tasty

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Ace fiel und rollte schließlich mehrere Male über das grüne Gras, welches mit seiner satten Farbe so unfassbar fröhlich und lebhaft wirkte, dass es einen etwas surrealen Kontrast zu der eigentlich ernsten Situation darstellte.
Er fasste sich wieder und gewann die Kontrolle über seinen Körper zurück. Sein Blick war kalt und starr auf seinen Gegner gerichtet während er mit dem Rücken zu seinen Brüdern stand, als wolle er sie beschützen. Ein kurzer Blick nach hinten reichte, um sich ihrer Sicherheit bewusst zu sein, jedoch vernachlässigte er so auch die Raubkatze, die gerade mit ihren gefährlichen und vor allem spitzen Krallen, die aus ihrer überaus großen Pfote herausragten, direkt auf Ace zu steuerte. In diesem Augenblick war es schier unmöglich für ihn, noch irgendwie zu reagieren, zu hoch war die Geschwindigkeit, mit der die Pranke auf ihn zu raste. Erschrockene Gesichter sahen zu den eben noch Kämpfenden, warteten alle auf jenen unerwünschten Moment, wobei man nicht wirklich von warten sprechen konnte, zu schnell verging die Zeit, doch gleichzeitig zu langsam schien dies zu geschehen.

Perplex starrten die meisten auf die Stelle, an der Ace gerade noch aufrecht stand. Beobachteten das Blut, und wie es nur so über den Boden floss, sich ausbreitete, unaufhaltsam.

Keiner der Anwesenden hätte auch nur ansatzweise gedacht, dass dieser Kampf so ausgehen würde und selbst Ace sah geschockt auf Isami, die ihn gerade noch zur Seite stieß, nur zur Hälfte da lag, das Gesicht schmerzverzehrt, während ihr Unterkörper komplett zu Blut geworden war. Das war die Kraft einer Teufelsfrucht des Typen Logia, doch forderte dies enorm viel von ihr, vor allem, wenn man bedachte, dass sie das Raubtier gleichzeitig noch angriff. Sie hatte in letzter Zeit häufiger ihre Fähigkeiten genutzt, als im gesamten letzten Jahr und das rief große Erschöpfung vor. Isami war noch ein Kind, ihr Körper keineswegs weit genug entwickelt und die Kontrolle über die Teufelsfrucht nicht annähernd ausreichend, als das sie auf Dauer ständig diese permanente Anstrengung ohne Probleme ertragen könnte. Das letzteres schwerere Folgen haben könnte, vergaß sie für den Moment.
Doch etwas Positives gab es trotzdessen. Ihr Angriff ging dem Anschein nach genau auf des Monsters Nase, sodass es sich schmerzerfüllt mit einem bösartigen Fauchen wegdrehte und die darauffolgende Attacke der drei Jungen nicht sah. Alle drei stürmten drauflos, alle drei hatten sie dieselbe Waffe und alle drei das selbe Ziel. Und dies trafen sie auch, denn keine Sekunde später fiel das Kätzchen in sich zusammen und lag nun da, wie ein kleines Häufchen Elend.

Erst jetzt rannte der erste zu dem jungen Mädchen. Es war Luffy, der nun Tränenüberströmt neben ihr hockte und vor Schreck komplett vergaß, dass das ganze Blut von ihrer Teufelsfrucht kam. Isami öffnete indessen ihre roten Augen und sah ihn verwirrt an. Ihr Unterkörper nahm schnell wieder seine eigene Form an, doch viel bekam Luffy davon nicht mit.
,,Hör auf zu flennen! Siehst du nicht, dass es ihr gut geht!?"
,,Aber Ace! Wie kannst du sowas nur sagen? Sie hat keine Beine mehr!", schrie Luffy seinen älteren Bruder an und konnte beim besten Willen nicht verstehen, warum er so unbesorgt war.
Mochte er sie etwa so wenig?...
,,Luffy?", erklang die leise und zarte, doch gleichzeitig auch belustigte Stimme Isamis. Doch die Verwirrung stieg nur, als er sie sah, wie sie mehr als lebendig nun neben ihm saß, der Körper vollständig und augenscheinlich unversehrt.
Jetzt umarmte er sie glücklich mit den Worten:,,Du lebst!!!", so als würde er sie bereits seit Jahren kennen, doch waren es nur ein paar wenige Tage.

Isami erhob sich, als sie Sabo und Ace sah, wie beide nun auch her kamen und ihr Blick erfasste kurz das riesige Monster, welches fertig zum Mitnachhausenehmen auf dem Boden lag.
,,Wie habt ihr das denn so schnell geschafft?", fragte sie verwundert. Es waren doch nur einige wenige Minuten vergangen und schon hatten sie ihre Beute so vorbereitet, dass sie diese auf leichtestem Wege abtransportieren können. Diese Jungs würden sie immer wieder überraschen, das wusste sie.
Ace und Sabo blickten währenddessen hinter sich und sagten beinahe gleichzeitig:,,Ach was, das ist doch ein Kinderspiel!" Dazu kam noch die passende abwinkende Handbewegung.
Isami konnte darüber nur kurz schmunzeln, half dem immernoch weinenden Luffy auf, ehe sie ihm kurz ihre Hand auf den Kopf legte und seinen Strohut wieder zurecht rückte.
,,Luffy, hör jetzt endlich mal auf zu heulen! Du weinst ja mehr als Isami und die ist'n Mädchen."
Wow, das erste mal hatte er etwas gesagt, was nicht negativ gegen sie gerichtet war. Ein Weltwunder ist geschehen, wahrhaftig. Tatsächlich beruhigte sich der jüngste von allen wieder langsam, sodass sie sich endlich wieder auf den Rückweg begeben konnten.

Und auch wenn die gerade geschehene Situation keinesfalls ruhig oder schön war, war es die jetztige Stimmung umso mehr. Die Atmosphäre wirkte nahezu entspannt und gelassen, ausgeglichen. Jeder der Anwesenden schien den Moment mehr als zu genießen und nur einige wenige Albereien und Späße unterbrachen kurz die angenehme Ruhe, welche jedoch augenblicklich wiederkehrte. Sogar das exorbitante Gewicht der Beute war so unfassbar einfach auszublenden, ehe sie auch schon bemerkten, dass sie bereits fast wieder an der Hütte angekommen waren.
Dort warteten schon die anderen hungrig und mit knurrendem Magen auf die Ankunft der vier. Verständlicherweise, denn immerhin waren sie auch über eine Stunde im Dschungel gewesen.
Doch als sie die zwei riesigen Fische und die gigantische Raubkatze sahen, blieb ihnen der Mund vor Verwunderung und Unglaube offen stehen. ,,Was steht ihr da denn so herum? Kommt, helft uns doch mal!", forderte Sabo sie breit grinsend auf und auch Ace lag solch ein Grinsen auf dem Gesicht, während schon wenig Zeit später war ein wahres Festmahl angerichtet, welches hunrige Blicke auf sich zog.

Und so entspannt, wie die vorherige Stimmung war, so war die jetzige mehr als nur feierlich, zudem eine Menge Euphorie in der Luft lag. Doch im Großen und Ganzen lachte man herzlich über das Verhalten der vier Kinder. Diese verspeisten nämlich solche extremen Massen an Fleisch, dass man sich wirklich fragt, wie die anderen Anwesenden es geschafft haben, noch etwas von dem Essen abzubekommen.
Denn auch Isamis Essverhalten war nicht ohne. Sie aß zwar weniger, als Luffy, Sabo und Ace, doch immernoch extrem viel. Das war schon damals so gewesen.
Damals, als sie noch mit ihrem leiblichen Bruder zusammenlebte. Er war nämlich nicht viel besser als sie, denn bei jeder möglichen Festivität, bei der er anwesend war, war es wirklich ein Wunder, wenn da etwas der Speisen übrig blieb.

Doch überhaupt erinnerte sich Isami nur halb so glücklich an die damaligen Zeiten, als sie es eigentlich sollte. Sie hatte dort wahrlich kein schlechtes Leben gehabt, die meisten Leute waren nett, niemand tat ihr was zu leide und sie hatte gute Freunde dort.
Alle mochte sie, alle... Bis auf ihren eigentlichen Bruder.
Tomy, so sein Name, war wirklich jemand, der in ihr eher gemischte Gefühle auslöste. Natürlich konnte sie ihn irgendwo gut leiden, sie waren ja immerhin miteinander verwandt und somit dazu gezwungen, viel Zeit zusammen zu verbringen, doch seine Art, sein Wesen und sein gesamtes Verhalten besah Isami nur wenig fröhlich. Trotzdessen schien er immer eine gute Seele zu haben, einen guten Kern, doch um diesen hervorzurufen verlangte es viel zu viel, als das die Geduld vieler ausreichend genug war um dies zu tun. Er zeigte nicht offen, wie er war, was er mochte und was nicht, doch konnte man Tomy eine Freude bereiten, die auch von ihm
als eine solche angesehen wird, schien er der glücklichste Junge der Welt zu sein.
Zu sehr leuchteten seine Augen, zu sehr sprach dann seine fröhlich gewordene Körperhaltung für sich, zu sehr strahlte alles an ihm Freude und Dankbarkeit aus.
Doch das war lange her. Wie er jetzt wohl war? Dies fragte Isami sich schon seit sie damals ihre Insel verließ.

,,Hey, was ist denn mit dir los? Komm, es ist noch was zu Essen da, wenn du schnell bist, bekommst du es!", rief Luffy ihr lachend zu, was ein leichtes Schmunzeln auf ihre Lippen zauberte.
Somit legte sie ihre nostalgischen Gedankengänge vorerst bei Seite.

Eyes Like Blood {One Piece FF} AcexOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt