Jackson #11

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Wie haben uns kurz nach unserem Gespräch in die beiden Bäder aufgeteilt um zu duschen, nur um jetzt vor seinem Fernseher zu sitzen und GTA zu zocken. Ich mag dieses Spiel, es benötigt nicht Unmengen an Aufmerksamkeit -was zu dieser Uhrzeit ein gewaltiger Vorteil darstellt.-
„Also, du gehörst zu den Beliebteren der Schule. Wie kommt das?" ruhig lehne ich mich in seinem Kissen zurück und ignoriere die Szenen von eben auf diesem Bett, zu gefährlich sind die Folgen. Der Controller in seiner Hand wird ein wenig fester umschlungen und auch die ganze Ausstrahlung von ihm aus wird dunkler. „Miese Geschäfte." überraschenderweise bleibt seine Stimme ruhig und zeigt mir so das Interesse an mehr Fragen -einfach nicht in diesem Themenbereich.-
Trotz meinen vielen Fragen bleibe ich still und sehe stumm auf das Spiel, welches er momentan spielt.
„Wann hattest du deinen ersten Freund?" mit einem kurzen Seitenblick zu mir ‚unterstreicht' er seine Frage und lässt mir so keine andere Wahl. „Hatte ich nie." mit einem Schulterzucken unterdrücke ich den leichten Stich in meiner Brust und lausche seinem überraschten Atemzug. Sekunden später macht er Spielpause und reisst so meinen verwirrten Blick zu sich. „Verarsch mich doch nicht." ernst mustern mich seine Augen, versuchen so die Wahrheit aus mir heraus zu quetschen. „Und wie hast du all diese Dinge gelernt?" kurz zieht er sein Shirtkragen nach unten und lässt mir so den perfekten Blick auf den Knutschfleck. Wie im Film spielen sich diese Bilder wieder in meinem Kopf ab, seine Haut, seine Laute. Murrend lenke ich meinen Blick in seine Augen; „okay, ich hatte einen." erneut wird mein Puls mit mehr Druck durch meine Adern gepumpt und macht es mir so schwer, ruhig zu bleiben. Genauso ruhig wie seine Augen auf mir liegen und mich stumm aufdordern weiter zu sprechen. „Er war der Erste der mich verstanden hatte. Er war ein etwas Älterer aus meiner Schule, ein zwei Klassen höher und somit einiges reifer als ich es war. Tja, von ihm habe ich all diese Dinge gelernt." nachdenklich zwirbeln meine Finger um einen gelöstem Faden meines Shirts. „Wo ist er jetzt?" die grünen Augen bohren sich in meine, verlangen nach einer Antwort und dulden keine Lüge. „Nicht mehr unter den Lebenden. Er hatte Herzprobleme, was ich nicht wusste. Bis ich eines Tages vom Krankenhaus angerufen wurde, irgend ein Anfall hat einen Herzstillstand mit sich gebracht und ihn so aus dem Leben gerissen."

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Stiefbruder (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt