Kapitel 61

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Kapitel 61

Louis POV

Jetzt erfahren sie alles. Einfach alles was sich seit Harry´s Entlassung bis jetzt ereignete. Angefangen beim ersten Brief, dann folgen der Zweite und schließlich der dritte Brief. Mit dabei immer die Erklärungen für die Geschehnisse, die deswegen passiert sind. Auch die Briefe muss ich dazu steuern. Ich gebe zu, dass ich sie nur widerwillig herausrücke. Doch unter den fordernden Blicken von Niall, Harry und Zayn, welche jetzt wirklich alles wissen wollen, reiße ich mich zusammen und werfe sie schnell von mir. Jetzt ist es raus! Erst verlor ich meine Verschlossenheit gegenüber Paul und Tom und jetzt auch noch bei Harry, Niall und Zayn. Sie waren so abweisend. Ich konnte das nicht mehr. Ich wollte sie nicht verlieren! Selbst wenn es heißt, dass sie nun genauso in Gefahr sein werden wie Paul und Tom… Diese Person, die mich bedroht, wird es wohl nicht gefallen, dass ich nun auch noch drei meiner besten Freunde… Nein Brüder! …mit eingeweiht habe. Ich ahne, dass das nicht gut geht. Doch ich will Niall, Harry und Zayn nicht verlieren. Nicht wie Liam… Es ist meine Schuld! Wegen mir ist er verschwunden. Wegen mir muss er vielleicht sogar leiden. Alles immer wegen mir! Warum ich? Egal was ich versucht habe, immer ist es schief gegangen und irgendjemand ist verletzt worden. Ich spüre einen Arm um mich und sehe auf. Tom lächelt mir bemüht aufmunternd zu. Wir befinden uns in meinem Wohnzimmer. Niemand wollte länger als nötig eins weiter oben bleiben. Besonders ich nicht. Wenn ich in seinem Apartment stehe, müsste ich mir andauernd vorstellen was passiert sein könnte und tausend Gedanken würden sich in meinem Gehirn überschlagen. Deswegen sind wir einstimmig eins nach unten zu mir gegangen und Paul hat im Wohnzimmer seine Erzählung fortgeführt. Da er oben schon einen Teil erzählt hatte, bevor uns klar wurde, dass wir uns dort nicht länger aufhalten wollen. Ich sitze mit Tom auf der Couch, während Paul auf einem der Sessel Platz genommen hat. Zayn nimmt den zweiten Sessel in Anspruch. Harry und Niall hampeln unruhig auf den Teppich genau vor Paul herum. Da ich nun aus meinen Gedanken wieder auftauche, bleibt mir nichts anderes übrig als Harry, Niall und Zayn anzuschauen. Ich fürchte mich vor ihren Reaktionen. Werden sie mich jetzt hassen, weil ihnen all das wegen mir widerfahren ist? Oder verstehen sie? Harry, Zayn und Niall verarbeiten das Erzählte relativ schnell und zeigen dabei unterschiedliche Reaktionen. Natürlich sind alle drei erst einmal fassungslos und entsetzt. Noch dazu zeigen sie sehr offen ihr Mitgefühl. Je länger sie Zeit haben das alles zu verdauen umso verschiedener werden ihre Reaktionen. Harry starrt immer wieder auf die Briefe, dann auf mich und versucht alles miteinander in Verbindung zu bringen. Niall hingegen krabbelt gleich zu mir und versichert mir noch einmal, dass er mich nie hassen wird. Zayn überrascht alle, denn er wird zusätzlich wütend, nicht auf mich. Nein, auf diesen Unbekannten. „Wie? Warum?“ Er will und kann es einfach nicht begreifen wie es mich treffen konnte. Ich ja genauso wenig, doch im Gegensatz zu ihm habe ich mich bereits damit abgefunden. Er hingegen sieht alle im Raum abwartend an. Er wartet auf eine sinnvolle Erklärung, doch die kann ihm niemand geben. Seine Fragen bleiben offen im Raum stehen. Stattdessen lächelt mir Niall noch einmal zu und wendet sich für Nachfragen an Paul. Auch Harry scheint noch einige offene Fragen zu haben, dahingehend löchern sie ihn. Fragen über Fragen. Warum? Was? Wie? Wer? Mir dreht sich schon nach einiger Zeit der Kopf, obwohl sie ja Paul fragen. Er bemüht sich ausführlich zu antworten und ihnen alles deutlich zu machen. Trotzdem fühle ich mich dabei in irgendeiner Weise belastet. Glücklicherweise sitzt Tom neben mir und sein Arm ist noch immer um mich gelegt. Er strahlt eine so unbändige Ruhe aus. Ich lehne mich zurück und versuche alles auszublenden, doch Tom holt mich schnell zurück in die Gegenwart. Er lehnt sich weiter zu mir herüber „Paul ist auch dafür, also werde ich jetzt Helmut anrufen.“ Mit großen Augen wende ich mich ihm zu „Helmut? Den Polizisten Helmut?“ Tom wirft mir einen leicht belustigen Blick zu „Ja den Polizisten Helmut. Ich werde ihm alles über die Drohungen erzählen. Er wird uns helfen.“ Fassungslos stammele ich „A-a-aber…“ Doch Tom schüttelt den Kopf „Nein. Kein aber. Es ist unsere Pflicht die Polizei zu informieren. Liam ist verschwunden, falls du es vergessen haben solltest. Ich gebe eine Vermisstenanzeige auf. Vielleicht kann Helmut alles Weitere beschleunigen. Aber nur, wenn er alles weiß was passiert ist!“ Tom nickt mir nochmal zu und steht dann auf um in Ruhe zu telefonieren. Jetzt fühle ich mich erneut alleine gelassen... Die Ruhe, die von Tom auf mich übertragen wurde, beginnt sich zu verflüchtigen. Meine Schuldgefühle breiten sich immer weiter aus. Alles nur wegen mir! Warum? „Louis…“ Ich spüre, dass mich jemand umarmt. Ohne es zu merken habe ich begonnen zu schluchzen und die Tränen fließen nun ungehindert meine Wangen hinab. „Louis. Schhh…“ Aus dem einen Jemand werden viele Jemande. Ich spüre viele Arme, die sich um mich schlingen und ganz fest drücken.

Der Tag der alles veränderte (One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt