Sie begaben sich an Deck und setzten sich schließlich Rücken an Rücken an die Reling, lehnten sich aneinander und genossen die warme Sonne, die eine wahrhaft angenehme Abwechslung zur kühlen Winterluft bot. Während Ace natürlich genauso rumlief wie immer und sich keinerlei Mühe machte, eine dick gefütterte Winterjacke anzuziehen, gefror Isami schon alleine bei dem Gedanken daran so freizügig rumzurennen zu einem bitterkalten Eiszapfen. Doch auch wenn sie sonst trotz wärmender Winterbekleidung die frostige Luft kaum ertrug, musste sie zugeben, dass jetzt, wo sie Ace in ihrer unmittelbaren Nähe hatte, die Kälte langsam wich und sich eine wohlige Wärme in ihr ausbreitete, ausgehend von ihrem Inneren. Es war, als hätte er eine kleine Flamme, ein paar Funken seines Feuers genommen und ihr gegeben, als hätte er selbst ein ganz neues Feuer in ihr erschaffen, eines welches bereits einmal brannte. Und trotzdem bemerkte Isami einen gewissen Missmut bei dem jungen Mann, der hinter ihr saß. Regte er sich etwa immer noch darüber auf, dass sie nicht in seiner Division war? Das war doch gar nicht so schlimm, oder?
Doch sie hatte ja gar keine Ahnung, was in Ace' Kopf alles so vorgehen konnte. Er wiederum empfand es durchaus als äußerst unerfreulich, das stürmische, blauhaarige Mädchen nicht in seiner Nähe zu wissen. Ihm war ebenfalls sehr wohl bewusst, dass sie das, was tagein tagaus kontinuierlich in seinen Gedanken rumgeisterte vermutlich auch unterschätzte. Sie hatte ja keinen blassen Schimmer, was seine Vergangenheit aus jüngsten Kindertagen noch immer mit ihm machte, dass er unglaubliche Zweifel an seiner Existenz hatte und dass eine innerliche Verzweiflung ihn beinahe dazu veranlasst hätte, seine tiefsten Gefühle noch lange Zeit zu verbergen. Dass Ace sie am heutigen Morgen so vollkommen unwillkürlich geküsst hatte, ausgehend von einer spontanen, unvorhergesehenen Reaktion seinerseits, lag lediglich an der gigantischen Welle an Euphorie, die ihn augenblicklich durchströmte und ihn sozusagen zu einer solchen Tat zwang. Zu unsicher war er sich, ob eine Erwiderung ihrerseits folgen würde, ob sie ebenfalls romantische Gefühle ihm gegenüber hegte. So stark, selbstsicher und erschütterlich dieser Mann,
-oder war er doch noch immer nur der Junge von Früher?-, auch war, so unglaublich tiefgehend war auch der Schmerz, den vergangene Tage und Geschehnisse ihm beschert hatten. Noch immer hörte er die Stimmen in seinem Kopf herumkreisen, die ihm hämisch zusangen und zuflüsterten, manchmal auch zuschrien, was seine Herkunft für ihn bedeutete.Niemals aber wollte er irgendjemanden damit belasten und schon gar nicht Isami möchte er damit vollheulen, was für ein Monster er doch angeblich sei, auch wenn sie durchaus wusste, dass er solche Gedanken hatte. Nur konnte sie ja nicht ahnen, wie intensiv und vorherrschend sie doch waren und sie wollte es auch gar nicht wissen. Isamis Reaktion würde ohnehin in höchster Empörung und Aufregung ausarten. Sie würde Ace mit allem in ihrer Macht stehendem dazu bringen wollen, endlich zu verstehen, dass es Leute gibt, die ihn lieben, dass sie ihn liebt.
Irgendwo war ihm das ja auch bewusst, doch seine Zweifel verboten ihm, es wahrzuhaben. Als er gerade drohte, wieder tiefer in seine düstere Gedankenwelt abzudriften, brachte eine winzig kleine Bewegung ihn just dazu, wieder komplett in der Realität angekommen zu sein. Er bemerkte, wie Isami ihren Kopf in den Nacken legte und an seinen Rücken anschmiegte, nur war ihr ebenfalls nicht bewusst, dass genau solch ein kleines Zeichen der Zuneigung, exakt das war, was er jetzt am meisten gebraucht hatte. Isami wollte lediglich noch etwas die Zeit genießen, die ihr zur Verfügen stand. Immerhin war ungewiss, wann sie wieder ablegen würden, ob es noch viel auf der Insel zu erledigen galt oder ob Namur sonstige Aufgaben für sie vorgesehen hatte, die sie für die nächsten paar Stunden, wenn nicht Tage, von Ace trennen könnten.Und kaum ist ihr dieser Gedanke in den Kopf gekommen, da sah sie auch schon, wie alle Männer der achten Division sich versammelten. Auch ihren Kommandanten konnte Isami immer mal erkennen. Wie ein heller, pastellfarbener Fleck sah man den Fischmenschen zwischen den anderen Piraten, die eher gedeckte Farben trugen, hervorstechen. Generell waren vor allem die Kommandanten dieser Crew auffällige Charaktere und zeugten von besonderer Persöhnlichkeit und ungewöhnlichen Fähigkeiten, während der Großteil des Restes der Crew eher ein unauffälliges Äußeres zu bevorzugen schien.
Etwas widerwillig erhob sich Isami nun, jedoch nicht, ohne Ace noch einmal liebevoll über den Rücken zu streicheln. Dann lächelte sie ihn glücklich an:,,So ich geh dann mal zu meiner Division und mach mich an die Arbeit!"
Während sie das sagte, ging sie schonmal rückwärts einige Schritte in die Richtung und winkte Ace, der sich mittlerweile zu ihr gewandt hatte und auch ein kleines Schmunzeln aufbrachte. Er musste sich wohl oder übel eingestehen, dass lediglich zählte, dass Isami mit Marcos und Vaters Entscheidung glücklich war und das schien sie zu sein. Mit entschlossenen Blick schritt sie schnellen Ganges voran und gesellte sich zur achten Division, die sie, ebenfalls lächelnd, freundlich aufnahm. Hauptsache, sie findet endlich ihren Platz in der Welt, dachte die Feuerfaust mit einem etwas bitteren Lächeln, als ihm wieder einfiel, was ihre größten Lasten waren und wie oft sie die Leute, die zu ihren Freunden geworden sind, viel zu schnell verlassen musste.Glücklicherweise konnte er sich im Laufe des Tages von diesem Gedanken ablenken und war spätestens beim Mittag, als Isami wieder neben ihm saß und er dazu noch eine große Portion des von Thatch zubereitetsten Fleisches verspeisen konnte, wieder der allzu unbesorgte, kindsköpfige Ace, dem man teilweise nicht mal zutrauen würde, dass er auch nur ansatzweise düstere Gedanken haben könnten.
Schon während des Essens benetzte das ein oder andere alkoholische Getränk die Kehle vieler Piraten und selbst Isami gönnte sich einen Kurzen. Unlängst danach begannen die Whitebeards nun einige Vorbereitungen zu treffen, die augenscheinlich ein größere Feier bedeuteten. Was genau der Grund für diese Fete war, war der Blauhaarigen momentan nicht wirklich klar, aber mittlerweile hatte sie auch verstanden, dass man nicht immer einen Grund brauchte, da letztendlich die Party an sich zählte und was man auf dieser zusammen mit seinen Freunden erlebte.Gerade half sie dabei die Sakefässer, die heute gebraucht werden würden in die Kombüse zu bringen. Natürlich würde die Party drinnen stattfinden, bedenke man die Kälte, die noch immer herrschte. Insgeheim freute sich Isami auch bereits wirklich darauf, wieder loszusegeln, auch wenn sie zugeben musste, dass sie hier in den letzten Tagen so einige schöne Dinge erleben durfte. Doch so vieles auch auf dieser Insel geschehen war, so sehr sehnte sie sich auch nach schönem, warmen Wetter und Sonnenschein. Ein Tippen auf ihrer Schulter holte sie jedoch aus ihren Gedankengängen und die widmete ihre Aufmerksamkeit der Feuerfaust.
,,Wir gehen noch bisschen was für später besorgen. Soll ich dir irgendwas mitbringen?", fragte er und sah sie fürsorglich an. Isami konnte daraufhin nur lächeln. Er ahnte ja gar nicht, wie sehr solch eine winzig kleine Aufmerksamkeit sie freute.
,,Nein, danke. Mach einfach auf dem Weg nicht zu viel Unsinn und lass die Insel bitte ganz.", lehnte sie dann aber grinsend mit schelmischen Unterton ab und bekam daraufhin eine abwinkende Geste zurück:,,Aaaaach, als ob ich jemals Unsinn machen würde! Klingt ja so, als würde ich immer nur Chaos veranstalten."
Natürlich schwang etwas Sarkasmus in seinen Worten mit, doch trotzdem schenkte Isami ihm folglich nur einen ungläubigen Blick, den sie mit hochgezogener Augenbraue unterstützte.
,,Hey, ich mein's ernst, Feuerfaust.", fing sie schließlich an zu erklären und benutzte ganz bewusst seinen Beinamen, um ihrer Ansprache Ausdruck zu verleihen:,,Wenn wir später nicht alle zusammen lallend ein Piratenlied nach dem anderen grölen, weil ich deinen Arsch aus dem Schlamassel retten muss, kannst du was erleben."
,,Pff! Ach was!" Ein Augenrollen folgte auf diese Reaktion und er sah mit verschränkten Armen auf Isami herab. ,,Als würdest du mich retten müssen. Ich muss mich nicht von so 'nem kleinen Mädel wie dich retten lassen!" Natürlich hatte er sie damit ganz absichtlich provoziert, doch ihre wütenden Augen, in denen kleine, rote Flammen des Zornes zu tanzen schienen, ließen ihn ernsthaft daran zweifeln, ob nicht sie eigentlich die Feuerfrucht gegessen hatte.
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Eyes Like Blood {One Piece FF} AcexOc
FanfictionFran Isami... Ob man sie nun als eine einfach Abenteurerin ansehen will, oder auch so, wie die Marine sie sieht, als ein bedrohliches Gör, das weggesperrt gehört, oder aber als das Mädchen was Ace' Leben und das seines Umfelds veränderte, ist jedem...