Er kämpfte sichtlich noch mit sich, aber er hatte immerhin schon den Schritt gewagt nun die Route zu ihnen einzuschlagen. Zwar wusste er nicht, ob sie immer noch in dem Haus wohnen würden, aber eine bessere Adresse ließ sich auf die schnelle nicht finden.
"Ich weiß, dass du noch nicht sicher bist, aber bedenke bitte, dass ich wenn du willst dir beistehe und wenn nicht, dann bin ich mir sicher, dass du es auch allein bewältigen kannst"
Ich versuchte nun schon seit einer Weile die Stimmung etwas lockerer zu machen, aber er schien viel zu fokussiert zu sein, als das er es wirklich mitbekam. Es wurde schon langsam spät und die Sonne begann bereits unterzugehen, als wir an ihrem Haus ankamen. Für einen Moment saßen wir beide nur da und sahen es uns an. Es war wesentlich unscheinbarer als ich es erwartet hatte und es schien jemand da zu sein, da man leise Musik aus der Richtung vernehmen konnte. Mein Blick lag nun auf Harry. Ich konnte nicht einschätzen, ob er es wirklich durchzog oder es lieber auf sich beruhen ließ.
"Würdest du bitte hier warten? Ich werde sicherlich nicht so lange brauchen", kam er endlich mit der Sprache raus und ich war zum Teil erleichtert, dass ich den beiden nicht das erste Mal in dieser Situation entgegen treten musste.
"Natürlich. Ich warte hier. Und ihr lasst euch bitte Zeit damit es zu besprechen, ok?"
Er nickte mir zu, löste seinen Sicherheitsgurt und stieg aus. Kurz bevor er seine Tür schloss murmelte er noch einen Dank und verschwand dann zur Haustür. Den ersten Weg, den er zurücklegte konnte ich noch beobachten, bis er dann dem Weg nach links hinter eine hohe Hecke folgte und aus meinem Blickfeld verschwand.
Ich wartete und wartete und horchte immer wieder auf verdächtige Geräusche. Laute Worte oder das abrupte Abstellen der vorsichhinplätschernden Musik wären Hinweise gewesen, die auf einen bestimmten Stimmungswechsel der Bewohner des Hauses gedeutet hätten. Aber so musste ich nun in der immer stärker werdenden Dunkelheit warten. Als ich nach 20 Minuten noch immer nichts vernommen hatte, machte ich mir langsam Sorgen. Wieso wusste ich selbst nicht so genau, aber durch das stumpfe warten wurde meine Fantasie langsam übermächtig.
Weitere 10 Minuten vergingen ohne vermerkbare Änderungen und ich zweifelte langsam an dem, was ich Harry gesagt hatte. Sollte ich nicht lieber nachsehen ob alles ok war? Obwohl die Länge eher für einen positiven als negativen Ausgang sprach. Vermutlich erzählten sie ihm gerade die Geschichte ihrer Verlobung und er einige Anekdoten von seiner Tour. Sicherlich war genau das der Fall und da würde ich bloß stören und im Weg sein.
Stattdessen nahm ich mein Handy heraus und rief meine Mutter an. Sie hatte um eine Nachricht nach der sicheren Ankunft gebeten, aber ich war so beschäftigt mit der Suche nach Harry und den Aufarbeitungen unserer letzten Monate, das ich es glatt vergessen hatte.
"Endlich höre ich von dir. Ich dachte schon, dass sonst was passiert wäre", bemerkte sie gleich etwas genervt.
"Tut mir leid, ich hatte erst etwas Schwierigkeiten Harry zu finden. Und dann gab es so viel zu besprechen. Ich melde mich jetzt immer, versprochen", versuchte ich sie etwas zu besänftigen.
"Nelly, ich war kurz davor dir nach zu fliegen und dich wieder zurück zu holen"
"Es tut mir wirklich, wirklich leid"
"Aber du bist jetzt bei Harry?"
"Ja, so gut wie"
"Was soll das denn jetzt heißen?", fragte sie völlig aufgewühlt.
"Er ist kurz zu einem Freund, aber ich sitze in seinem Auto und wir fahren gleich zu ihm nach Hause"
"Na schön. Pass bitte auf dich auf und sag Harry liebe Grüße von uns, ok?"
"Mach ich. Bis morgen"
"Bis morgen", sagte sie und legte gleich danach auf. Das Gespräch verlief ja mal bescheiden, dachte ich mir und sah wieder zum Weg, der nun durch Laternen an den Seiten erhellt wurde. Aber noch immer keine Spur von Harry. Ich schrieb ihm eine Nachricht und bat ihn darum mir kurz zu schreiben wie es lief und was sein Plan war. Aber er antwortete nicht.
Da ich nicht wusste wann er wiederkommen würde und die Müdigkeit mir langsam zu schaffen machte, schloss ich die Augen etwas, legte mich gemütlich auf den Sitz und fiel sofort in einen tiefen Schlaf. Als ich später die Augen wieder öffnete, sah ich, dass wir bereits wieder fuhren und Harry neben mir saß und sich nachdenklich durch die Haare fuhr. Ich setzte mich etwas auf und sofort hatte ich seine Aufmerksamkeit.
"Du bist ja schon wieder wach", meinte er süß grinsend.
"Nicht wirklich. Wie spät ist es eigentlich?", erkundigte ich mich müde gähnend und legte mich wieder in die gemütliche Schlafposition zurück.
"Es ist bald 00:30 Uhr. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Wir sind so schnell ins Quatschen geraten, dass wir völlig die Zeit vergessen haben"
"Alles gut. Ich habe gut in deinem Auto geschlafen"
"Danke nochmal. Ohne dich hätten wir das sicherlich nicht so hinbekommen. Ich hätte mich da eher raus gehalten und wäre nicht auf sie zugekommen. Also danke dafür, dass du meine Meinung geändert hast"
"Klar, gerne. Und was haben sie erzählt?", erkundigte ich mich, nachdem ich ein weiteres Gähnen nur knapp unterdrücken konnte.
"Wir haben über viele Dinge gesprochen und die beiden wollen dich gerne kennenlernen. Sie haben uns zum Abendessen morgen eingeladen", erzählte er und strich mir dann sanft übers Gesicht. Ich war jedoch so müde, dass ich es kaum mitbekam.
"Schlaf noch ein bisschen. Ich weck dich, wenn wir da sind", meinte er und ich gab mich meinem Verlangen nach Schlaf ausnahmslos hin.
Als ich das nächste Mal wach wurde, schien bereits die Sonne und ich fand mich in einem Bett wieder. Überrascht setzte ich mich auf und sah mich in dem mir unbekannten Zimmer um. Es war groß, hatte allerdings, außer dem unnormal großem Bett und einem Schrank kaum weitere beachtliche Möbelstücke. In einer Ecke stand auch bereits mein Koffer und deshalb sprang ich aus dem Bett und suchte mir frische Kleidung raus. Ich zog sie an und machte mich dann auf den Weg Harry zu finden.
Als ich durch die Zimmertür ging, kam ich in einen Flur von dem einige weitere Türen abgingen. Da ich keinerlei Bezugspunkte hatte um herauszufinden wo genau er war, musste ich wohl oder übel eine Tür nach der anderen abklappern bis ich die Richtige fand. Hinter der ersten Tür verbarg sich ein Badezimmer, hinter der zweiten das Wohn- und Esszimmer, das auch in der einen Ecke einen Bereich zum Kochen hatte. Es waren somit noch zwei Türen übrig und ich fragte mich bereits, was hinter der zweiten war, als Harry aus einer herausgeschlichen kam.
Seine Augen waren noch ganz klein und seine Haare völlig verwuschelt. Sein graues T-Shirt und seine Shorts waren zerknittert und sein Gang sprach deutlich, das er zu wenig Schlaf bekommen hatte. Jedoch lächelte er mich freundlich an, als er mich erblickte und ich antwortete:
"Guten Morgen. Hab ich dich geweckt?"
"Nein, alles gut. Ich hab sowieso nicht so gut geschlafen"
"Ok gut. Wenn du willst kann ich Frühstück machen und ich ruf dich dann wenn ich fertig bin"
"Ich wäre für einen Tee schon ganz dankbar", murmelte er in seiner rauen Morgenstimme, die noch klarer und berauschender klang als seine normale Stimme.
"Klar mach ich dir"
"Soll ich dir nicht lieber helfen?", versicherte er sich, aber ich winkte ab.
"Ich schaff das schon. Es könnte nur etwas länger dauern, weil ich erst alles finden muss", erklärte ich mein mögliches gereiztes Auftreten, das durch diese Aufgabe auftreten könnte.
"Gut, dann dusche ich auch noch schnell und dann können wir den Tee trinken"
Ich nickte, lächelte und sah ihm nach, als er zum Badezimmer ging. Nun war er schon frischer unterwegs und ich brauchte eine Sekunde um nun wieder meine Gedanken auf den Tee zu bekommen. Hoffentlich ging das gut.
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OVER AGAIN
FanfictionNelly und ihre Freundinnen feiern zusammen den 18. Geburtstag von ihrer Freundin Alena in einem Club. Dort trifft sie auf jemanden, den sie bisher nur flüchtig aus Nachrichten kannte: Harry Styles. Der Sänger tourte früher mit seiner Band One Direct...