Natürlich traten auch bei Isami Zweifel auf, ob sie das richtige tat und wirklich gehen sollte, doch überwiegten ihre Überzeugungen, sodass sie weiter ihren Weg ging.
Die Gebrüder gingen indessen schlafen und keine fünf Minuten später hörte man schon zwei der drei Jungen lautstark schnarchen. Nur einer bekam kein Auge zu, doch der Grund dafür war ihm nicht bewusst. Ace lag nun schon seit gut zwei Stunden da, der Mond stand längst schon hoch am Himmel, und es nervte ihn langsam gehörig. Er selbst machte Sabo und Luffy den Vorschlag sie sollten doch schlafen gehen und nun war er es, der als einziger noch hellwach war und bei dem die Müdigkeit nicht die Oberhand gewann. Er konnte nicht mal irgendeinen klaren Gedanken fassen, was für den zehnjährigen ohnehin schon recht ungewöhnlich war. Seit wann ließ er sich so von diversen Dingen ablenken, von Dingen, die ihn in seine nun vollkommen chaotische Welt der Gedanken verschleppten und ihn nicht schlafen ließen.
Es würde keineswegs irgendetwas bringen, hier weiterhin dazuliegen, nichts zu tun und von allem und jeden und erst recht von sich selbst genervt zu sein. Demnach war der einzige Ausweg, der ihm momentan einfiel, rauszugehen, eine Weile die Umgebung zu durchforsten und zu versuchen, sich auf einen Gedanken zu konzentrieren, und sei er noch so banal und unnötig. Ace stand auf, seine Beine waren bereits eingeschlafen, hatte er doch zu lange in ein und der selben Position gelegen, doch stellte dies nach einigen Schritten bereits kein Problem mehr da. So leise wie möglich schlich er sich hinaus, er wollte immerhin niemanden aufwecken. Zwar war das bei den zwei Schlafmützen eh unnötig, weil diese sowieso einen sehr tiefen Schlaf hatten, doch wollte er keinerlei Risiko eingehen. Auf eine Erklärung, wieso er denn nicht schlief, konnte er definitiv verzichten.Seine Beine trugen ihn direkt zu jenem Baum, auf dem er schon so einige Male gesessen hatte, wenn er nicht schlafen konnte. Unbewusst fiel ihm auf, dass auch hier Isami nicht vorzufinden war und einen kurzen Augenblick lang, fragte er sich wieso es ihn überhaupt beschäftigte. Gleichgültig lehnte er sich an dem Stamm hinter ihm und blickte einfach nur in die Ferne. Stumm und vollkommen gelassen, so würde er auch in diesem Moment auf jeden wirken, wäre er nicht gerade allein, wobei er doch vor allem jetzt in diesem Moment nicht mal einen klaren Gedanken mehr fassen konnte. In seinem Kopf sah es wohl eher wie bei einem gigantischen Wirbelsturm aus, wild und ungeordnet.
Und gerade dieser Fakt störte ihn. Er hatte bisher in seinem recht kurzen Leben noch nicht viele solcher Momente gehabt, Momente, in denen er seine eigenen Gedanken nicht mehr verstand, oder gar überhaupt hören konnte, weil sie viel zu viele sind und sich einfach überschlugen. Genervt legte er den Kopf in den Nacken und schloss kurz die Augen. Einige Sekunden der absoluten Stille vergangen, höchstens einige Geräusche, ausgehend von den Tieren des Dschungels, waren zu hören.
Aber dann war auf einmal ein lautes Knacken ertönt, ein Knacken, welches sich für Ace so anhörte, als wäre es recht weit entfernt, doch trotzdem laut genug, um bemerkt zu werden. Zumal ihm dieses rätselhafte Knacken ganz recht kam, sodass es ihm selbst egal war, dass jenes Geräusch wahrscheinlich nur von irgendeinem dahergelaufenen Tier kam und nichts mysteriöses an sich hatte. Trotzdessen beschloss Ace dessen Ursache auf den Grund zu gehen. Zugegebenermaßen hatte er auch nicht viel Besseres zu tun.Konzentriert lauschte er und versuchte dadurch, herauszufinden
aus welcher Richtung besagtes Knacken kam. Doch alles schien auf einmal eine sonderbare Ruhe zu haben. Nicht der kleinste Anschein eines weiteren Geräusches war zu hören. Bedacht darauf, möglichst leise zu sein kletterte er vom Baum hinab um dort nachzusehen.
Denn, wie gesagt, er hatte einfach nichts besseres zu tun. Es musste immerhin nicht Nacht sein, um zu schlafen, er würde morgen ein Nickerchen machen, falls er dann doch müde ist.--------------------
Sie hatte längst den Überblick über ihre Umgebung verloren, was Isami allerdings wunderte. Auf den meisten Inseln, die ihr fremd waren, fand sie sich eigentlich immer ganz gut zurecht, kam schnell ihren Zielen näher oder ging zumindestens den richtigen Weg, um zu diesen zu gelangen. Doch diese Insel schien sie nicht wirklich zu mögen, vor allem nicht in der Dunkelheit, die sie eh nicht unbedingt mochte. Zwar hatte sie nicht unbedingt Angst im Dunkeln -eigentlich mochte sie die Nacht selbst- aber verspürte Isami trotzdessen ein gewisses Unbehagen. Dass sie allein war, machte dies ebenso nicht wirklich besser. Etwas unachtsam, wo sie hintrat, fand sich jedoch auf einmal ein morscher Stock unter ihrem Fuß wieder und zerbrach mit einem lautem Knacken, welches das junge Mädchen etwas erschrecken ließ, während dies eigentlich ungewöhnlich war, denn Isami war normalerweise nicht schreckhaft. Es war das Unbehagen. Es ließ sie immer konzentrierter und gleichzeitig auch unaufmerksam werden, ein gar seltsamer Widerspruch.
Kurz sammelte sie sich wieder, atmete tief durch und versuchte dann so gut wie möglich etwas in der Dunkelheit zu erkennen, was einfacher gesagt war, als es eigentlich in Wirklichkeit war. Als sie sich jedoch kurz darauf umsah und die Hütte in einiger Entfernung wieder sah, erschrak sie beinahe ein weiteres Mal.
Möglichst schnell bemühte Sie sich nun von hier zu verschwinden, und das so leise wie nur möglich. Doch jedes Rascheln, jedes Geräusch, alles was sie irgendwie von ihrem Vorhaben ablenkte, sorgte dafür, dass sie immer unachtsamer wurde. Ein paar Schritte nur ging sie rückwärts und stieß jedoch dabei gegen irgendein Objekt, was Isami zunächst für einen Baum hielt, sodass sie sich ohne schlechte Vorahnung umdrehen wollte. Die Hand, die sich einige Augenblicke später auf ihre Schulter legte, hatte sie dabei nun wirklich nicht erwartet.
,,Da bist du also.", sprach Ace daraufhin mit leiser, fast flüsternder Stimme, ,,Komm, Luffy und Sabo haben sich schon Sorgen um dich gemacht." Er war bereits dabei, Richtung Hütte zu gehen, als er ein bestimmtes und entschlossenes:,,Nein.", hörte.
Ace hielt inne, wandte sich jedoch nicht zu ihr.
,,Ich werde gehen. Leb wohl, pass gut auf die anderen auf."
Sie sah ihn kurz erwartungsvoll an, wartete auf irgendeine Reaktion. Sie hoffte, dass er sich wenigstens verabschieden würde.
Das war er ihr zumindest schuldig, ihr würde selbst ein kurzes und gleichgültiges "Bye", oder ähnliches reichen. Mehr wollte sie nicht mal.Unbeeindruckt drehte er sich zu ihr, blickte sie noch kurz mit seinen dunklen Augen an und erwiderte nur:,,Komm jetzt."
Als er jedoch merkte, dass sie immernoch keine Anstalten machte, ihm zu folgen, wobei sich ebenfalls Verwirrung in ihr breit machte, ging er nun einige Schritte auf sie zu und sagte mit genervter Miene:,,Kommst du jetzt endlich mal? Ich hab keine Lu-"
,,A-aber, ich dachte du willst nicht, dass ich hier bin", unterbrach sie ihn ungläubig und ging abermals einige Schritte zurück, stieß dabei wirklich an einen Baum.
Die Augen verdrehend sah er sie an. War sie wirklich so schwer von Begriff, sodass sie nicht mal ansatzweise verstand, dass er seine Meinung im Laufe dieser wenigen Tage geändert hat? Immerhin verbat sein Stolz ihm gänzlich, es offen zuzugeben. Das würde er nicht tun.,,Stehst du echt so auf der langen Leitung, dass du wirklich gar nichts begreifst? Komm jetzt.", er würdigte sie nun keines Blickes mehr und auch Isami realisierte endlich was los ist. Sie war tatsächlich eigentlich schon eher darauf gekommen, doch schien ihr es zu unwirklich, um wahr zu sein. Sie fand es einfach komisch, dass er seine Meinung wirklich geändert hatte, doch da es nichts mehr bringen würde, hier weiter rumzustehen, ging sie Ace nun lächelnd hinterher.
Dieser merkte das natürlich und fragte daraufhin noch:,,Lass mich raten, Sabo und Luffy sollen nicht wissen, dass du gehen wolltest."
,,Korrekt.", grinste sie ihn an und wusste in eben diesem Moment auch, dass sie sich bald bestimmt richtig gut verstehen werden.
Sie war immerhin kein weinerliches, schwaches Mädel, was es zu verabscheuen galt.
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Eyes Like Blood {One Piece FF} AcexOc
FanfictionFran Isami... Ob man sie nun als eine einfach Abenteurerin ansehen will, oder auch so, wie die Marine sie sieht, als ein bedrohliches Gör, das weggesperrt gehört, oder aber als das Mädchen was Ace' Leben und das seines Umfelds veränderte, ist jedem...