Endlich ist es soweit. Der Tag der Abrechnung. Dytwin wusste dass niemand diesen Tag überlebt würde. Jedenfalls niemand von der Rebellion. Lucies Onkel und er hatten die Männer alle in der Menge aufgeteilt. Beide standen in der Reihe der Vasallen und warteten auf die Vorlesung.
Er dachte an den Brief, welchen er Lucie zugeschickt hatte. Darin schrieb er, dass sie nun frei sei und ihm alles Leid tat. Er offenbarte ebenfalls den Punkt andem Maria festgehalten wurde. Eigentlich hatte sie mit der ganzen Sache nichts zutun. Maria war nur zur falschen Zeit in ihr Zimmer gegangen. Somit musste er sie ausschalten.
Der Henker betrat zusammen mit dem Richter den Galgenplatz und positionierten sich. Der Richter drehte sich zum König und verneigte sich. Jetzt mussten sie nur noch auf den perfekten Augenblick warten.
Aus seinem kunstvoll verziertem Mantel holte der Richter das Pergament hervor und rollte es langsam aus. Die Menge vor dem Galgen wurde merkbar leise und flüsterten nur hin und wieder .
"Im Auftrag des Königs soll heute Alexander Niel, geboren in Dounan Castle im Nebelgebirge und Vasall von Lord Sebastian Chester, für den Verrat am Königshaus gehängt werden. Ihm wird vorgeworfen eine Rebellion aufgestellt und geführt zu haben, welche unseren König stürzen und töten wollten.
Dafür wurde ihm die Todesstrafe durch den Galgen auferlegt. Seit Anbeginn unseres Königreiches wird den Verurteilten gestattet noch einmal das Wort zu ergreifen". Der Richter sah Alex grimmig an und wartete auf eine Antwort. Vermutlich hoffte er darauf dass er nichts sagen würde.
Alex sah auf und suchte eine bestimmte Person. Doch weder auf dem Podest noch in er Menschenmasse war sie zusehen.
"Ich möchte mich bei einer ganz bestimmten Person entschuldigen, allerdings ist meine Herrin wohl nicht anwesend. Auch wenn ich nichts mit dieser Gruppierung zutun habe wird dies wohl mein Ende sein" er versuchte den schweren Klumpen in seinem Hals herunterzuschlucken.Er sah zu Bastian und lächelte traurig.
"Tut mir einen gefallen und sagt ihr dass es mir leid tut". Bastian nickte langsam, wohl wissend dass er heute nicht sterben wird.Lord Dytwin wartete geduldig und gab seinen Männer, welche hinter ihnen versteckt waren, ein Fingerzeichen.
Gleich war es soweit.
"Hiermit verkünde ich nun die Vollstreckung des Urteils" schrie der Richter und breitete die Arme aus. Lächelnd nickte er dem Henker zu.Dieser hatte bereits während der Ansprache den Strick um den Hals von Alex gelegt und zugeschnürt. Aufrichtig betete Alex zu seiner Göttin mit fremder Sprache. Der Henker packte den Hebel und drückte ihn nach unten. Sofort öffnete sich die hölzerne Falltür unter Alex Füßen und er fiel nach unten. Glücklicherweise wurde sein Genik nicht gebrochen, weshalb er nun röchelnd und angespannt an Strick baumelte.
Im Moment als der Hebel die Tür öffnete sprangen die Männer aus ihren verstecken und stürmten gemeinsam auf das Podest. Ein Pfeil trennte den Strick und kalter Stahl traf aufeinander. Sofort rannten viele Bewohner schreiend in ihre Häuser und ließen das Gemetzel hinter sich.
Lucies Onkel Lord Bouder kreuzte die Klinge mit dem König höchstpersönlich während Dytwin sich mit Bastian zufriedengeben musste. Alle übrigen Männer stürmten ihrem König oder dem Herrn zu Hilfe bis ein einstigstes Schlachtfeld entstand.
Die Truppen des Königs war weit in der Unterzahl. Niemand hätte gedacht dass Lord Bouder und Lord Dytwin so eine große Gruppe von Kämpfern aufstellen könnten. Vor allem waren es keine einfachen Bauern sondern kampferprobte Söldner oder Leute aus ihrer Garnison.
Während einer ihrer Leute eine Person niederstreckte tötete Leon fünf ihrer Leute. Allmählich sah man wer gewinnen würde. Alex dagegen bekam kaum etwas von der Schlacht mit. Er war damit beschäftigt zu schlafen.
Der Kampf zwischen Lord Dytwin und Bastian spitzte sich zu. Beide waren ebenbürtig und keiner wollte aufgeben. Einer von beiden würde irgendwann einen Fehler machen.
"Versammter Sohn einer häufigen Hündin" rief Dytwin.
"Ich verfluche dich dafür, dass du eine Frau hast die dich Liebt während meine längst unter der Erde weilt"!Voller Zorn warf Dytwin Bastian auf den Boden und wollte sich auf ihn stürzen, doch er tritt ihm gegen das Schienbein. Lord Dytwin fiel zu Boden und ließ vor Schmerz und Schock sein Schwert fallen.
Sofort reagierte Bastian und hockte sich über ihn. Mit festen Griff umklammerte er den Dolch und wollte ihn damit den tödlichen Stoß verpassen. Doch Lord Dytwin hielt jedoch mit einer Kraft dagegen, welche Bastian sich nicht erklären konnte. Geschickt riss der Lord das Ruder herum und saß angespannt auf Bastian.
"Nun werde ich zeigen was in mir steckt" schrie er und holte zum letzten Stoß aus. Wie in Zeitlupe nährte sich die Spitze seines Dolches der Brust. Bastian wusste genau was nun passieren würde. Trotz seiner Kraft konnte er es nicht mehr aufhalten.
Beide Männer schrien. Dann nur noch einer. Mit Leichtigkeit konnte er die Klinge in seine Brust stechen. Dann wurde es kalt. Überall.
Bastian spürte die Wärme seines Blutes, welches aus der Wunde heraussickerte und verlor allmählich das Bewusstsein. Doch so wollte er nicht enden.
Lord Dytwin stand siegessicher auf und kehrte dem sterbenden den Rücken zu. Mit letzter Kraft zog er den Dolch aus seiner Brust und stolperte auf seinen Feind zu. Schreiend ließ er sich auf ihn fallen. Der erschrockene Lord drehte sich ihm zu und versuchte auszuweichen. Doch dies gelang ihm nur teilweise, denn der Dolch bohrte sich tief in seine Schulter.
Schwer Atmend und blutend fielen beide zu Boden und bewegten sich fortan nicht mehr.
Bastian letzter Gedanke ging an Lucie.
Jetzt wo er sie doch bald wieder für sich hatte.Doch alles hat sein Ende...
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Die Gefährtin des Wolflords
RandomAchtung!! Das ist die Fortsetzung von Die Kriegerin des Wolflords. Wer ist sie? Wohin gehört sie? Warum ist sie hier? All diese Fragen und keine Antwort. Lucie strandet auf einer bewohnten Insel vor dem Festland und hat ihre Erinnerungen verloren...