Verwirrt befolgte ich worum Harry mich gebeten hatte und lief hoch in mein Zimmer. Und obwohl es sicherlich einen Grund hatte, dass Harry mich nicht bei dem folgenden Gespräch dabei haben wollte, so konnte ich mich dennoch nicht zurückhalten. Ich wollte so gerne wissen worum es ging und wieso genau ich in dieser Angelegenheit jegliches Mitsprachrecht verloren hatte, obwohl Harry mich doch sonst immer als eine gute Hilfe angesehen hatte.
Leise öffnete ich die Tür wieder und versuchte herauszuhören worüber die drei sprachen. Aber die Stimmen waren zu leise und unverständlich, sodass ich ihnen einige Schritte entgegenging. Sie hatten offensichtlich den Wohnbereich verlassen und waren in einen separaten Raum verschwunden, da ihre Stimmen sonst in dem großen, offen gestalteten Wohnraum besser verständlich gewesen wären.
Ich erreichte die Treppe und sah nach unten. Ich konnte niemanden erkennen und auch die Stimmen waren für mich auch von diesem Punkt im Haus weder verständlich noch lokalisierbar. Ich atmete einmal tief durch und hinterfragte meine Neugier. Wieso vertraute ich Harry nicht und hielt mich aus den Dingen raus, die mich nichts angingen? Aber irgendwas in mir sagte mir, dass es um etwas ging, wozu ich eine Verbindung aufwies. Was auch immer es war und das müsste ich herausfinden.
Ermutigt setzte ich den ersten Schritt auf die Treppe und dann den nächsten und immer einen weiteren, bis ich am Fuße der Treppen angelangt war. Nun konnte ich in den offenen Wohnbereich sehen und konnte niemanden erblicken. Die Stimmen kamen aus einem nahe gelegenen Raum, auf den ich nun zusteuerte. Und je näher ich ihm kam umso besser verstand ich worüber sie sprachen.
"Ich habe ehrlich gesagt vorher keinen Gedanken daran verschwendet, aber seit ich wieder hier bin und vor allem nach dem, was Nelly eben gesagt hat, kam mir das irgendwie selbst nicht richtig vor. Ich hatte sowieso immer das Gefühl, dass es an mir liegen würde, wenn nichts mehr von uns kommen würde und ich wusste nicht, ob das etwas Gutes oder eher etwas Schlechtes wäre, aber jetzt", Harry stoppte und Stille schien zwischen ihnen zu ruhen.
"Jetzt?", fragte schließlich Louis und Harry antwortete:
"Jetzt fühle ich mich bestärkt in dem Gedanken frisch und neu mit euch durchzustarten. Alles was so furchtbares in der Welt passiert Menschen für einen Moment vergessen zu lassen und ich weiß nicht, was haltet ihr davon?"
Gespannt stand ich im Wohnraum und lauschte auf ihre Antworten. Würden sie ihm zustimmen oder für verrückt erklären oder hatten sie gar keine Lust mehr auf das ganze Boy Band Ding? Es blieb weiter still und zu gerne hätte ich in diesem Moment Mäuschen gespielt um zu erfahren, was dadrin gerade vor sich ging.
"Ich finde es ist eine gute Idee. Ich habe es immer gesagt und ich bin immer noch der Meinung, dass wir es den Fans schuldig sind", erklärte Louis und brach damit die Spannung in mir.
"Aber gerade das will ich nicht. Dieses "wir sind es ihnen schuldig" sollte doch keine Motivation für uns sein. Wir müssen von uns aus uns dafür oder dagegen entscheiden oder es wird bloß ein Hängen und Würgen werden um ihnen zu geben was sie wollen. Natürlich wollen wir alle nur das beste für unsere Fans, aber was ist mit uns? Was ist wenn wir damit nicht zufrieden sind und es bloß machen, weil sie es so wollen? Verlieren wir dann nicht unsere ganz persönliche Integrität?"
Wieder herrschte Stille und ich war schon etwas von Harrys Stärke beeindruckt. Ich hatte ihn zwar als genau den Menschen kennengelernt, wie er sich auch gerade vor seinen Bandkollegen präsentierte, aber dennoch war sein selbstbewusstes Auftreten noch immer eine Facette an ihm, die mich faszinierte.
"Du hast schon recht, aber was ist, wenn sie es nicht mögen sollten?", fragte Liam.
"Dann ist das so. Wir können es sowieso nie allen recht machen und jeder wird etwas anderes von uns erwarten und genau deshalb müssen wir das machen, was wir wollen, denn das kommt dem am nächsten, was auch die Fans wollen. Außerdem wäre es doch auch traurig, wenn wir das machen, was wir denken was sie wollen und sie mögen es nicht und wir auch nicht, dann hätte diese ganze neue Platte doch keinen tieferen Sinn", erklärte Harry.
"Ja und womit wollen wir anfangen und wie sieht das überhaupt bei euch aus? Wann können wir überhaupt wieder anfangen?", fragte Louis. "Ich hab schließlich noch bis zum Ende des Jahres mit X Factor genug zu tun und du, Harry, hast doch einen Vertrag, der noch länger läuft, oder nicht?"
"Ja, das stimmt. Aber nur weil wir auch andere Projekte nebenbei laufen haben, heißt das doch nicht, dass wir keine Zeit hierfür investieren können, oder?"
"Nein, natürlich nicht, aber ich weiß nicht so recht. One Direction und unsere Soloprojekte unter einen Hut zu bekommen ist doch kaum möglich", erwähnte Liam seine Zweifel.
"Ich weiß, dass es uns viel abverlangen würde und ich weiß auch, dass wir es alle wollen müssen, damit es wirklich klappen wird, aber ich glaube, dass wir es schaffen können. Zusammen als Team", motivierte Harry sie.
"Ok und was genau schlägst du also vor, Hazza? Wie denkst du, wie wir es umsetzen können ohne große Verluste und ohne, dass es jemand sofort mitbekommt und sie uns wieder Druck machen", fragte Liam und wieder schien mich die Spannung innerlich zu zerreißen. Zu was hatten ihn meine Worte, die er völlig aus dem Zusammenhang gezogen hatte motiviert? Was hatten sie in ihn ausgelöst und welche Folgen trug das nach sich?
"Ich will euch nicht zu irgendetwas zwingen, ich will nur, dass ihr in Ruhe über meinen Vorschlag nachdenkt und wir uns dann nochmal zusammensetzen und darüber sprechen. Außerdem muss Niall ja auch noch informiert werden, aber das würde ich lieber erst nach dem Konzert heute Abend machen", erklärte Harry.
"Ja, wir müssen ihn ja nicht unnötig verwirren, obwohl ich denke schon zu wissen, was er antworten wird", meinte Louis und augenblicklich schien ein Gelächter durch den Raum zu gehen.
"Und was ist nun dein Plan?", erkundigte sich Liam erneut und ich begann für einen Moment unbewusste meine Atmung einzustellen um mich völlig auf seine Antwort fixieren zu können.
"Ich würde gerne mit euch wieder ins Studio gehen und neue Songs schreiben. Ohne Druck, aber schon welche für One Direction"
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OVER AGAIN
FanfictionNelly und ihre Freundinnen feiern zusammen den 18. Geburtstag von ihrer Freundin Alena in einem Club. Dort trifft sie auf jemanden, den sie bisher nur flüchtig aus Nachrichten kannte: Harry Styles. Der Sänger tourte früher mit seiner Band One Direct...