Es war ein Dienstag, 15:37 Ortszeit, als mein Handy sich, während ich versuchte mich auf eine anstehende Biologieklausur vorzubereiten, lautstark meldete und auf meinem Display eine unbekannte Nummer aufflammte. Doch nachdem Harry mich den kompletten April über so im Regen stehen gelassen hatte, rechnete ich nicht mal mehr mit ihm.
"Hi", erklang seine Stimme am anderen Ende der Leitung und sofort kochten haufenweise Emotionen hoch. Neben Freude, Enttäuschung und Wut vor allem Erleichterung. Ich hatte bereits befürchtet, das Harry sich nicht meldete, weil er einfach kein Interesse an mir hatte.
Und das hätte mich irgendwie schon ziemlich hart getroffen, obwohl wir uns ja in Wirklichkeit noch gar nicht so gut kannten.
"Hi", antwortete ich etwas nervös und dennoch gleichzeitig unglaublich gespannt darauf, was der Grund für sein Anruf war.
"Tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet hab, aber ich hatte ziemlich viel um die Ohren und ein Leben auf Tour ist auch nicht so einfach, aber egal. Es tut mir echt leid, Nelly"
Es klang schon etwas sehr nach einer zusammengekleisterten Ausrede, aber die Art, wie er es sagte, überzeugte mich schließlich vom Gegenteil. Er war kein Mensch, der log, zumindest, hatte er mich noch nie angelogen.
"Ich will es wieder gut machen. Wie wäre es mit einem Ausflug nur wie zwei, in Ordnung?"
Ich spielte die Situation im Kopf mehrmals durch und ließ mir reichlich Zeit, was ihn, den großen Harry Styles offenbar unsicher machte, da er hinzufügte: "Geht auch auf mich, natürlich". Ein kleines Lächeln, das sogleich wieder erstarb, war zu vernehmen. Wieso hatte er wieder aufgehört? Sein Lächeln war das Schönste, das ich seit langer Zeit gesehen hatte.
Ok, rief meine innere Stimme mir zu, langsam wirst du echt noch zu so einem kreischenden, stalkenden Teenie. Das konnte ich nicht zulassen. So war ich nicht und wollte es auch nicht sein.
"Na schön. Was hast du denn geplant?", wollte ich ihn nicht länger auf die Folter spannen und vernahm gleich ein erleichtertes Lachen von der anderen Seite der Leitung.
"Lass dich überraschen. Hättest du am 16. Zeit?"
"Harry, ich hab Schule", meinte ich lachend.
"Dann lass sie ausfallen". In seiner Stimme schwang nicht ein Hauch von Sarkasmus mit, was mich ehrlich gesagt etwas nervös machte.
"Du meinst es doch nicht ernst, oder?", mein Blick wanderte hektisch über meinen Schreibtisch, an dem ich gerade saß und eigentlich noch immer meine Bioaufgaben auf mich warteten.
"Nein, war ein Spaß. Wie lang geht die Schule denn? Sonst könnte ich dich abholen und dann machen wir das direkt danach", schlug er vor und ich musste über seinen Eifer etwas schmunzeln.
"Du hast Glück, dass es mein kurzer Tag ist und ich dann schon gegen 12:30 fertig bin, aber ich muss das erstmal mit meinen Eltern besprechen und nach Hause fahre ich lieber auch allein. Wir haben sicher einen Haufen Groopies bei uns an der Schule, die sich einen Arm und ein Bein ausreißen würden um dich endlich einmal in echt zu sehen"
"Oh, ok", kam seine Antwort etwas schüchtern zurück.
Klar, meine Worte waren nicht besonders aufbauend gewesen, aber die Erfahrungen, die ich gemacht hatte, nachdem rauskam, wer mich wirklich gerettet hatte, hatten mich dementsprechend beeinflusst.
"Ich rede später mit ihnen und schreibe dir dann, ok?", erkundigte ich mich und er schien zu überlegen.
"Na schön, aber lass dir bitte nicht zu viel Zeit, schließlich brauch ich auch noch etwas Zeit zum Planen, also eventuell", gab er schmunzelnd zu.
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OVER AGAIN
FanfictionNelly und ihre Freundinnen feiern zusammen den 18. Geburtstag von ihrer Freundin Alena in einem Club. Dort trifft sie auf jemanden, den sie bisher nur flüchtig aus Nachrichten kannte: Harry Styles. Der Sänger tourte früher mit seiner Band One Direct...