blutvergießen lieber aus sicherem Abstand.

Die kuriosesten Gestalten tummelten sich auf dem Schlachtfeld. Neben vielerlei eher unspektakulär aussehenden Piraten gab es auch faszinierende Kämpfer, deren Teufelskräfte oder Kampftechniken durchaus Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Einer hatte anscheinend die Kraft, sich in Diamant zu verwandeln, ein anderer blonder Mann flog kurz mit blauen Flammen verziert durch die Lüfte, um seinen Gegner sogleich von hoch oben anzugreifen.
Wiederum ein anderer zog schon nur durch sein Aussehen die Blicke auf sich, da er wie eine Gaesha gekleidet war.
Der nächste, dem sie allerdings ihre Aufmerksamkeit schenkte, war jemanden, der gerade in einen spannenden Kampf mit Tomy verwickelt war.
Sie konnte ihn oder sie allerdings nicht erkennen, da dieser Jemand von allerhand Flammen umgeben war, die die Sicht verdeckten.
Doch diese Flammen hatten etwas Vertrautes an sich, faszinierten Isami. Sie konnte nicht mal mehr ihren Blick von ihnen abwenden, selbst wenn sie dies gewollt hätte.

Eyes Like Blood {One Piece FF} AcexOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt