go on

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Noch einige Minuten irrte sie durch den Dschungel, beschloss dann allerdings, ihre Suche vorerst aufzugeben und sich etwas anderes Essbares zu suchen.
Denn immerhin wollte sie sich nicht schon wieder verlaufen und außerdem hatte sie schon genügend Vögel und andere Tiere gesehen, die man bestimmt gut braten könnte und ihren Hunger zu genüge stillen würden.

Relativ schnell sah sie aus dem Augenwinkel, wie sich ein solcher Vogel auf einem Ast niederließ, schaute sich anschließend kurz um, und beschloss daraufhin, das Tier schnell und einfach mit ihren Teufelskräften auszuschalten.
,,arrow bloodshot", nuschelte sie vor sich hin, zeigte auf ihre Beute und ließ ihre Fingerspitze zu Blut werden. Es war eine der wenigen Attacken, die sie wirklich beherrschte, denn auch wenn sie auf Shanks' Schiff etwas trainiert hatte, konnte sie ihre Teufelskraft noch nicht ganz kontrollieren.
Kurz darauf lösten sich einige Tropfen des Blutes, welches sogleich in der Luft gerann und in einer unglaublichen Geschwindigkeit auf den Vogel zu flog. Zuerst traf sie nicht, doch der zweite Schuss tötete das Federvieh, welches nur noch ein gequältes, röchelndes Geräusch von sich gab und schließlich leblos vom Ast kippte. Sie ging auf ihn zu, nahm ihn hoch und begab sich zurück zu Sabo. Dort angekommen machte sie ein kleines Feuer und fing an, das Fleisch zu braten.

Von dem köstlichen Geruch, der vom Essen ausging, wachte nun auch Sabo auf und streckte sich ausgiebig. Dann blickte er auch schon rüber zu Isami und bekam sogleich große leuchtende Augen. Sie lächelte belustigt zurück und keine Minute später fanden sich beide wieder, wie sie genüsslich das Essen verspeisten. Noch eine Weile hielt die angenehme Stille an, bis Sabo sie brach und anfing, mit vollem Munde zu reden:,,Hey Isami?" Sie blickte fragend zu ihm auf und kaute weiter auf seinem Essen herum.
,,Kommst du eigentlich allein klar? Ich muss nämlich zurück zu meinen Brüdern", lächelte er.
,,Oh okay, aber natürlich komme ich alleine klar. Immerhin kann ich kämpfen", war ihre selbstsichere Antwort.
Die beiden Kinder aßen noch in Ruhe auf, bis sich Sabo auf den Rückweg machte. Immerhin musste er zurück zu Ace und den Schmuck, sowie das Geld, welches er am Vortag im Grey Terminal erbeutete, sicher in ihrem Versteck verwahren. ,,Vielleicht sieht man sich ja wieder!", lachte er zum Abschied, ,,Denn immerhin sind wir ja jetzt Freunde"

Isami lächelte nun ebenfalls breit, weil sie schnell bemerkte, dass ihr neuer Kumpel einfach ein netter Geselle war.
Doch da fiel ihr noch etwas wichtiges ein:,,hey Sabo, Sabo warte!" Der Angesprochene drehte sich zu ihr um und blickte sie erwartungsvoll an. Sie reichte ihm die kleine Kette vom Grey Terminal  und sagte grinsend:,,Hier du kannst es wahrscheinlich besser gebrauchen, als ich"

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Nun war sie also wieder allein, war aber dennoch glücklich darüber, gleich auf so nette Leute gestoßen zu sein, wenn man diese Typen vom Grey Terminal nicht mitzählte. Das Feuer war mittlerweile schon ausgebrannt und glimmte nur noch etwas vor sich hin, sodass sie die Überreste einfach austrat. Dann setzte sie sich noch an einen Baum, um den Inhalt ihrer Tasche, die sie mit sich führte wieder in Ordnung zu bringen. Als sie weiter darin kramte, fiel ihr auch ihr eigener Steckbrief auf, den sie schon bei sich trug, bevor sie überhaupt zu Shanks kam. Sie fragte sich immer noch, wann dieses Bild entstanden war, auf dem sie von der Seite zu sehen war und ihr grünes Tuch, welches sie sonst immer um ihren Hals gebunden hatte, in ihren Haaren trug.
Beim weiteren Betrachten fiel ihr auch auf, dass sie dies schon lange nicht mehr getan hatte. Also nahm Isami ihr Tuch und band es sich um ihren Kopf, ehe sie die Summe auf dem Stück Papier ansah. 9.000.000 Berry. Es war nicht wirklich viel, aber wenn man bedachte, dass sie erst acht Jahre alt war, war es doch schon eine beachtliche Menge. Außerdem war sie trotzdessen relativ bekannt bei der Marine, weil sie nach ein paar Kämpfen mit Isami mittlerweile auch herausgefunden haben, dass sie die gesuchte Teufelsfrucht besitzt. Pff... Blitzmerker, sie hätten sich ja so viel Ärger ersparen können, hätten sie ihr damals einfach nur zugehört. Aber nein, diese ignoranten Marinesoldaten und Soldatinnen, die immerzu von Gerechtigkeit reden, waren zu blind und zu dämlich, um einem kleinen Mädchen zuzuhören und zerstörten lieber eine ganze Insel. Hoch lebe die ach so tolle Marine!

Schon stand Isami wieder auf, hing sich die braune Stofftasche um die Schulter und stopfte den Steckbrief hinein. Sie sollte sich lieber auf ihr Ziel konzentrieren, anstatt abermals wütend auf die Marine zu sein. Demnach sah sie sich um und versuchte, sich irgendwie zu konzentrieren. Vor ihrem inneren Auge versuchte sie, sich genauestens den Weg vorzustellen, den sie gegangen war und kam zu dem Entschluss, dass sie durch das Grey Terminal so ziemlich zum anderen Ende des Dschungels gelangt war. Leider wusste sie immer noch nicht, wo genau die Bergräuber und somit auch Luffy sich befanden, was bedeutete, dass sie vermutlich noch eine ganze Weile umher irren musste... Solange sie nicht vorher anderweitig verrecken würde.

Außerdem bekam sie auch schon wieder ungemeinen Hunger, sodass sie genervt aufseufzte, da sie jenes Gefühl wahrhaftig hasste. Als sie also schon eine ganze Weile gegangen war, hatte sie nun ein paar Obstbäume entdeckt-
genau das, was sie heute morgen gesucht hat.

Nach einer weiteren ausgiebigen Mahlzeit, ging sie wieder weiter, solange es noch nicht dunkel wurde. Dabei wurde ihr klar, dass sie jetzt erstmal wieder komplett allein war. Und das würde für einen unbestimmten Zeitraum vermutlich auch so bleiben. Tatsächlich genoss sie es, obwohl sie natürlich sehr die Zeit mit den Leuten, die sie mittlerweile kennengelernt hatte, schätzte. Mal sehen, wann sie Shanks und die Crew wiedersehen würde. Doch sie war sich sicher, dass dies vermutlich noch Jahre dauern könnte, je nachdem, ob sie hier auf dieser Insel bleiben würde. Als es wieder dämmerte, die Sonne drohte unterzugehen und die Atmosphäre ruhiger wurde, kletterte sie abermals auf einen Baum und legte sich schlafen. Diese Pause brauchte sie definitiv, denn sie wusste nicht, wie lange ihre Füße die stetige Belastung des Laufens noch mitmachen würden. Ebenfalls fiel Isami ein, dass sie sich vielleicht auch irgendwie mithilfe ihrer Teufelsfrucht fortbewegen könnte, doch würde ihr dazu auf jeden Fall die nötige Übung fehlen.

Eyes Like Blood {One Piece FF} AcexOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt