Eyes Like Blood {One Piece FF} AcexOc

endless night wont end

Und sie wurde auch endlos.
Die Zeit verging schleppend und niemand sprach ein Wort. Niemand wusste so richtig, was eigentlich los war, doch machte auch keiner der beiden ansatzweise Anstalten, diesen Moment, diese Stille, diese Stimmung zu unterbrechen.
Isami war schließlich die erste, die es nicht mehr aushielt. Dauerhaft haben sie nur dagesessen und ihren Gedanken nachgehangen. Und sie wusste, dass das für sie beide nie gut endete. Waren sie zu lange in ihrem eigenen Kopf unterwegs und reflektierten und durchdachten sie alles, so verfielen sie schnell in Gedankengänge, die man nicht wirklich als gesund bezeichnen konnte. Bei Ace traf dies noch weitaus deutlicher zu, als bei Isami.

So erhob sie sich und blieb schließlich neben der Feuerfaust stehen. Kurzerhand wurde ihm nun der Hut von ihr vom Kopf genommen, jedoch nicht so, wie als sie ihm jenem Streich gespielt hatte.
Nein, diesmal legte sie die orangene Kopfbedeckung vorsichtig auf dem Nachttischchen ab, ehe sie behutsam mit der Hand durch das schwarze Haar strich. Sie wollte ihm so demonstrieren, dass sie da war. Für ihn.
,,Verfall doch nicht wieder in alle Verhaltensmuster, du elender Griesgram... ", murmelte sie mehr zu sich selbst, als zu Ace.

Isami kannte seine tiefgründigsten Gedanken und Probleme noch zu gut von früher. Wie er zu seinem leiblichen Vater stand, die daraus resultierenden Konsequenzen und sein demnach entstandenes Selbstbild, das er von sich hatte, waren einige dieser Themen, die ihm in solchen Momenten damals schon im Kopf herumkreisten. Es kam nicht sonderlich oft vor, dass sie den kindlicheren Ace in den früheren Jahren so gedankenversunken vorfand und auch über die Zeit passierte es nicht sonderlich häufig. Doch irgendwann fing das Mädchen schließlich an, sich zu ihm zu gesellen und sogar das ein oder andere Gespräch war die Folge dessen. Beide hielten nicht sonderlich viel von Gefühlsduseleien. Dementsprechend selten geschah es wirklich, dass sie dem jeweils anderen ihr tiefstes Gedankengut verrieten. Jedoch beschlich ein sonderbares Gefühl Isami, das zu bedeuten vermochte, dass solche Gespräche vielleicht bald öfter vorkommen würden. Sie nahm abermals den Teller und hielt diesen vor sein Gesicht, sah ihn eindringlich an.
Ace spürte ihren Blick so deutlich. Geschlagen griff er sich sogleich ein Sandwich, als er merkte, dass er seinen Missmut nicht an ihr auslassen sollte, auch wenn es ihm missfiel, dass irgendjemand ihn in so einem schwachen Moment sah. Das Lächeln ihrerseits, was darauf folgte bemerkte er auch, ohne Isami anschauen zu müssen.

Kurz schloss er die Augen, suchte fieberhaft nach einem Weg, den Gedanken, die seinen Verstand schon so oft vereinnahmten, wenigsten kurzzeitig zu entfliehen. Er merkte, wie Isami ihm abermals über die Haare strich und schließlich ihre Hand behutsam auf seinem Rücken ablegte, genau dort, wo die Jolly Roger Whitebeards zu sehen war.
Man musste nicht sonderlich schlau sein, um sich denken zu können, dass schon nach wenigen Bissen nichts mehr von dem Sandwich in Ace' Hand übrig war. Und jetzt, wo er die Hände wieder frei hatte, handelte er nun einfach ganz spontan: Kurzerhand drehte er sich etwas zu Isami, schlang seinen Arm um ihre Taille und zog sie auf das Bett. Da saß sie nun, verdutzt, mit dem Rücken zu ihm, während seine Beine sich nun links und rechts neben ihr befanden. Mit seinen Armen zog er sie etwas zu sich, nur um Isami schließlich leicht von Hinten zu umarmen. Für einige Momente vergrub er sogar sein Gesicht in dem Stoff, der dünnen Jacke, die ihre Haut bedeckte. Perplex hielt Isami in dieser Position inne, doch fing trotz dessen relativ schnell an, diese Situation zu genießen, auch wenn sie noch nicht ganz realisierte, was hier gerade passierte. Umso verwirrter musste sie nun jedoch bemerken, wie Ace sich vorlehnte, seinen linken Arm neben ihrem Kopf vorbeischob und zu dem Teller griff. Er nahm sich ein weiteres Sandwich und hielt das letzte Isami unter die Nase, während sie seinen auffordernden Blick im Rücken spürte.
Ungläubig zwinkerte Isami ein paar Mal. Bis auf Luffy kannte sie echt keinen einzigen Menschen auf dieser Welt, der so triebgesteuert war wie Ace. Kaum merklich schüttelte sie den Kopf, nur um sich kurz darauf hinter zu lehnen und ihren Kopf auf seine Brust zu betten. Gedankenverloren nahm sie einen Bissen und kaute darauf rum. Sie war wirklich froh, dass ein solcher Moment der Zweisamkeit zwischen ihr und Ace so schnell wiederkehrte. Immerhin hatte sie bereits befürchtet, dass dieses Ereignis von gestern Abend einmalig sein würde und es nie wieder zu so etwas kommen würde.

,,Danke, Isami", vernahm sie irgendwann noch kurz bevor sie einschlief und dachte fast, sich verhört zu haben. Doch Ace meinte seine Worte genauso, wie er sie aussprach, denn er war jemand, der beinahe immerzu ehrlich das sagte, was ihm in den Sinn kam, insofern es nicht von seiner Vergangenheit handelte. Er umschloss das Mädchen, welches vor ihm lag etwas fester. Irgendwie bewirkte ihre Anwesenheit, dass er sich besser fühlte, auch wenn er kaum ein Auge zubekam. Doch nach einer Weile dämmerte auch er weg. Ohnehin mussten sie mehrere Stunden nur damit verbracht haben, einfach dazusitzen und in Anbetracht dessen, dass die vergangene Nacht eher durch ein Saufgelage geprägt war, konnte er jetzt eine Mütze Schlaf definitiv gebrauchen.

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Gierig schlangen die Piraten ihr Frühstück hinunter, als Isami sich erschöpft neben Thatch an die Theke lehnte.
,,Ich bewundere dich noch immer extrem dafür, dass du es schaffst, diese Meute Tag für Tag zu versorgen", meinte sie, ehe sie sich leicht von der Arbeitsplatte abstieß und zusammen mit dem Schiffskoch die Küche verließ.
Ein beherztes Lachen entfuhr ihm aufgrund ihrer Worte und ertönte im Zusammenspiel mit dem Klirren von Geschirr und den schmatzenden Essgeräuschen. Gerade ging Thatch auf den Tisch drauf zu, an welchem er und die restlichen Kommandanten immer beim Essen sitzen. Für Isami hingegen war es noch immer etwas seltsam, mit hier zu sitzen, da sie weder zu eben diesen gehörte, noch sich wirklich daran gewöhnt hat, ein Mitglied dieser Crew zu sein. Doch an genau diese Tatsache wurde sie kurzerhand erinnert:,,Jetzt gehörst du ja auch zu dieser verfressenen Meute dazu und ich hoffe mal, dass du mir weiterhin beim Kochen zur Hand gehst!", lächelte Thatch freundlich. Erst vorhin hatte sie ihm diese Neuigkeit mitgeteilt und spätestens just in diesem Moment verbreitete sie sich wie ein Lauffeuer durch die gesamte Kombüse.
Aussagen wie:,,Isami gehört jetzt auch zu uns?"; ,,Eigentlich war es klar, dass sie uns beitritt" oder ,,Endlich mal eine Frau, die gut kämpfen kann!", waren zu hören. Allgemein schienen die meisten auch eher eine positive Meinung über das neue Crewmitglied zu haben und Isami konnte wirklich nicht leugnen, wie erleichtert diese Tatsache für sie war.

,,Wartet... Vater hat dich aufgenommen?!"
Ace Stimme hallte laut im Raum wieder, als er schwungvoll aufstand. Sein Stuhl kippte umgehend nach hinten weg und schliff mit einem deutlichen Knarzen noch ein Stückchen über den Kombüsenboden. Gespräche verstummten plötzlich.
Die Blicke der Whitebeard-Piraten richteten sich auf den Kommandanten der zweiten Division, als dieser geradewegs zu Isami sah. Sie blinzelte zweimal kurz, war dabei etwas überfordert mit der Situation und damit, dass sie nun diejenige war, die im Mittelpunkt stand. Es war ihr sogar etwas unangenehm, könnte man behaupten.

Schief lächelte sie Ace an, versuchte es zumindest. Mit den Schultern zuckend bejahte sie daraufhin seine Frage und sah kaum kommen, wie er die wenigen Meter, die beide voneinander trennten, freudestrahlend überbrückte.
,,Ac-...", wollte sie gerade noch seinen Namen ausprechen, als sie bemerkte, dass er gerade schnellen Schrittes auf sie zuging, kam aber nicht dazu, das zu beenden, was sie eigentlich sagen wollte.

Stattdessen spürte sie, wie sich warme Hände um ihre Oberarme schlossen.

Wie sie an einen ebenso erwärmten Körper gezogen wurde.

Wie ihr der Geruch salziger Seeluft in die Nase stieg.

Und wie sie auf einmal die feinen Sommersprossen auf Ace' Gesicht ganz nah vor sich sah, als sich ihre Augen erschrocken weiteten.

Seine Lippen bewegten sich innig auf den ihren und seine Hände wanderten zu ihren Wangen, als er den Kuss intensivierte.

Jubel war um sie herum zu hören, doch Isami verschwendete keinen einzigen Gedanken daran, was gerade um sie herum geschah.

In ihrem Kopf wirbelte nur ein einziger Name umher.
Portags D. Ace!