Cheers to us!

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Isami stieß ihre Hände fest gegen Ace' Oberkörper, als sie aus Empörung heraus den Jungen vor ihr wegschubste. ,,Hey, wer hat dich letztens vor zwei Marine-Idioten gerettet!?" 
,,Als ob ich mit denen nicht alleine fertig geworden wäre!", meinte er grinsend und provozierte sie damit weiter. Wieder setzte Isami zu einem Schubsen an, konnte ihr Vorhaben jedoch nicht wirklich ausführen, da Ace' raue Hände die ihren umschlossen und festhielten:,,Ach, sei doch nicht immer so aggressiv, Isami.", neckte er sie weiter und drängte sie etwas zurück an die Reling hinter ihr, lockerte nun aber seinen Griff und umfasste stattdessen ihre zarten Schultern. Ein paar Mal blinzelte sie, ehe sie realisierte, wie nah sie sich gerade wieder waren. 

,,Ein Lächeln steht dir eh viel besser als so'n grimmiger Blick.", flüsterte er nun, ehe er sie liebevoll ansah und selbst sanft lächelte. Auch sie konnte nun nicht mehr anders. Ihre Mundwinkel bewegten sich gar von alleine nach oben, bevor sie ihre Finger an seine Wangen legte und Ace hingebungsvoll und mit aller Zuneigung küsste. Die Welle an Endorphinen, die ihren Körper durchströmte und wohl oft mit dem Sinnbild der 'Schmetterlinge im Bauch' umschrieben wird, war kaum in Worte zu fassen. Selbst dem eloquentesten Menschen würde es nicht gelingen, solchen Gefühlen eine Beschreibung zu verleihen. Ace dachte gar nicht an an sowas. Für ihn war es vollkommen belanglos, ob er das, was er fühlt, kommunizieren konnte. Die Piratin in seinen Armen verstand ihn auch ohne Worte und das war alles, was für ihn zählte. Nur er, sie und das ewige Rauschen der weißen Gischt, welches in ihren Ohren klang.

,,Und nun geh schon. Ich hab immerhin auch noch allerhand zutun.", meinte Isami, als sie ihre Lippen von seinen langsam löste. Noch kurz spürte sie seinen warmen Atem auf ihrer kalten Haut, ehe er ihr ein weiteres Lächeln schenkte und sich auf den Weg machte.
Zu sagen, dass der Blick mit dem sie ihm noch für einen Moment hinterherstarrte äußerst sehnsuchtsvoll war, wäre dabei eine maßlose Untertreibung gewesen.

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,,Auf diese Crew!", brüllte sie inbrünstig.
,,Auf unseren Vater!", folgten ihre nächsten Worte sogleich.
,,Trinkt, meine neue Familie! Lasst uns feiern!", meinte sie nun feierlich und hob den Krug.
,,AUF UNS!", rief sie als letztes mit aller Leibeskraft, woraufhin die anderen dies zelebrierend wiederholten. Zustimmende, grölende Rufe war zu hören und hätte man Isami nur ein paar Tage vorher, als sie noch nicht dieser Crew angehörte, erzählt, dass sie mal so viel trinken würde und sich so verhalten würde, hätte sie eben dieser Person mal so richtig die Leviten gelesen! Doch, so musste sie auch zugeben, hätte sie den Gedanken, zusammen mit starken, loyalen und großartigen Piraten zu feiern, zu saufen und zu speisen sicherlich auch nicht als abstoßend empfunden. Da kam ihr es nur gelegen, dass die anderen hier nicht wussten, wie untypisch das für sie war, benahm sie sich doch oft genug unnahbar und stark. Jedoch begriff gleichermaßen ein jeder hier sofort, dass dieses Mädchen eine wahrhaft gute Seele war, jemand, auf den man sich verlassen konnte.
Vielleicht hatte Isami ja sogar genügend Glück und jeder der Anwesenden vergaß nach seinem Alkoholrausch, wie sie gerade just in diesem Moment vor allen anderen mit einem ordentlich gefüllten Bierkrug auf dem Tisch stand und neben so manchem Trinkspruch nicht nur einen Prost aussprach. Im Nachhinein würde sie sich bei dem Gedanken an diese Situation definitiv glücklich schätzen, dass sie aufgrund der Kälte eine lange Hose trug und nicht nur in ihren kurzen Shorts dastand.

Sicherlich hätte dann auch Ace nicht so eine Freude an diesem Abend gehabt. Der Gedanke daran, dass jeder zu ihr hinaufstarrt, wie sie dort deutlich angeheitert dastand und jedem einen guten Ausblick auf ihren süßen Hintern beschert... Nein, dachte er, er sollte der einzige sein, der sie so sehen dürfte. Bei diesem Gedanken wiederum schoss ihm das Blut ins Gesicht und er konnte nicht verhindern, dass sich gewisse Bilder in seinem Kopf bildeten, die vielleicht momentan nicht so ganz angebracht sind.
Vor allem weil er ihr jetzt wirklich direkt auf den Allerwertesten sah. Verdammt, was hatte er für ein Glück, dass sie zu beschäftigt war, um das gerade mitzubekommen.

,,,Heyyy! Kommandant! Seit wann biste so schnell besoffn? Dein G'sicht is' so rot, man könnt' denkn, dass dä schon zehn Sake weg hast!", hörte Ace auf einem Mal die lauten Stimmen zweier Männer seiner Division direkt an seinem Ohr und kaum eine Sekunde später, drückten sie ihm irgendeine Alkohol enthaltende Flasche in die Hand und legten kumpelhaft je einen Arm um seine breiten Schultern. Sofort trank er und lachte sogleich mit seinen Freunden, während Isami sich nun endlich vom Tisch begab, als sie anscheinend kurz einen klaren Moment hatte und realisierte, was sie da gerade tat. Das Lächeln verließ trotzdessen nicht ihr Gesicht, auch wenn ihr durchaus bewusst war, dass es vielleicht nicht die schlauste Idee war, nun noch mehr zu trinken. Stattdessen begab sie sich nach draußen an die frische Luft, wo sie sich geradewegs zum Krähennest begab, um dem sich dort befindenden Piraten, der gerade Nachtwache hielt, abzulösen. Dieser erwiderte diese Geste mit reichlicher Dankbarkeit. Es stand ihm sozusagen ins Gesicht geschrieben, wie er sich freute, nun auch an der Feier teilhaben zu können. So kletterte Isami etwas schwerfällig den ganzen Weg bis nach ganz oben hinauf und ließ sich schließlich langsam in eine kniende Position sinken. Mit etwas verzerrtem Blicke betrachtete sie die Umgebung, sah noch ein letztes Mal über diese verhängnisvolle Winterinsel. Wenigstens fror sie nicht allzu sehr durch den Alkohol, der zusammen mit ihrem Blut ihre Adern durchströmte. Das war wenigstens ein Vorteil. Aber auch ließ die kühle Luft zu, dass sie etwas klarer im Kopf wurde.

Dann aber wandte sie ihren Blick ab und sah lieber auf die unendlich scheinende See, die irgendwann beim Horizont mit dem dunklen Himmel unscharf verschwamm. Nur die Reflexionen des weißen Mondes, der sich in dem leichte Wellen werfendem Wasser spiegelten, ließen erahnen, wo das Meer begann und der Nachthimmel aufhörte. Ein Lächeln umspielte Isamis Lippen. Sie musste an all das denken, was diese See verbarg. Welche Inseln, Geheimnisse, Abenteuer und fremde, interessante Orte wohl gefunden werden würden, würde man nur weit genug segeln. Vielleicht würde sie eines Tages sogar auf ihre Eltern stoßen, aber könnte sie die beiden dann wieder erkennen? Ihr kamen ein paar Worte von Tomy in den Kopf, die er vor langer Zeit zu ihr sprach. Er meinte, sowohl er, als auch Isami selbst würden ihren Eltern unheimlich ähnlich sehen und dass niemand ihre Blutsverwandtschaft leugnen könne.
Sie schloss die Augen, legte erst ihre Arme auf die Brüstung des Krähennestes ehe sie ihr Kinn auf diese bettete. Bilder streiften durch ihre Gedanke. Bilder, wie sie sich wohl verhalten würden. Bilder der Abenteuer die sie erlebt haben müssen. Bilder von alledem, was vergangen war.

Dort sah Ace sie nun sitzen. Es dauerte nicht lange, da fiel den Piraten auf, dass das heute sehr aufgeweckte Mädchen sie nicht mehr mit ihrer Anwesenheit beehrte. Stattdessen bekamen sie schnell von jenem Mann, der eigentlich gerade die Nachtwache halten sollte, die Information, dass sie ihn wohl abgelöst hatte und nun an seiner Stelle saß. Und wer, wenn nicht Ace, war bereits in sekundenschnelle gewillt, zu ihr zu gehen?
Und nun blickte er zu ihr, wie sie mit dem Rücken zu ihm im Krähennest hockte und sich gedankenverloren auf der Brüstung lehnte.

Ihr Haar war zu zwei kurzen Zöpfen gebunden, die jeweils ihre blaue Mähne hinter ihren Ohren zusammenfassten. Trotzdessen könnte er schwören, dass ihr wie immer eine störische Strähne im Gesicht hing. Ihre Arme waren von einer dünnen Jacke bedeckt und ihre gesamte Körperhaltung drückte etwas Einsames, Gedankenverlorenes aus. Ruhig und beinahe regungslos schien sie sich in dieses nächtliche Bild einzufügen, wobei Ace jedoch ein leichtes Zittern in ihren Gliedern bemerkte, als seine Augen sich an die Düsternis gewöhnt hatten und er Isami nun besser sehen konnte.
Daraufhin brauchte es gar keine weiteren Überlegungen mehr, kein Abwegen, kein Nachdenken, keine Sekunde länger, die ihn von ihr getrennt hätte.

Er ging einfach auf seine Geliebte zu, setzte sich selbst und zog sie in seine Arme, platzierte ihren zarte Gestalt an seinem wärmenden Körper. 

Eyes Like Blood {One Piece FF} AcexOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt