Der kalte Wind peitscht in mein Gesicht, lässt diese ganze Situation nur noch realer erscheinen. Mit zitternden Fingern streiffe ich über die pochende Stelle, versuche die Vertrautheit welche mich immer mehr verlässt zu vergessen. Das erste Mal in meinem Leben hat sich etwas wirklich richtig angefühlt, etwas so unfassbar falsches.
Mein tiefes Seufzen wird von den Lauten der Musik und den dazugehörigen Partygästen verschluckt und geht darin verloren. Leise schleichen meine Schritte auf dem Gehweg, entfernen sich immer mehr von dem Ort des Geschehens. Wie konnte ich nur?
Schnell klackende Schritte reissen mich aus den Gedanken, als sich die roten Haare schon in mein Blickfeld bahnen. Wut auf sie flammt in meinem Körper auf, erlischt aber beim Gedanken daran dass sie nichts dafür kann. Sie hat es aus diesem Spass gemacht wie alle anderen auch in diesem Raum. Nur mir scheint es zu viel geworden zu sein. Ihre kleinen, kurzen Schritte gehen neben mir her während sie sich die Zigarette gekonnt anzündet und einen tiefen Zug davon nimmt.
Ohne zu zögern streckt sie mir dieses brennende Teil in die Nähe und mustert mein Gesicht. „Es tut mir leid." „das weiss ich, Honey." tief inhaliere ich den Rauch, geniesse das raue Gefühl in meinem Hals.
„Was genau macht dich an dieser Sache so wütend?" während ihrer Frage umfasst sie die Zigarette und zieht mir diese mit einer Eleganz wieder aus den Fingern, ehe sich ihre Lippen um den braunen Filter legen.
Räuspernd drücke ich meine Hände tiefer in die Taschen und senke meinen Blick auf den Boden vor uns. „Er ist ein Junge, das genügt." ihr darauf folgendes Augenrollen ist so dramatisch, dass es mir beinahe ein Lachen entlockt. „Ich mag Mädchen auch mehr als Jungs, was ist so schlimm daran?" ein rauschendes Auto fährt an uns vorbei, hindert mich am reden. Erst als das Geräusch nicht mehr zu hören ist setze ich an; „Mädchen sind süss, das ist nicht das selbe." „Das kann sein, Marcus. Aber Jungs sind heiss, das ist wirklich nicht das selbe."—————
•
DU LIEST GERADE
Stiefbruder (boyxboy)
Romance„Spinnst du?!" wütend funkelt mir sein Grün entgegen und raubt mir wie jedes Mal den Atem. Stiefbruder. Er ist mein Stiefbruder. Kurz schliesse ich meine Augen, versuche dem Verlangen nach seiner Dunkelheit auszuweichen. Eine Dunkelheit die mich un...