"Alle aufstehen!" Jemand brüllt durch den Schlafraum. Was ist denn hier los? Leute mit Taschenlampen kommen ins Zimmer hereingestürmt. Jemand leuchtet mit damit ins Gesicht. "Los, aufstehen!", ruft er. Einige Ferox stehen im Raum und scheuchen nacheinander die Initianten aus ihren Betten. Mein Kopf brummt. Ich verspüre nicht unbedingt den Drang dazu mitten in der Nacht hier herumzugeistern, nur weil sich irgendein paar Ältere einen Spaß daraus machen, uns zu wecken!
"Seid ihr alle taub? Los, raus!" Im Schein der Taschenlampen erkenne ich Amar, der an den Türrahmen gelehnt steht und das Ganze zu überwachen scheint. Schnell klettere ich aus dem Bett. Nach wenigen Minuten sind alle geweckt und stehen zitternd neben ihren Betten.
"Ihr habt fünf Minuten um euch anzuziehen, dann treffen wir uns an den Gleisen!" Mit dieser Aussage verschwinden die Ferox und lassen uns verwirrt im Raum zurück. Ich beeile mich mit dem Anziehen und laufe schnell aus dem Zimmer. Während ich durch die Gänge den anderen Initianten folge, muss ich viele Ferox ausweichen. Sie scheinen nicht besonders überrascht uns hier zu treffen. Wer weiß, wie viele Leute hier mitten in der Nacht wie vom Teufel besessen durch das Hauptquartier rennen?
Gerade noch rechtzeitig komme ich an den Gleisen an. Die restlichen Initianten stehen schon ungeduldig davor und warten auf weitere Anweisungen. Auch die Initianten der gebürtigen Ferox sind da.
Rechts von ihnen liegt ein großer dunkler Haufen, der allem Anschein nach aus Waffen und Munition besteht.
Gerade will ich mich auf die Suche nach Zeke und den Anderen machen, als auch schon Amar uns zuruft: "Jeder nimmt sich ein Gewehr!"
Alle rennen sofort auf den Stapel zu. Ich nehme das erstbeste Gewehr, dass ich kriegen kann. Es ist schwerer als das, mit dem wir im Training schießen. Schnell nehme ich mir auch noch eine Schachtel Munition. Das Gewehr schnalle ich mir über den Rücken und die Munition verstaue ich in meine Tasche. Dann kommt auch schon der Zug. Zuerst erkennt man nur den Lichtkegel, doch sobald er näher kommt, wird er größer und man kann die Umrisse des Zugs ausmachen. Sobald er mit uns auf einer Höhe ist fange ich an zu laufen und ziehe mich hinter Amar und einigen anderen ins Wageninnere. Sobald alle sicher stehen, beginnt er die ganze Geschichte zu erklären.
"Wir machen zwei Mannschaften, die gegeneinander Capture the Flag spielen. Die Teams bestehen aus den verschiedenen Initianten, sowie aus den Mitgliedern der Ferox. Das erste Team wird zuerst loslaufen und sich einen Platz zum Verstecken ihrer Fahne suchen, anschließend wird das zweite Team das Gleiche tun. Die Kugeln sind Paintballs, ihr könnt euch somit nicht gegenseitig verletzen. Wer getroffen ist, ist raus. Das hier ist bei uns Ferox eine wichtige Tradition, also nehmt es ernst."
"In was für Teams werden wir aufgeteilt?", fragt einer der Fraktionswechsler. Ich glaube sein Name ist Joe. Ich habe nicht besonders viel mit ihm zu tun. Eigentlich mit keinem. Vielleicht ist das auch besser so. So langsam habe ich nämlich das Gefühl, dass aus den ganzen Einzelkämpfern, die es hier bis vor ein paar Tagen noch gab, ein paar Gruppen bildeten. Die eine besteht aus Eric und Dean; eine aus Jason, ein grobgebauter Junger, Alex, er ist mir bisher noch überhaupt nicht aufgefallen, Maja, einem recht hübschen Mädchen, Tony und Julia; und eine aus Mary, Diana, Luis und Joe. Die meisten Menschen kenne ich nur vom Sehen und ihre amen sagen mir nicht viel. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur ziemlich unaufmerksam. Oder verschlossen. Denn sonst wüsste ich doch ein wenig mehr über sie, oder?
Amar blickt zu Max. Er antwortet nicht sofort.
"Max und ich werden die Teams auswählen, wir sind somit die Teamleiter.", meint er schließlich. "Mit wem wollen wir anfangen?"
Max braucht nicht zu überlegen, sonder gibt sofort die Antwort: "Mit den Fraktionswechslern. Ich fange an."
Er lässt seinen Blick kurz über uns schweifen, dann ruft er Eric zu sich.
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Tobias' Geschichte
FanfictionDiese Story beschreibt Tobias' Leben von dem Test bis zum Treffen mit Tris. Ich habe versucht mich in seine Gefühlswelt einzufinden und seine Beweggründe und Gedanken darzustellen. Aber lest selbst!