Lucie lag schon seit Stunden wach. Sie ist extra früh schlafen gegangen, doch genützt hat es ihr sehr wenig.
Es war bald schon Punkt 12. Dann würde sie sich mit den anderen Treffen. Je näher der Zeitpunkt kam, an dem sie das Land betreten würde, desto schneller schlug ihr Herz. Sie war schon etwas neugierig wer sie war und wer sie ist. Aber unter die Neugierde mischte sich auch Angst.
Da ihr es nichts mehr brachte sinnlos im Bett zu liegen stand sie auf und ging zum Fenster. Das Meer war ruhig und funkelte im Licht des Mondes.
Seit sie diesen komischen Traum hat, kann sie nicht mehr vernünftig schlafen.
Im Traum stande ein strahlend, weißer Wolf und ein Mann auf einer Klippe. Abwechselnd riefen sie etwas. Doch so sehr Lucie sich auch anstrengte, sie konnte nichts hören.
Der Mann kam ihr bekannt vor, doch sie wusste nicht wer es war. Ein Phantom ihrer Vergangenheit? Ihr Bruder? Oder vielleicht hatte er etwas mit dem Ring zutun.
Den Wolf dagegen kannte sie nicht. Er war wie sie, nur um einiges größer und es war ein Eiswolf mit zwei Schwänzen. Vielleicht ihr früheres ich? Aber wieso sieht dieser anders aus als sie? Sie konnte sich nichts erklären und das machte ihr Angst.
Sie zog sich ein rosafarbenes Kleid an und schlich runter zur Tür. Draußen war es eiskalt und natürlich war noch niemand da. Sie setzte sich auf einen der Holzstämme die um das Lagerfeuer herum lagen und wartete.
Sie war gerade am träumen als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legte. Sie sprang auf.
"Ganz ruhig süß" flüsterte Liam.
"Anscheinend ist Maria schon am Strand. Den hat sie auf meinen Tisch gelegt".
Er zeigte ihr ein Stück Papier."Okay, also gehen wir los"?
Er nickte und nahm ihre Hand.
Fast gleichzeitig verwandelten sie sich in Wölfe und sprinteten zum Südlichen Teil.Der Herbstwald war am Tag zwar Himmlisch, aber in der Nacht konnte er einen richtig Angst einjagen.
Martin, der Vater von Liam und Maria, hatte mal erzählt dass man Nachts im Wald etliche Kreaturen des Bösen und guten sehen kann. Allerdings wusste sie nicht ob es ernst gemeint war. Denn bis jetzt hat sie noch nie eine gesehen.
Genauso wie Engel. Diese blöden Typen verstecken sich ständig hinter ihrer menschlichen Gestalt. Nicht mal andere Demonen dürfen sie sehen. Lucie fande das gemein. Man erzählt sich, dass erfahrene Demonen die Aura von Ihnen sehen können.
Nach einiger Zeit standen beide vor dem Strand und sahen sich nach Liams Schwester um. Als sie sie sahen, standen ihre Herzen für einen Augenblick still.
"Was macht die Älteste hier" fragt sie Liam, doch er zuckte nur die Schultern und sah zwischen beiden hin und her.
"Lass uns einfach hingehen. Mehr als ärger bekommen können wir nicht".
"Stimmt wohl".Beide gingen zu Maria und der Ältesten und blieben vor ihnen stehen. Lächelnd begrüßte Maria die beiden.
"Da seit ihr ja endlich. Ihr habt euch ganz schön viel Zeit gelassen. Ich habe extra Mai um ihren Segen gebeten, damit auch nichts schief läuft und wir eine gute Zukunft haben".
"Ich wusste ja, dass ihr zwei auf Reisen gehen wollt. Aber ich hätte nie gedacht das ihr das durchzieht. Wie auch immer. Ich möchte euch helfen. Unser Dorf hat eine andere Kultur als das Festland was ihr dort seht. Ihr könntet Schwierigkeiten haben, wenn ihr euch dort ansiedeln wollt.
Wenn ihr am anderen Ufer angekommen seit, geht Richtung Osten. Ihr müsstest auf einen großen Wald treffen, welchen ihr durchlaufen müsst. Dahinter befindet sich eine Burg. Ich habe einen guten Freund namens Sir Niel. Er sollte euch helfen können. Aber passt auf den Burgherrn auf. Seit seine Geliebte verstorben ist, ist er nicht mehr der selbe. Er könnte euch vielleicht Schwierigkeiten machen".
"Keine Sorge Mai, wir bekommen das schon hin. Da bin ich mir sicher. Außerdem wird sich niemand trauen uns Schwierigkeiten zu machen, schließlich ist ja Lucie bei uns" Maria sah sie lächelt an.
"Es stimmt ja, aber du kannst dich nicht immer auf mich verlassen. Du könntest enttäuscht werden" sagte Lucie darauf.
Liam legte einen Arm um sie.
"Wir halten alle fest zusammen. Dann kann uns einfach nichts passieren"."Wie auch immer. Habt ihr alles was ihr braucht"?
"Also ich und Lucie schon".
"Ja ich auch".
"Gut. Dann wünsche ich euch eine gute Reise. Ich werde für euch beten".
"Sie wissen garnicht wie viel uns das bedeutet" sagte Lucie.Die Älteste nickte und ging zwei Schritte zurück.
Maria und Lucie stiegen in das Boot und Liam schob es von hinten in das dunkle Meer. Als es im Wasser war hüpfte er schnell hinein. Alle zusammen winkten sie noch einmal zum Abschied und blickten dann nach vorne in die Zukunft.
Der Weg war nicht weit, doch für Lucie waren es fast Stunden.
Das neue Leben für sie alle. Was sich wohl daraus ergibt?Lucie hatte ein brennendes Gefühl in ihrer Brust was ihr schwer zu schaffen machte. Sie konnte nicht sagen was es war. Doch es würde immer heftiger und nahm ihr die Luft.
Als sie endlich das andere Ufer erreichten und Lucie einen Schritt auf das Land setzte wurde es plötzlich so heftig, dass Lucie auf die Knie fiel.
Sofort kamen Maria und Liam zu ihr."Lucie!? Verdammt was ist los, hol Luft" schrie Liam.
Das brennende Gefühl entpuppte sich zu großer Wut und Hass. Sie fühlte wie ihr innerer Wolf versuchte ans freie zu gelangen. Er wollte etwas zerfleischen und Lucie wusste, dass es ein Ziel gab was sie nicht kannte.Ihre Reißzähne stachen hervor und sie spürte einen Schwanz hervorragen. Der Wolf würde sie und sich selber töten wenn er so weiter macht. Was kann ihn nur so rasend gemacht haben?
Dann fühlte sie einen Schmerz am Kopf und sie fiel ins Schwarze.
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Die Gefährtin des Wolflords
RandomAchtung!! Das ist die Fortsetzung von Die Kriegerin des Wolflords. Wer ist sie? Wohin gehört sie? Warum ist sie hier? All diese Fragen und keine Antwort. Lucie strandet auf einer bewohnten Insel vor dem Festland und hat ihre Erinnerungen verloren...