13. Kapitel

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Grelles Licht blendet mich. Wo zum Teufel bin ich? Ich starre nach oben und sehe: Nichts. Absolut gar nichts. Nur Licht. Mein Kopf brummt und meine Nase schmerzt. Was ist passiert?

"Gut, dass du endlich wach bist."

Ein dunkelhäutiger Junge schiebt sich in mein Blickfeld. Er kommt mir bekannt vor.

"Wir dachten schon, dass du gar nicht mehr aufwachst", sagt er und grinst.

Ich schaue irritiert.

"Was ist los, Four? Alles okay?", fragt er.

Nein. Aber ich weiß auch nicht, warum nicht alles okay sein sollte. Merkwürdig.

"Alter, hat es dir die Sprache verschlagen oder was ist los?"

Ich setze mich langsam auf. Anscheinend aber doch etwas zu schnell, da mir mein Magen fast das Essen wieder hochwürgen lässt.

"Hey, mach langsam. Du hattest echt Glück. Nicht jeder kommt nach so eine Attacke mit einer gebrochenen Nase und einer Gehirnerschütterung davon!"

Was will er eigentlich? Ich räuspere mich und sage: "Wer bist du? Ich kenne dich aber woher?"

Er fängt an zu lachen. "Der war echt gut, Four! Ich dachte wirklich du hättest keine Ahnung wer ich bin! Aber jetzt hör auf mich zu verarschen."

Ich bin verwirrt. Wieso sollte ich ihm etwas vormachen?

"Nein, ich kenne dich wirklich nicht. Wie heißt du? Und warum nennst du mich Four?"

Er scheint sich vor Lachen kaum noch halten zu können. "Du bist ein wahnsinnig guter Schauspieler. Großes Kino, ich bin wirklich beeindruckt." Er klatscht laut in die Hände.

Mein Kopf dröhnt und ich stöhne laut auf.

"Wo bin ich hier eigentlich?", frage ich.

"Auf der Krankenstation der Ferox natürlich! Wo denn sonst? Ich meine, nach dem was du abgekriegt hast wäre jeder auf der Krankenstation gelandet."

Ferox?

Ich schaue mich neugierig im Raum um. Er ist weiß und steril gehalten, ein einfaches weißes Bett steht mir gegenüber, ansonsten ist der Raum leer. Das ist also eine Krankenstation.

"Was sind Ferox?"

Er schaut mich ungläubig an. "Das ist jetzt nicht dein Ernst?! Du erinnerst dich echt an gar nichts?"

Ich schüttel nur stumm den Kopf. An was sollte ich mich bitte erinnern, mein Kopf ist schließlich wie leergefegt.

Er ruft nach jemandem. Eine Frau mittleren Alters mit schwarzer Kleidung betritt den Raum.

"Was ist denn?", fragt sie gelangweilt.

"Er erinnert sich an nichts!" Er scheint wirklich aufgebracht, denn er schreit beinahe.

"Das nicht ungewöhnlich. In ein paar Tagen sollte er sich wieder an die Zeit vor dem Unfall erinnern können."

"Er erinnert sich aber an GAR NICHTS", brüllt er. Wieso ist er bloß so laut?

Die Frau schaut verwirrt. "Tut mir leid, aber ich kann daran jetzt auch nichts mehr ändern", meint sie. Dann verlässt sie den Raum. Und ich bin mit ihm alleine.

"Wie heißt du eigentlich?", frage ich ihn.

"Ich bin Zeke." Ja. Nein. Vielleicht? Ich weiß es nicht.

"Wo bin ich?" Ich wiederhole mich, aber er hat es mir immer noch nicht wirklich gesagt.

"Bei den Ferox."

Tobias' GeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt