Marcus #4

27.6K 1.2K 75
                                    

Freitag Abend:

Laut dröhnt die Musik um die Häuser, lässt mich den Ort der Party bereits jetzt erahnen. „Wieso hast du dich vorgestern von Finn eigentlich so aus der Ruhe bringen lassen?" Brian's Stimme erklingt in meinen Ohren, als ich kurz schulterzuckend zu ihm rüber sehe. Seine leichte Jacke umhüllt den kräftig gebauten Körper und die blonden Haare stehen ihm in Stränen vom Kopf ab. Er ist der einzige, bei dem ich mich nicht verstellen oder ihm etwas vormachen muss. Ich weiss nicht wie er das macht aber er hat immer eine Ahnung was in meinem Kopf abgeht. Genau deshalb lässt er dieses Thema wieder fallen und geht stumm neben mir her.
„Was denkst du über schwule?" kurz presse ich meine Kiefer aufeinander, bereue meine Frage bereits jetzt schon. Brian's Schmunzeln lässt mich die Hände tiefer in die Hosentaschen stopfen und den Blick noch fester auf den Boden heften. Ein ungutes Gefühl breitet sich in meinem Bauch aus, raubt mir beinahe die Luft. Angst.
Erst als ich seine Hand auf meiner Schulter spühre -welche mich zum stehen bleiben zwingt- blicke ich in seine blauen Augen und erkenne die Ruhe in ihm. Das sanfte Lächeln welches seine Lippen umspielt lässt die Sommersprossen tanzen und beruhigt mich so ein klein wenig. „Es ist genau so normal wie hetero zu sein, Marcus. Genau das musst du noch zu begreifen lernen." gegen Ende hin wird seine Miene ernster, verliert aber nicht an Nettigkeit. „Und jetzt, mein Lieber wird gefeiert." mit Schwung öffnet er die Haustür und schon jetzt umhüllt mich eine vertraute Stimmung. Menschen im Alkoholrausch tanzen zur Musik, kippen sich weitere Becher den Rachen hinunter.
Brian's Hand umfasst meinen Unterarm und zieht mich ohne zu fragen zur ‚Bar'. Keine Minute später hängen meine Lippen an einem roten Plastikbecher, während meine Augen stumm nach jemandem suchen. Als mir bewusst wird wen ich wirklich suche, schüttle ich meinen Kopf und leere den ganzen Inhalt des Bechers genervt meinen Hals runter.

„Hey babe." Amanda's Atem streifft mein linkes Ohr, während mein Rücken vom Leder des Sofa's umhüllt wird. Ihre Alkoholfahne bahnt sich den Weg in meine Nase, lässt meinen Blick durch den vollen Raum gleiten. Als mir die honigfarbenen Augen entgegen stechen, weiss ich auch wieso meine Augen unbedingt offen bleiben wollten. Gespielt angeekelt verzieht er sein Gesicht, beginnt kurz darauf zu lachen. „Warum lachst du?" ihre Stimme lässt mich von Jackson weg und in ihre Augen sehen. „Ich hol noch was zu trinken, okay?" ohne auf ihr Nicken zu warten drücke ich mich durch die tanzende Menge, versuche den Kleineren noch irgendwie zu finden.

—————
-Verbesserungsvorschläge..?😁

Stiefbruder (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt