Kapitel 101

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Kapitel 101

Niall POV

Ich wurde relativ unsanft aus meinen erholsamen Schlaf gerissen. Irgendwelche Stimmen vermischten sich mit meinem Traum und holten mich langsam, aber unbarmherzig, zurück in die Realität. Einen kurzen Moment lang wusste ich nicht mehr wo ich bin. Allerdings spürte ich eine weiche Matratze unter mir und eine Bettdecke über mir. Mit geschlossenen Augen blieb ich still und leise in meinem Bett liegen. Kurzerhand erinnerte ich mich wieder daran, dass ich mich im Krankenhaus befinde, wegen irgendeiner Verletzung an meiner Schulter, welche jetzt nur noch leicht pochte. Da noch immer diese Stimmen ertönten, spitzte ich meine Ohren. Meine Augen ließ ich vorerst geschlossen, weil die Müdigkeit weiterhin überwiegte. Am Liebsten wollte ich einfach wieder einschlafen, doch die Stimmen hinderten mich daran. Sie schienen über irgendetwas zu diskutieren, das gesamte Gespräch verstand ich nicht auf Anhieb. Nur einzelne Worte flackerten scharf in meinem Verstand auf: 'Verantwortlich´ 'Niall´ 'Liam´ 'schuld´ und 'geschossen´. Bei Letzerem verschnellerte sich ungewollt mein Puls und mir kamen verschwommene Bilder in den Sinn. Doch ich konnte sie nicht genau erkennen, zu schnell verschwanden sie wieder. Ich verstand den Zusammenhang nicht. Hatte das mit mir zu tun? Naja, muss wohl, denn sonst hätte ich meinen Namen ja nicht vernommen… Mit einem Mal wurde mir klar wer da miteinander sprach. Um mich dessen zu versichern und herauszufinden was das alles zu bedeuten hat, vergaß ich meine blecherne Müdigkeit und wagte den Versuch meine Augen zu öffnen. Vorsichtig blinzelnd hob ich meinen Kopf und sah in die Richtung aus der die Stimmen kamen. Zuerst war meine Sicht noch sehr verschwommen, doch mit erneutem Blinzeln verschwanden die Schatten, die vor meinen Augen tanzten und ich erkannte klar und deutlich wer da vor mir mitten im Raum stand. Louis, Zayn und Harry. Ersterer war mir zugedreht, während die anderen Zwei mit dem Rücken zu mir standen. Ich verhielt mich leise, da ich erfahren wollte über was die Drei sprachen, allerdings wurde ich aus der gesamten Unterhaltung einfach nicht schlau. Warum dachte Zayn, dass Liam oder ich auf ihn sauer sein würden? Warum machte Louis sich Vorwürfe? Was hatten die Drei denn nur? Bei Louis's Worten schreckte ich zusammen und meine Augen schossen zu meiner Schulter. Eine Schusswunde? Auf mich wurde geschossen? Und was ist mit Liam? Angespannt hielt ich meinen Kopf aufgerichtet und starrte auf das Dreiergespann. Im nächsten Moment raffte ich rein gar nichts mehr. Dehydriert? Körperliche Belastung? Nahrungsmangel? Psyche? Das alles soll Liam haben? Meine Gedanken begannen wild herumzuschwirren und mein Kopf drehte sich. Ich war komplett verwirrt und verstand gar nichts mehr. Jedoch leuchtete ein Gedankenfetzen auf und riss meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich: Wo ist Liam? In diesem Moment wollte ich sofort nach ihm suchen und im Raum herumschauen. Allerdings starrte ich direkt in die aufgerissenen Augen von Louis. Automatisch weiteten sich meine ebenfalls. Umgehend drehten sich auch Harry und Zayn um. Zu dritt kamen sie zu mir gestürmt. Ich war zu perplex, um ihnen zu antworten wie es mir ginge, doch dann brach es aus mir heraus. Während meiner Worte verspürte ich wie ich immer aufgeregter wurde. Sie sollten mir verdammt nochmal erklären was überhaupt passiert ist! Allerdings kam es nicht dazu. Bevor Harry mir antworten konnte, rief Louis Amber, meine Ärztin. In der Wartezeit versuchte ich das Chaos in meinem Kopf zu ordnen. Besonders weit kam ich damit nicht, denn Amber marschierte herein und erkundigte sich freundlich um mein Wohlbefinden. Höflich gab ich ihr auf jede Frage eine Antwort, auch wenn ich nur mit meinem Kopf nickte oder ihn schüttelte. Als ich dann aufrecht saß fühlte ich mich unwohl. Zayn, Harry und Louis konnten ihre Blicke nicht mehr von mir nehmen, ebenfalls musterte mich Amber interessiert. Ich zog die Bettdecke näher an meinen Körper und versuchte mich damit zu bedecken. Allerdings war mein nackter Oberkörper mit dem Verband weiterhin gut zu erkennen. Beinah gleichzeitig kam mir der Satz von Louis in den Sinn. Auf mich wurde geschossen. Geschossen! Ängstlich sah ich an mir herunter und beäugte den weißen Verband. Amber gab mir zwar bereitwillig Auskunft, doch keiner der Drei beantwortete meine Fragen, welche ich mehrmals stellte. Zumindest wusste ich nun, dass das in meiner Schulter ein Durchschuss ist und nur Narben zurückbleiben würden. Sonderlich beruhigt war ich zu diesem Moment aber noch lange nicht.

Der Tag der alles veränderte (One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt