Kapitel 11 - endlose Korridore und ein Plan

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Es ist schon einige Zeit vergangen als Liam ihr Zimmer verlassen hatte. Sie hat darüber nachgedacht und ist zum Entschluss gekommen, dass er sich eigenartig verhalten hatte. Aber wenn es stimmt was er sagt, dann ist das wohl kein Wunder.

Sie gammelte schon eine ganze Weile in den endlosen Korridoren herum, ohne einen Ausweg zufinden. Vom Zimmer aus konnte sie die Melodie von Instrumenten wahrnehmen. Es gab also ein Fest, welches perfekt war um die Situation zu beurteilen.

Sie folgte der Musik und ging eine Treppe runter um die andere wieder hoch zulaufen, weil es sonst keine andere Möglichkeit gab. Der Saal befand sich normalerweise bei den Eingangshallen. Also unten. Doch sie irrte in der dritten Etage herum. Sie musste also eine Treppen finden um nach unter zukommen. Doch wenn sie eine nach unten ging gab es nur eine nach oben.

Sie verließ sich auf ihr Gehör. Aber es scheint so als wenn es ihr einen Streich spielen wollte. Es machte sie wahnsinnig. Und gerade jetzt war keine menschliche Seele hier. Frustrierend.
"Das ergibt alles keinen Sinn! Wo zum Teufel bin ich"!?

Sie hatte keine Lust mehr zu laufen und sie hatte furchtbaren Hunger. Sie sackte zusammen und lehnte sich an die Wand. Für einen kurzen Augenblick schloss sie die Augen und träumte von ihrem warmen und kuscheligen Zimmer, indem eine große Portion von ihrem Lieblingsessen stand.

"Super. Jetzt Träume ich auch noch vom Essen..."
Sie öffnete wieder ihre Augen und sah in beide Richtungen. Sie konnte nur noch in die Richtung gehen von der sie kam. Die andere Richtung endete. Allerdings lag dort ein Zimmer.

Vielleicht hatte sie Glück und dort war jemand.
"Gute Idee. Wieso sollte jemand in einem Zimmer hocken während eine großes Fest gefeiert wird"?
Dennoch ging sie zum Zimmer und klopfte. Doch es antwortete keiner.
"Sag ich doch".

Langsam machte sie die Tür auf und sah in das schwach beleuchtete Zimmer. Niemand da. Doch dieser süß lockende Duft, der aus dem Zimmer kam, umhüllte sie und zog sie weiter rein. Dieses Zimmer wurde wohl zum Arbeiten benutzt. Vom Burgherrn.

Das ließ sie sauer aufstoßen wenn sie dran dachte. Derjenige wäre bestimmt nicht ganz so froh drüber, wenn er erfährt dass sie hier drin ist.
In der Mitte befand sich in großer Schreibtisch auf dem sich eine Menge Papierkrieg befand. Nicht ganz bei Sinnen setzte sie sich auf den Stuhl.

"So vertraut". Sie sah sich die ganzen Papiere an. Sie handelten ausschließlich von den ganzen Finanzen. Aus- und Einnahmen. Sowas halt.
"Die haben hier eine ganz beachtliche Summe angespart . Wofür sie das wohl brauchen"?

Sie legte die ganzen Zettel wieder auf den Tisch und lehnte sich zurück. Das einzigste Geräusch war das knistern des Kamins. Nicht mal die Melodie dringte hier durch.

Sie sah sich in den Zimmer um. Automatisch zog ein großes Bild ihr Blick auf sich. Sie stand auf und ging darauf zu. Die Frau auf dem Bild sah aus wie sie. Doch hatte sie eine ganz andere Haarfarbe und Länge.

"Moment. Dieses Bild. Diese Burg. Kann es sein dass...".
Plötzlich waren Stimmen und Schritte auf dem Flur zu hören. Sie kamen direkt auf dieses Zimmer zu. Nicht die beste Idee die sie hatte, aber die Vorhänge müssen als Versteck reichen.

Die Tür wurde unsanft aufgeschlagen.
"Dieser Dreckskerl geht mir dermaßen auf die Eier"!
"Kein Wunder das du keine Frau bekommst wenn du mit solchen Wörtern um dich haust" lachte jemand.

"Aber es ist doch so! Man sollte den Kerl einfach ins Verließ werfen. Der ruinierte alles"!
Stille.
"Ach komm schon, sag doch auch mal was"!

"Was soll ich den sagen. Mir geht er auch auf die Nerven. Maques. Niel. Wisst ihr eigentlich wie sauer ich auf euch bin? Wie kann es sein das ihr so eine einfache Küchenschabe aus den Augen verliert"?

"Ist mir unbegreiflich wieso ihr euch solche sorgen macht. Gerade ihr solltet doch wissen, dass Lucie sich niemals von einem anderen markieren lässt".
"Und das weißt du so genau"?
"Natürlich. Du bist ihr bester freund Niel. Gerade du solltest es wissen".

"Aber die Bindung mit Bastian ist mit der Zeit um einiges schwächer geworden. Was das bedeutet muss ich dir ja nicht sagen"!
"Aber sie ist nie ganz gerissen. Maria hat mit ihrer Vermutung recht was ihren Bruder angeht".

"Du magst recht haben Maques. Dennoch traut sie ihm ziemlich viel zu. Und unter diesen Umständen".
Es entsteht eine lange Pause.

'Von was reden die bloß? Was hat das zu bedeuten...anscheinend hat Liam recht mit seiner Theorie'

"Wenn ihr euch wirklich solche sorgen macht, sollten wir ihn wirklich einsperren. Jedenfalls vorerst. Aber das wird keine Lösung sein, dass ist euch hoffentlich klar".
"Mhm...dann geht mal los und finden ihn. Und lasst ihn bewachen. Diesmal will ich keine Fehler von euch sehen. Verstanden"?!

"Jawohl" sagten beide.
"Und sagt mir Bescheid wenn sie wach ist".
Kurz danach wurde die Tür geöffnet und wieder geschlossen.

'super. Ist jetzt noch jemand hier oder nicht"?

Vorsichtig schob sie den Vorhang beiseite und...

Die Gefährtin des Wolflords Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt