Lucie saß draußen im Garten und genoss die frische Luft. Seitdem Bastian gegangen ist, ist gerade mal ein Tag vergangen und Lord Dytwins Heer nähert sich immer mehr Dounan Castle. Heute früh war sogar ein Reiter gekommen und hat Lucie aufgefordert mit ihm zukommen. Daraufhin hat sie ihm herausgeworfen und John hat ihr die Problematik erklärt.
"Allerdings habt ihr nicht bedacht, dass Mount Lawaliee hoch im Norden liegt, wo es eiskalt ist und dicker Schnee liegt. Wenn er es tatsächlich in nur drei Tagen schafft, grenzt das an ein Wunder. Spätestens nach Reyweed liegt dort Schnee und bald darauf wird ihm das Pferd nicht mehr sehr viel nützen" seufzte sie.
Lucie hob ihre Tasse mit dem süßem Tee an ihre Lippen und nahm einen großen Schluck daraus. Sofort machte sich die Wärme in ihem Bauch breit und wärmt sie.
"Er muss es schaffen. Uns bleibt nicht mehr sehr viel Zeit. Und dir auch nicht" erwähnte er."Habt ihr auch daran gedacht einen Falken einzusetzen"?
John sah sie Gedankenverloren an.
"Nein".
"Typisch. Auf solche einfachen Dinge könntet ihr gelegentlich auch mal kommen. Wo ist Maria eigentlich"?
"Ich glaube sie ist mit Alex unterwegs"."Sie hat kaum Zeit mehr für mich, seitdem Alexander um sie wirbt. Ich freue mich ja wirklich sehr für sie, aber ab und zu hätte ich gerne mal wieder etwas Zeit mit meiner besten Freundin verbracht".
"Sowas gehört zur liebe dazu. Irgendwann seit ihr wieder vereint".Lucie hatte schon länger das Bedürfnis, endlich wieder etwas spazieren zugehen. Doch seitdem Lord Dytwin hier sein Unwesen treibt, hatte man es ihr untersagt. Sie verstand den Sinn dahinter, aber sie fühlte sich ein wenig eingesperrt.
"Und was ist wenn ich am Strand entlang gehe"?
"Du weißt dass das riskant ist. Der Lord ist nicht dumm. Sicherlich hat er überall seine Leute aufgestellt, wenn er nicht sogar den ein oder anderen Spion eingeschleust hat".
"Siehst du? Dann bin ich ja theoretisch überall bedroht".
"deswegen ist ja auch immer jemand in deiner Nähe. Und jetzt schluss mit dieser sinnlosen Diskussion".Das Gespräch war versiegt, aber ihre Gedanken kreisten weiter im Kopf herum, wie sie ihren Auslauf doch noch ergattern konnte. Doch fürs erste beließ sie es erstmal dabei. Sie brauchte Nervenfutter in Form von Schokolade.
"Wenn du nichts dagegen hast, würde ich jetzt gerne wieder rein. Mittlerweile ist es verdammt kalt geworden und ich möchte gerne Schokolade haben".
"Soviel wie du davon isst, würde es mich nicht wundern, wenn man keine Schokolade mehr auf Vorrat hat" neckte er sie.
"Abgesehen davon macht das Zeug dick".Er stand auf und bot ihr seinen Arm an.
"Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ich werde sowieso dick, also wieso sollte ich nicht Schokolade essen dürfen"? Sie ignorierte ihn und stand auf. Langsam ging sie in die große Halle, gefolgt von ihrem Bruder.
Sie bestellte sich eine heiße Tasse Kakao auf ihr Zimmer und jagte John dann hinfort.Doch bevor sie in ihr eigenes Zimmer ging, wollte sie doch nochmal nach Maria sehen, da Alex in der Küche herumlungerte.
Sie klopfte paar mal an ihre Zimmertür, doch anscheinend war niemand da. Also ging sie doch in ihr eigenes. Enttäuscht jedoch gut gelaunt ging sie die Flur hinaus und öffnete ihr Tür. Das Zimmer war kalt und dunkel, da sie wohl vergessen hatte den Kamin mit Feuerholz nachzufüllen.
Lucie nahm sich ein paar Holzscheite und wollte diese gerade in den Kamin geben als sie hinter sich etwas hörte.
"Lange nicht mehr gesehen, liebes".Sie ließ das Holz fallen.
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Nun saß Bastian in diesen Schneesturm fest. Mit viel Glück hatte er noch eine kleine Höhle ausfindig machen können, bevor der Sturm ganz eintraf. Genervt saß er an der Höhlenwand und versuchte das Feuer zu entfachen, doch dieses wollte nicht so wie er.
"Tut mir Leid Blümchen. Sicherlich bist du jetzt genauso genervt wie ich, aber wir müssen leider warten" sprach er zum Pferd. Es waren noch ungefähr 6km bis zum nächstem Dorf. Normalerweise wäre er jetzt weiter gegangen, doch dieser Sturm erlaubt dies nicht. Sicherlich würde er die Orientierung verlieren und würde am anderem Ende der Welt ankommen.
Das konnte er sich nicht erlauben. Er konnte einfach nur hier sitzen bleiben und darauf warten, dass es aufhört. Und auch wenn er weiter könnte, das Pferd wäre nur Ballast. Er hatte nicht daran gedacht, das es im so hohen Schnee nicht sehr viel ausrichten kann. Schneehunde wären vielleicht eine bessere Möglichkeit gewesen, doch die hätte er erst anschaffen müssen.
Wenn er es bis zum Dorf schaffen würde, könnte er das Pferd vielleicht umtauschen. Vorausgesetzt sie hätten welche. Doch bei seinem Glück in letzter Zeit...
Nach einigen Anläufen schaffte er es nun das Feuer aufrecht zu erhalten. Stolz auf sich selbst gönnte er sich etwas Wasser für seine trockene Kehle und Brot und Käse für den Hunger. Sofort wurde es etwas wärmer und er bemerkte, wie müde er eigentlich war.
Erschöpft schlug er sein Nachtlager auf und kuschelte sich in den warmen Pelz. Wie verhext starrte er in das Feuer und dachte an seine Zukunft. Bis vor kurzen hatte er noch geglaubt niemals eine eigene Familie gründen zukönnen. Doch man hatte ihm seine Frau wiedergegeben und ihm eine zweite Change gewährt.
Und diesmal war alles besser. Niemals würde er zulassen, dass sie ihm nochmal genommen wird. Um jeden Preis würde er das verhindern, koste es was es wolle. Er versprach es sich selbst und seiner Frau.
Gedankenverloren sah er immer noch in das Feuer, bis ihm schließlich die Augen zufielen und ins Land der Träume abtauchte.
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Halli hallo Leute :)
Wie ihr bestimmt schon bemerkt habt, hat dieser Teil ein neues Cover. Nun wollte ich fragen, was ihr davon haltet und wie ihr es findet.
Natürlich bekommt auch der erste Teil auch ein Neues Cover ;)Das war es auch schon von mir und ich wünsche euch noch ein schönes lesen ^^
Eure MissChester
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Die Gefährtin des Wolflords
RandomAchtung!! Das ist die Fortsetzung von Die Kriegerin des Wolflords. Wer ist sie? Wohin gehört sie? Warum ist sie hier? All diese Fragen und keine Antwort. Lucie strandet auf einer bewohnten Insel vor dem Festland und hat ihre Erinnerungen verloren...