Kapitel 4 - Ich fühle dich

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"Dieser Dieb hat sich an unsere Vorräten vergriffen Herr" sagte eine Ritter beschuldigend.

Sebastian sah sich den Kerl von oben bis unten genau an. Zerlummt und dreckig. Er fing an zu knurren und wollte gerade aufstehen als Sir Maques ihn zurückhilt.

"Was wolltest du dort und was hast du entwendet" fragte Maques den Mann.
"Nur ein kleines Brot. Bitte, ich brauche es für meine Familie Herr. Wir verhungern. Meine Frau ist schwanger und mein Sohn ist erst 2 Jahre alt".

Sebastian knurrte.
"Dann geh gefälligst Arbeiten wie jeder andere auch".
"Das tu ich, aber es reicht nicht für meine Familie. Mit den bisschen was ich bekomme kann ich noch nichtmal meinen Sohn ernähren Herr. Wie soll ich ihm erklären das er nichts zuessen bekommt"?

Der zerlummte Mann sah Maques flehend an.
"Bitte sperren sie mich nicht ein. Ich tat es nur wegen meiner Familie. Ich werde es auch nie wieder tun" flehte er.
Gerade als Maques ihn beruhigen wollte knurrte Bastian dazwischen.

"Die Change auf Freiheit hast du verwirkt! Nun muss deine Familie wohl ohne dich weiter leben. Sir Maques! Sperren sie den Nichtsnutz ein und setzen Sie ihn auf die Liste. Ich will ihn nie wieder sehen"!

"Sebastian.."
"Für dich gefälligst Lord Chester" brüllte er.
"Lord Chester, ich bitte euch. Es war nur ein kleines Brot! Davon werden wir auch nicht ärmer".
"Was du nicht sagst. Aber weißt du was? Wenn ich es ihm durchgehen lasse, kommen später tausende und betteln nach mehr. Ich sage erhängt ihn in zwei Tagen"!

Kopfschüttelnd ging Maques mit dem Mann zum verließ.

Maques musste sich mit ansehen, wie sein bester Freund sich zu einem Monster entwickelte. Er vermisste Lucie ja auch. Genauso wie jeder andere auch, aber Sebastian ist an ihrem Tod zerbrochen.

Er wusste nicht wie lange er das noch dulden durfte. Sebastian versinkte immer mehr in dieser grausamen Art und lässt andere für seinen Schmerz bluten. Doch egal was er tat, es half nichts.

Schweren Herzens musste er den Mann ins Verließ sperren. Für ihn gab es keine Hoffnung mehr, genauso wenig für die bereits toten Leute, welche zu Unrecht gestorben sind.

Er ging wieder hoch zu Bastian und setzte sich neben ihn auf den Sessel.
Er hilt gerade eiben Kelch in der Hand, welcher Lucie gehörte.

"Fast ein Jahr ist es her seit sie weg ist" bemerkte Er.
"Ich will dich zwar nicht von Thema abbringen, aber Lord Dytwin hat wieder zugeschlagen".

Bei den Namen spannte sich jeder Muskel in Sebastian an.
"Du kennst doch die Insel vor der Küste" sagte Maques.
"Ja. Ich glaube Snow Island oder so ähnlich".
"Genau. Lord Dytwin ist mit einem Schiff zur Winterseite gefahren und hat dort ein Dorf komplett zerstört und dessen Bewohner getötet.

Kein einzigster Bewohner hat überlegt. Aber wir glauben das vorher ein Boot dort abgefahren ist".
"Wieso glaubst du das Maques"?
"Am Ufer sollten sechs Boote liegen, doch es waren nur fünf. Auf dem Rest der Insel ist sonst nichts mehr".

Bastian interessierte es reichlich wenig, wer wo umgekommen ist. Er wollte nur wissen was Dytwin macht.
"Wieso sollte ich das Wissen"?
"Weil dich das hier vielleicht interessieren könnte".

Sir maques hilt ihm eine Kette vor das Gesicht. Sie kam ihn irgendwie bekannt vor. Dann dämmerte es ihm.
"Aber das kann doch nicht sein..."
Wie versteinert sah er die Kette an, welche einst Lucie gehörte.

Sebastian riss ihm die Kette aus der Hand.
"Wie zum Teufel kommt sie auf die Insel"!
"Das wissen wir nicht. Aber sie wurde nicht vom Wasser dorthin gespült, dass ist sicher".

"Die Kette trägt ihre wunderbaren Geruch..." sagte Sebastian ruhig und für einen Moment friedlich.
"Denk nach! Während des Sturzes hatte sie die Kette um. Was ist nun wenn sie noch lebt und dort gestrandet worden ist? Das würde deine Anfälle erklären".

"Das hat sie niemals überlebt" sagte er traurig.
"Ich habe es mit angesehen wie Dytwin sie mit seinem Schwert durchbohrt hat" Er stand langsam auf und schlenderte mit der Kette Richtung Tür, blieb jedoch einen Moment stehen.

"Du meintest es würde überlebende geben". Bastian stande mit dem Rücken zu Maques.
"Genau".
Langsam drehte er sich um.
"Können wir sie ausfindig machen? Vielleicht erfahren wir ja mehr".

Sir Maques lächelte erfreut und nickte.
"Natürlich können wir das. Soll ich alles einleiten"?
"Ja".

Mit dieser Antwort kehrte er ihm wieder den Rücken und ging in sein Gemach. Vor dem Kamin ließ er sich fallen und sah einfach nur in das Feuer.

Es war dunkel im Zimmer und die Vorhänge waren zugezogen. Lucie hatte dieses Zimmer extra umräumen lassen damit es heller und freundlicher aussieht. Doch es war staubig, dreckig und, obwohl das Feuer an war, kalt.

Er brauchte unbedingt frische Luft und etwas zwischen seinen Zähnen. Er wollte jagen gehen. Das würde ihn auf andere Gedanken bringen. Jedenfalls hoffte er das.

Also stand er wieder auf. Die Kette hängte er sich um den Hals damit er Sie immer bei sich trug.

Er wusste selber wie sehr er sich verändert hatte, doch er konnte an seiner Situation nichts ändern. Egal wie sehr er es auch versuchte.

Die Menschen und auch Demonen hatten Angst vor ihm. Verständlich. Er war Grausam und rastete wegen jeder Kleinigkeit aus. Wie viele schon deswegen ums Leben gekommen sind. Und das nur, weil er sich selber nicht im Griff hatte.

Der Mann hatte für seine Familie ein kleines Brot gestohlen. Es wäre wahrscheinlich nicht mal aufgefallen dass es fehlt. Trotzdem hat er ihn zum Tote verurteilt.

Sebastian atmete langsam ein und wieder aus. Dann ging er aus seim Zimmer und auf direktem Weg in den großen Saal. Das Abendessen war schon aufgetischt worden und die Gläser mit einer rötlichen Flüssigkeit gefüllt. Er vermutete Wein dahinter.

Er suchte das Küchenmädchen Lina und gab ihr Bescheid, dass die Ritter ruhig essen konnten. Er würde später etwas zu sich nehmen.

Er ging nach draußen und sah sich den Hof an. Viele seiner Männer waren draußen und Trainierten mit ihren Partnern. Mittlerweile gab es hier die Schule, welche sich Lucie vorgestellt hatte. Bestimmt wäre sie stolz auf die Entwicklung.

Sebastian ging Richtung Dounan Wald und verwandelte sich. Er genoss den Wind der sein Fell streifte. Damals hat er das fast jeden Tag gemacht. Doch irgendwann tat er es immer weniger und irgendwann garnicht mehr.

Es war das erste mal seit langem.
Und er genoss jeden Zug davon.

Die Gefährtin des Wolflords Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt