Oh damn

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,,Aufwachen, Schlafmütze!", erklang die helle Stimme der euphorischen Lika, die sich leicht über Isamis Bett gebeugt hatte und nun versuche, sie zu wecken.
Müde schlug die eben noch Schlafende ihre Augen auf, erblickte die Brünette vor sich und fragte, wie spät es denn sei.
,,Halb Sieben morgens, glaube ich...", war die nachdenkliche Antwort auf diese Frage, ehe Lika ihre Haare erst zu zwei Zöpfen machte und diese anschließend zu jeweils einem Dutt band. Während sie sich weiter anzog, gerade eben trug sie lediglich ihre Unterwäsche, stand auch Isami auf und führte ihre doch recht kurze Morgenroutine durch. Kurz darauf erfragte sie, ob sie sich denn hier auf irgendeiner Weise nützlich machen könne, sodass ihre Zimmergenossin sogleich darüber nachdachte:,,Mhh... Ich denke, du könntest mir und dem Schiffskoch erstmal einfach beim Frühstück helfen, ansonsten kannst du ja später mal Mienora und Elethas fragen."

Dann lächelte sie verschmitzt und erklärte:,,Ehrlich gesagt hab ich dich auch nur geweckt, weil ich eben die Hoffnung hatte, du würdest mir helfen."
Daraufhin schenkte auch Isami ihr ein belustigtes Lächeln. Lika schien definitiv ein humorvoller Gesell zu sein.
Kaum später war Isami deshalb auch schon angezogen, sodass sie sich in die Kombüse begaben, wo sie auf den Koch stießen. Er stellte sich mit dem Namen Zac vor und gab Lika die Anweisung, wie jeden anderen Morgen auch, die Tische zu decken, genügend Brötchen aufzubacken und andere Vorbereitungen zu treffen. Der Einzige Unterschied heute war, dass sie nun eine Helferin hatte, die ihr zur Hand gehen würde.
Somit war das Frühstück diesmal auch schon fertig, da waren manche noch nicht einmal aufgestanden.

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Kaum war der Tag vorangeschritten, waren schon einige Stunden vergangen, seitdem die Sonne im Zenit gestanden hatte. Diverse Aufgaben wurden Isami aufgetragen, welche sie allesamt gewissenhaft erledigte. Immerhin hatte sie selbst danach gebeten. Irgendwie musste sie sich wenigstens etwas revanchieren können, auch wenn sie wahrscheinlich nie so viel für die Eleonora-Piraten tun könnte, wie diese für sie. Es war wharlich erfreulich, dass es doch noch Menschen gab, die gastfreundlich, tolerant und hilfsbereit waren, deren Prioritäten dabei lagen, nicht dem Klischee eines verabscheuungswürdigen, immerzu gewaltbereiten und zerstörerischen Piraten zu entsprechen.
Momentan wanderten sie begleitet von der rötlichen Abendsonne am Strand einer weiteren Insel entlang. Sie hatten in einer kleinen Bucht geankert, da man nie wissen konnte, welche Gefahren auf einen warteten, sobald man unvorsichtig wurde und beispielsweise direkt am Hafen anlegte, wobei solch ein Piratenschiff, auch wenn es nicht sonderlich groß war, doch recht schnell auffallen würde.

Scheinbar recht nahe lag eine Stadt, klein und hinter Gestrüpp und Bäumen versteckt, die diese von dem Rest der Insel so gut wie abgrenzten. Nur beim Hafen hatte man freie Sicht auf's Meer, doch ansonsten sah man nichts als Pflanzen.
Ranken und Efeu zogen sich an jeder Hauswand und Mauer hinauf, bildeten Blüten aus und verloren sich allmählich, je höher sie wucherten und das Gestein hinter sich verborgen.
Vorräte mussten die Elenora-Piraten zwar gerade nicht besorgen, doch durchstöberten sie trotz dessen einige Läden. Manche wollten neue Waffen, Zac besorgte sich ein Kochbuch und wieder andere sahen sich nach Dingen um, die ihren Interessen entsprechend sind. Mienora hatte auch einige Besorgungen getätigt und hüpfte nun fröhlich vorran, während ihr kleiner Bruder an ihrer Hand neben ihr herlief. Ryu unterhielt sich mit Olliver und einige andere der Piraten berieten sich, ob sie denn heute noch eine Kneipe aufsuchen sollten, oder es vielleicht ausnahmsweise doch lieber lassen sollten. Isami beteiligte sich hingegen hin und wieder an einem Gespräch mit Lika und einem anderen Crewmitglied, dass sie bisher noch nicht wirklich kannte.

Gerade als sie sich mal wieder zu ihren Gesprächspartnern umdrehte, sah sie in einiger Entfernung etwas in der Sonne glänzen. Dieses Etwas flog jedoch mit großer Geschwindigkeit direkt auf sie zu und kurz bevor es sie erreicht hatte, realisierte Isami, dass es eine Kugel war. Nun war sie mal wieder mehr als froh, eine Logia-Nutzerin zu sein und innerlich dankte sie ihren leiblichen Eltern für diese Teufelsfrucht.
Die Kugel flog durch sie hindurch und hätte erst ihr rechtes Auge getrofen, ehe sie direkt ihr Gehirn erwischt hätte. Lika sah sie erschrocken an und allmählich hatten nun die anderen ebenfalls vom Geschehen etwas mitbekommen, derweil sich Isami allerdings fragte, wieso sie denn keinen Schuss gehört hatte. Nun richteten sich alle Blicke in die Richtung, aus der die Kugel geflogen kam. Vorerst sah man nichts, doch durch ihre Teufelskräfte konnte nun Lika in reichlicher Entfernung einen Scharfschützen mit Marineuniform erkennen, der auf die
Elenora-Piraten zielte. Einige Minuten verstrichen, in denen sich beide Seiten kampfbereit machten, denn die Marine hatte sehr wohl davon Wind bekommen, dass sie durchaus entdeckt wurden und nun ein Kampf unausweichlich sei.
Glücklicherweise waren es größtenteils nur einfache Soldaten und ein Kapitän, der allerdings auf den ersten Blick auch nicht sonderlich stark zu sein schien.
Mienora war bereits dabei, allerhand Befehle zu erteilen, schickte die schwächeren, teils kampfunfähigen Piraten zum Schiff, wollte danach gleich selbst einen Angriff auf den Kapitän starten, doch wurde von Elethas zurückgehalten, da dieser sah, wie sich Isami bereits auf ihn stürzte.
,,Du kannst eingreifen, wenn sie es alleine nicht hinbekommt", sagte er zu seiner Schwester.

,,Wave...", sagte indessen diejenige, die gerade noch das Gesprächsthema der beiden Geschwister war, ehe noch das Wort ,,... Bloodflow" ihren Mund verließ und sie sogleich fließende Ströme von Blut auf ihren Gegner jagte. Eben dieser wich gekonnt aus und rettete sich hinter eine niedrige Mauer, bevor von den roten Blutmassen wäre weggespült worden. Nun wusste er zumindestens, dass er dem richtigen Mädchen gegenüberstand, welches demnach die Schwester des Leutnant Tomys sein musste.
Er hatte sie zwar als schwächer eingeschätzt, doch mit ihr würde er schon fertig werden, dachte er zumindestens.
Folgend hob er mit einem Grinsen im Gesicht also abermals seine beiden Pistolen und zielte auf sie. Er durfte sie dem Befehl nach nicht töten, aber verletzen war bestimmt nicht verboten.
Isami sah nun wieder eine Kugel auf sich zurasen und erkannte nun auch, dass seine Waffe einen Schalldämpfer hatte.
,,Seid ihr Marineheinis jetzt schon so feige, dass ihr unbedingt lautlos jemanden angreifen müsst?", regte sie sich deshalb auf, wich dem Schuss auf stand jetzt ihrem Gegner von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Der Marinekapitän stand aufrecht und selbstbewusst da und lud seine Pistole.

Isami startete einige Angriffe, die sich teils wiederholten, da sie nach wie vor ihre Kräfte nicht komplett beherrschte und demnach auch kein allzu großes Arsenal an Attacken hatte.
,,Arrow Bloodshot", war vorerst ihre letzte Aktion, mit der sie ihn eigentlich am Kopf treffen wollte, doch er ließ den Angriff ins Leere gehen, feuerte drei Schüsse ab und versteckte sich wieder hinter der Mauer.
Er war außer Atem und hatte einige kleinere Wunden. Er hörte schnelle Schritte auf sich zu kommen, wollte sich gerade umschauen, doch plötzlich wurde seine Sicht komplett verschwommen. Lediglich eine vermischte Masse an Farben konnte er wahrnehmen und ebenfalls nur ansatzweise Hell und Dunkel unterscheiden. Ehe er sich versah, spürte er, wie eine Spitze, wenn auch teils stumpfe Klinge sich mitten in seine Brust bohrte. Er schmeckte Blut. Isamis Dolch.
Sein Sichtfeld wurde wieder besser, doch es war schon zu spät. Er hatte nur noch in diese tiefroten Augen geblickt und merkte nun, wie seine Kraft ihn allmählich komplett verließ. ,,Du Teufelsweib, sag,... warum sucht dein Bruder dich...?", krächzte er noch mit röchelnder Stimme. Es waren seine letzten Worte, ehe seine Lebenskraft schwand. Er bekam keinerlei Antwort auf seine Frage, er hätte es ohnehin nicht mehr mitbekommen.

Sie zog ihren Dolch aus dem leblosen Körper und nickte Lika dankend zu für deren Hilfe. Denn es war ihre Teufelsfrucht, die dem Marinecaptain das Augenlicht zeitweise stahl. Diese lächelte bloß kurz zurück. Inzwischen hatten die anderen Piraten auch schon die restlichen Soldaten erledigt, sodass sie nun halbwegs unversehrt zum Schiff zurückkehren konnten.

Eyes Like Blood {One Piece FF} AcexOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt