idolize

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Es dämmerte nun langsam. Vielen Piraten wurde das Schauspiel auch etwas zu langweilig, weswegen sie gingen. Zwar war es äußerst amüsant, ihren Kommandanten in Rage durch die Gegend rennen zu sehen, aber dieses scheinbare Liebesgeplänkel mussten sie sich nun wirklich nicht geben.
Noch immer hing Isami auf Ace' Schultern, der sich mittlerweile wieder mit ein paar seiner Kameraden, in diesem Fall zwei Kommandanten, Fossa und Thatch, unterhielt. Mittlerweile hatte sie es jedoch geschafft, ihn dazu zu überreden, sich wenigstens in einer bequemeren Position bringen zu können, sodass sie nun ganz klassisch Huckepack von ihm getragen wurde. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und legte müde den Kopf an seinen Rücken.
Runterfallen konnte sie eh nicht, da konnte sie auch unbeirrt einfach einschlafen. Ace hielt sie schon fest. Hoffte sie.
Langsam schloss sie genießerisch die Augen und genoss die angenehme Wärme, die von ihm und seinen Teufelskräften ausging. Wie konnten manche nur Kälte mögen.
Sie fragte sich das schon oft, konnte es selbst damals nicht ausstehen, auf der Winterinsel ihrer frühesten Kindheit zu sein. Wärme war doch soviel besser, vor allem seine Wärme. Doch Isami ließ sich erst gar nicht von diesem Gedanken bezüglich Ace verwirren. Denn sie war einerseits zu müde und konnte sich andererseits langsam selbst erklären, wieso sie sooft so glücklich in seiner Nähe war. Immerhin war sie nicht dumm und blind und wusste genau, dass das ganze nicht bei einer jugendlichen Schwärmerei bleiben würde. Fast wäre ihr noch der Kuss wieder ins Gedächtnis gekommen, da driftete sie allerdings schon in einen traumlosen Schlaf ab.

Kaum eine halbe Stunde später war es dann stockdunkel. Die Nacht vereinnahmte alles und hüllte es in tiefster Finsternis. Vorhin konnte man noch große, dicke Wolken am Himmel erkennen, die die zusätzliche Abstinenz des Lichtes erklärten, doch nun erblickte man einfach nur noch die Farbe schwarz, wenn man gen Himmel sah. Bis gerade eben wurde der Plausch unter den drei Kommandanten noch von einer kleinen, hellen Flamme in Ace' Hand begleitet, die als provisorische Lampe diente. Nun allerdings, entschieden sich er, Thatch und Fossa dazu, noch etwas zu Abend zu essen. Die letzteren beiden gingen schnurstracks zur Kombüse, während Ace Isami auf seinem Bett ablud, -und das schaffte er sogar halbwegs sanft-, sodass sie weiterhin ihrem Schlaf verfiel. Er würde nach dem Essen nachkommen, denn auch er wurde langsam müde.
Dadurch, dass sie schon schlief würde er sich wenigstens nicht ganz so komisch fühlen, wenn er sich dann später neben sie legte.
Denn so fühlte er sich seltsamerweise in letzter Zeit sehr oft, was er aber nicht ganz verstand. Ohnehin sollte es doch eigentlich total normal für ihn sein, denn damals haben sie doch auch alle immer nebeneinander geschlafen. Sogar gebadet haben die drei, beziehungsweise vier manchmal zusammen...
Doch Ace war sich seiner Gefühle wohl noch nicht so bewusst geworden, wie Isami es war.

Doch seine Abwesenheit blieb nicht unbemerkt und der Schlaf nicht traumlos. Kaum war er gegangen, lag Isami nicht mehr entspannt da, sondern okkupierte sogleich das ganze Bett und wälzte sich unruhig hin und her. Albträume waren bei ihr eine wahrhaftige Seltenheit, doch ab und zu kamen auch diese vor, begründet durch jene Ängste, die sie sich nie eingestehen würde.

Heftig riss sie die Augen auf.
Sie hatte nicht geschrien, sich nicht ruckartig aufgesetzt, nur ihre Lider wahren weit aufgeschlagen. Sie lag fast da wie ein Embryo, befand sich mittlerweile tatsächlich auch wieder auf nur einer Seite des Bettes, gar direkt an der Kante.
Die Decke lag nur noch über ihrer Hüfte und ihren Beine, während sie noch immer ihre alltäglichen Klamotten trug.
Ihr Körper fühlte sich müde an, doch ihr Blick schien noch immer erschrocken, indessen sie versuchte, den Traum zu rekonstruieren, doch es war zwecklos. Sie tat es ab als einer dieser Träume, an die man sich nie wieder in seinem Leben erinnern könnte und solange sie nicht öfters vorkamen, waren diese Träume auch harmlos.
Kurzerhand beschloss sie, sich etwas Bequemeres anzuziehen und entledigte sich ihres Oberteils und ihrer Hose.
Ein paar Augenblicke später zierten nur noch ihre Unterwäsche und zusätzlich noch ein kleines Hemdchen ihren Körper, denn nur in Slip und BH neben Ace zu nächtigen... Das fand selbst Sie irgendwie unangenehm, oder eher ungewohnt. Sie legte sich mit dem Rücken zur Tür wieder hin und kuschelte sich in die Decke. Zu ihrem Glück schlief sie tatsächlich auch schnell ein, selbst wenn keine menschliche Wärmequelle vorhanden war.

Man könne sagen, es wäre übertrieben, wenn Isami behaupten würde, dass, als sie aufwachte, sie noch erschrockener als nach dem Albtraum war.
Doch sie war sich nunmal überhaupt nicht bewusst, wie es dazu kommen konnte, dass Ace sie so sehr an sich gezogen hatte und sie sich auch noch weiter an ihn kuschelte.
Wann hatten sie das bitteschön getan?!

Nicht, dass sie sich unwohl fühlte, bedenke man, wie sehr er ihre Gedanken vereinnahmt hatte.
Doch etwas überrascht war sie schon. Etwas sehr, sehr viel sogar.
Allerdings traute sie sich ebenso nicht, sich zu bewegen, wissend, dass er sonst aufwachen würde und das ganze hier noch viel seltsamer enden würde. Auch konnte sie nicht ihre Teufelsfrucht verwenden, denn dann wäre das Bettlaken in nullkommanix augenblicklich in Blut getränkt und das wäre noch ein ganzes Stückchen komischer als das erstere Szenario.
Was sollte sie also tun, außer ruhig liegen zu bleiben? Sie könnte nur versuchen, ganz langsam und vorsichtig wegzurücken, doch wollte sie das überhaupt? Wollte sie von ihm weg? War vor allem er nicht derjenige, der seinen Arm um sie geschlungen hat?
Sie blieb in derselben Position, hatte ja auch keine andere Wahl und beschloss einfach, diesen Augenblick zu genießen, was sie eigentlich schon längst hätte tun sollen.

Ohne es selbst wirklich zu merken drückte sie sich sogar noch etwas mehr gegen seinen nackten, warmen Oberkörper und musste ziemliches Glück haben, dass er nicht aufgewacht war. Zu ihrem Vorteil hatte er ja generell einen eher tiefen Schlaf und das nicht nur im Bett, denn die Angewohnheit, immer mal beim Essen einzuschlafen behielt er fleißig bei.
Sie schloss die Augen und mochte sich nun auch gar nicht mehr vom Fleck bewegen. Viel zu glückseelig war dieser Moment.
Es war nicht mehr ganz dunkel draußen in der gerade nicht ganz so wichtigen Außenwelt. Stattdessen fiel ein warmes Licht in das noch finstere Zimmer, auch wenn man die Sonne von diesem kleinen Bullenauge aus nicht sehen konnte.
Doch Isami bemerkte all dies sowieso nicht durch ihre geschlossenen Augenlider. Viel mehr nahm sie jedoch Ace' Geruch war. Er roch tatsächlich weniger verbrannt, als man ahnen würde.
Eher noch könnte man es mit der salzigen Seeluft vergleichen, bei der nur ein wenig der Geruch von Rauch mit hineinspielt.

Und während immer mehr die Nacht zurückwich und der Tag hereinbrach, fragte sich nur einer, wo Isami wohl steckte.
Es war Thatch, der nun allein in der Küche stand und mit einem gewissen Gefühl der Ungewohntheit anfing, Eier mit ordentlich viel Speck zu braten. Ihm fiel auf, dass es ihm wie eine wahre Ewigkeit vorkam, seitdem er ohne Gesellschaft seinen Morgen hier startete, zu oft war sie hier und half ihm bei der alltäglichen Vorbereitung des Frühstücks.
Doch auch nahm er es Isami nicht übel, dass sie ausnahmsweise heute früh nicht hier in der Kombüse erschien, denn er gönnte es seinem Kumpel voll und ganz, dass er anscheinend wieder einen besseren Draht zu ihr hatte.
Immerhin fiel es jedem auf diesem riesigen Schiff auf, dass seine anfängliche Begeisterung über ihre Anwesenheit langsam schwand, dann jedoch nun wieder zurückkehrte, seitdem Isami seinen Hut klaute.
Thatch lächelte nur kopfschüttelnd über diese noch frische Erinnerung und hackte die Zwiebel auf dem Schneidebrett vor ihm klein.
Immerhin gehören zu einem guten Rührei immer Zwiebeln dazu und der Meinung waren auch die Whitebeard-piraten, jedenfalls die meisten von ihnen.

Eyes Like Blood {One Piece FF} AcexOcWo Geschichten leben. Entdecke jetzt