Kapitel 38 - Sicherheit

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Lucie staunde. Sie waren nach dem hartnäckigen Ritt endlich angekommen und durften sich im Saal der Chester etwas ausruhen.

"Verdammt Lucie. Ich weiß immer noch nicht weshalb du die beiden Nervensägen unbedingt mitnehmen wolltest" nörgelte Dytwin sie an.

James schrie ohne aufhören zu wollen und Jack sah seinen Bruder nur neugierig an.
"Du weißt ganz genau das ich dem Kindermädchen nicht traue und abgesehen davon können die beiden sie nicht leiden" verteidigte sie sich.

Er schüttelte genervt den Kopf.
"Sagtest du nicht aber dass der weg zu weit für die beiden wäre?"
"Auf dem Pferd schon. Ich konnte ja nicht wissen, dass wie mit einer Kutsche hierher fahren. Und das packen meine beiden Lieblinge mit links."

Er brummte mal wieder etwas vor sich hin und lief im Saal nervös umher.
"Du hast bestimmt Hunger mein kleiner" redete sie mit James.
"Aber auch kein Wunder, du hast sehr wenig gegessen."
"Du hast doch jetzt nicht etwa vor dich vor allen hier zu entblößen" rief er aufgebracht durch die Halle.

"Aber nein. Ich werde Lord Chester fragen ob er etwas dagegen hat, wenn ich mich etwas zurückziehe."
"Es wäre unhöflich."
"Er und seine Frau haben selber Kinder. Sie werden es verstehen." Sie hoffte es jedenfalls.

Im Nebenraum hörte man jemand hektisch reden und sie fragte sich, ob wohl etwas passiert ist.
Doch in der nächsten Sekunde kam ein gut gelaunter älterer Mann aus dem Raum und strahlte über das ganze Gesicht.

Aus Höflichkeit stand sie und Lord Dytwin auf, wobei sie genau drauf achtete, dass sie immer hinter ihm stand. Lucie sah sich den Mann genauer an. Seine blonden Haare hatte er hinten zusammengebunden und paar einzelne Strähnen fielen im ins Gesicht. Er hatte strahlend blaue Augen und war groß.

Wenn sie es nicht besser wüsste könnte man behaupten Bastians Zwillingsbruder stande vor ihnen.
"Ah, welche eine Freude sie zu sehen" sagte er heiter. Er ging direkt auf Dytwin zu und als er ihm die Hand reichen wollte wich er dieser geschickt aus und kam zu ihr.

"Ich hatte ja schon gehört das dieser Lüstling eine wunderschöne Frau geheiratet hat, doch ich konnte es mir nicht vorstellen. Sehen Sie sich an! Bezaubernd" Komplimente über Komplimente. So etwas war sie nicht gewohnt.

"Wenn sie weitermachen bekommt meine Frau bestimmt höhenflüge" meinte Dytwin scherzhaft. Lord Chesters wurde sofort Abweisend und sah zu ihm.
"Ach was können paar Komplimente Schaden, oder meinen Sie nicht? Immerhin wird sie bestimmt keine von ihnen bekommen."

Er drehte sich wieder ihr zu und lächelte.
"Sie müssen mir unbedingt ihre beiden Söhne vorstellen" sagte er aufgeregt.
"Aber das kann bestimmt warten, immerhin sind sie bestimmt fertig von der langen Reise."

Unsicher ob er es gut mit ihr meint antwortete sie ihm auf jede Frage.
"Ja und hungrig bestimmt auch. Deswegen wollte ich euch fragen, ob ich mich für eine kurze Zeit auf mein mir bestimmtes Zimmer zurückziehen kann" fragte sie vorsichtig.

Er lachte.
"Nicht so schüchtern meine Liebe. Komm mit ich zeige dir dein Zimmer. Ich habe auch alles für eure beiden Söhne einrichten lassen. Bestimmt schläfst du nicht zusammen mit deinem Gemahl in einem Zimmer." Ohne eine Antwort zu erwarten ging er langsam voraus.

Sie nahm ihre beiden Söhne und ließ ein verdatterten Dytwin zurück.
Was war das? Sie konnte sich kein Reim darauf machen, weshalb er sie jetzt so persönlich ansprach. Die beiden betraten ein großes Zimmer. Es war schick und hell eingerichtet, ganz anders als bei Dytwin, und jede Menge Bilder hingen an den Wänden.

Sie ging auf ein kleineres Gemählte zu und sah sich die wunderschöne Landschaft darauf an. Auch Jack zeigte Interesse an dem Bild.
"Ich sehe schon, der kleine hat geschmack" bemerkte er grinsend.
James dagegen hatte aufgehört zu weinen und schlief nun beruhigt auf den Busen seiner Mutter.

" Wenn du willst zeige ich dir den Ort. In Natur sieht er sogar noch schöner aus." Auf dem Bild war ein kleiner See abgebildet, welcher in vielen blautönen schimmerte. Daneben stand ein großer und alter Baum, dessen Äste sich im Wind wiegten oder so lang waren, dass sie auf dem See schwommen.
"Eine Trauerweide oder?"
"Ja. Der Baum steht schon seit Hunderten von Jahren dort."

"Es sieht beinah danach aus, als wenn er sich verbeugen würde" flüsterte sie.
"Also ein freundlicher Baum" bemerkte der Lord.
Sie löste ihren Blick von dem See und ging auf das Krippenbett zu.
Es war riesig und voller schön bestickten Kissen und Decken.

Sie zögerte.
"Ist etwas nicht in Ordnung?"
"Ich bin mir sicher das die kleinen in den Meer voller Kissen ertrinken werden" erklärte sie stirnrunzelnd.
Er fing wieder an zu lachen und nahm ein paar davon aus dem Bett.
"Ist es dir jetzt genehm" fragte er amüsiert.

Zufrieden legte sie James in sein Bettchen und ging zusammen mit Jack auf einen Sessel zu.
"Nun ich werde dich fürs erste alleine lassen. Ich komme dann später nochmal wieder." Er ging auf die Tür zu und drehte sich dann nochmal kurz um.
"Und du musst dir keine Sorgen machen. Ich habe mir die Frechheit erlaubt den Lord in eine ganz andere Ecke der Burg zu platzieren".

Er lächelte ihr aufmundernt zu und ging. Hier fühlt es sich so sicher an, als könnte nichts auf dieser Welt ihr etwas anhaben. Wenn sie könnte würde sie hier bleiben. Doch jetzt musste sie sich erstmal um ihre beiden Kinder kümmern. Dann würde sie weitersehen.

Die Gefährtin des Wolflords Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt