Kapitel 66

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Kapitel 66

Liam POV

Schläfrig drehe ich mich auf die andere Seite und ziehe die Decke enger um mich. Mit geschlossenen Augen strecke ich mich gähnend und will mich müde wieder zusammenrollen, doch ein plötzlicher kalter Kontakt an meinem Fuß lässt mich aufschrecken. Erschrocken reiße ich meine Augen weit auf und sitze aufrecht. Meine Müdigkeit ist vergessen und mein Herz pocht doppelt so schnell wie vor einer Sekunde. Das was meine Augen erblicken, lässt einen dicken Kloß in meinem Hals entstehen und die Trostlosigkeit überschattet die gerade noch dagewesene Zufriedenheit, die durch den Schlaf entstanden ist. Ich bin immer noch in diesem verflucht kalten und tristen Raum. Da kann auch kein noch so schöner Schlaf etwas daran ändern. Moment! Ich hatte doch vorhin noch gezählt! Ich sollte von hundert abwärts zählen… Bin ich etwa dabei eingeschlafen? Verwundert über mich selber kratze ich mich am Kopf. Schnell zuckt meine Hand wieder weg. Ja, das tut noch immer weh. Toll gemacht Liam, richtig gut. Ich strecke mich ein wenig und taste meinen Körper vorsichtig ab. Mhm. Gar nicht mehr so schmerzhaft. Klar pocht es hier und da noch, aber sonst… Ich lasse meinen Blick durch den Raum schweifen, ist es hier irgendwie heller geworden? Doch ich werde schnell davon abgelenkt, denn rechts neben mir steht ein Tablett. Skeptisch schaue ich mir es an. Ob das irgend so ein Trick ist? Obwohl… Vorhin hat er mich ja auch ganz gut behandelt. Was hat er gesagt? Louis hat richtig reagiert? Aber auf was? Und heißt dann diese Geste mit dem Tablett, dass noch etwas Positives passiert ist? MANN! Was sind die Ereignisse? Was geschieht verdammt nochmal? Mein Magen macht sich mit einem lautstarken Bauchknurren bemerkbar. Noch immer misstrauisch beäuge ich die Brotscheiben von allen Seiten und beiße schließlich einfach rein. Langsam kauend sehe ich mir den Apfel an. Sieht eigentlich ganz normal aus… Auch die Flasche erscheint mir nicht sonderlich verdächtig. Bevor ich mich versehe, habe ich alles aufgegessen.  Mein Magen grummelt noch immer, doch es ist nichts mehr da, leider. Nur noch ein Schluck Wasser und den kippe ich gerade runter. Tja… Einteilen kann ich anscheinend nicht besonders gut. Wer weiß wann ich wieder etwas bekomme? Das hätte ich vielleicht überdenken sollen, doch jetzt ist es zu spät. Ich seufze. Langsam beginne ich wieder zu frösteln, deshalb stehe ich ganz langsam auf. Nicht, dass ich sofort wieder umkippe. Aufgerichtet bleibe ich einen Moment stehen. Okay. Keine Kopfschmerzen, jedenfalls nicht so starke, sodass ich mir zutraue etwas herumzulaufen. Ich zucke kurz zusammen als meine nackten Füße auf den immer noch eisigen Steinboden treten. Nach ein paar Schritten wird mir wärmer und ich merke den kalten Boden gar nicht mehr so stark. Ich laufe eine ganze Weile in dem kleinen Raum hin und her. Dabei treiben meine Gedanken wieder zu dem was der Mann gesagt hat. Louis habe gut reagiert. Bei was? Auf was? Ein anderer Gedanke macht sich in meinem Gehirn breit. Hat das mit den Schlägen zu tun? Irgendeinen Sinn musste das ja haben… Ungewollt rollt mir ein Schauer über den Rücken. Keine gute Erinnerung… Trotzdem denke ich angestrengt zurück. Da war doch noch irgendetwas. Ein Geräusch…  Ich bleibe stehen und bekomme einen Geistesblitz. Da war doch noch ein Klicken! Wie von einem… NEIN! Das hat er nicht gemacht, oder doch? Jedenfalls klingt eine Kamera bei einem Foto sehr ähnlich, eigentlich völlig identisch… Oh Gott. Ungeachtet meiner Kopfverletzungen reibe ich mir mit einer Hand aufgebracht darüber, die Andere hebt das Laken fest. Das kann nicht sein! Das darf nicht sein! Ich schüttele meinen Kopf, nein. Es muss etwas anderes gewesen sein. Es muss! Ein mir bereits bekanntes Knarren lässt mich aufschrecken. Sofort trete ich an die Wand zurück und schaue nach oben. Der Kopf dreht sich sofort in meine Richtung und die Maske starrt mir entgegen. Die Stimme ertönt „Anscheinend hast du ausgeschlafen und bereits gegessen.“ Als Antwort gebe ich ein kurzes Nicken von mir, die Stimme fährt fort „Ich nehme mal an, dass du auch mal auf Toilette müsstest. Die Flasche ist jedenfalls leer.“ Jetzt erwidere ich einen verwirrten Blick. Erstens irritiert mich, dass er so viel mit mir redet. Zweitens ist das sogar richtig nett und das ist das seltsame. Drittens glaube ich noch immer, dass da irgendetwas dahinter steckt. Ich traue ihm einfach nicht. Das trifft es vielleicht am besten. Irgendwie muss ich ja schon etwas dringend auf Toilette, aber ich kann mich nicht überwinden zu nicken. Dazu ist mein Unbehagen noch viel zu groß. Wenn der Unbekannte meine Verwirrung bemerkt hat, dann ignoriert er sie „Das ist dann wohl ein Nein. Gut.“ Die Luke ist schon beinah ganz geschlossen als ich meine Zweifel abschüttele und rufe „Nein! Also ich meine Ja... Ja ich muss mal.“ Der Spalt, der immer kleiner geworden ist, bleibt kurz konstant, bevor er wieder größer wird. „Gut.“ Der Kopf erscheint wieder und wendet sich in meine Richtung „Dann schöne Träume!“ Das unangenehme Lachen ertönt und die Luke wird mit einem lauten Rums ganz geschlossen.

Der Tag der alles veränderte (One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt