Kapitel 107

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Kapitel 107

Niall POV

Meine Entscheidung dem Mann zu helfen kam schnell und ich halte jetzt unbeirrt daran fest. Niemand wird mir das ausreden können. Für den Sicherheitsbeamten, Mister Thomson, verspüre ich nur Mitgefühl. Keinen Missmut oder Zorn. Ich weiß, dass er seine Entschuldigung sehr ernst meint und ich nehme sie großherzig an. Jetzt braucht er meinen Beistand und diesen werde ich ihm nur zu gern geben. Glücklich schaue ich Olivia nach, welche das Zimmer verlässt. „Niall, bist du dir da auch ganz sicher?“ Skeptisch mustert mich Tom. Ich nicke bestätigend und er seufzt. Unruhig rutsche ich auf der Matratze herum und murmele beschämt „Könntest du mir bei etwas helfen?“ Verwundert zieht Tom seine Augenbrauen nach oben „Natürlich. Was ist los?“ Ich kratze mich verlegen am Kopf „Ich muss mal…“ Diese Tatsache war auch der Grund, weswegen ich überhaupt erst aufgewacht bin. Das Gespräch zwischen Tom und Olivia habe ich nur zufällig mitbekommen. Da ich meinen letzten Versuch alleine aufzustehen nicht allzu gut in Erinnerung habe, muss ich Tom um Hilfe bitten. Ich will mich nicht unbedingt erneut auf dem Boden sitzend vorfinden. Dieser unterdrückt bei meiner Antwort ein Grinsen und nickt sofort „Wenn du dann sowieso gerade im Bad bist, kannst du dich gerne auch noch Frischmachen. Klamotten sind in der Tasche.“ Na das klingt doch mal gut! Nickend nähere ich mich erneut der Bettkante, diesmal hält mich Tom nicht zurück, sondern beobachtet mich achtsam. Unsicher stelle ich mich auf meine Füße. Zumindest fühlt es sich besser als beim vorherigen Mal an! Hilfsbereit bietet mir Tom seinen Arm an, welchen ich dankbar annehme. Dass es nicht ganz so rund abläuft wie ich mir wünsche, ist wohl klar. Mein Gang ist leider doch sehr wacklig und ich merke, dass meine Verletzung mich wirklich ziemlich geschwächt hat. Die Lücke in meinem Gedächtnis macht mir eigentlich rein gar nichts mehr aus. Nachdem was Harry, Zayn und Louis mir erzählt haben will ich mich ehrlich gesagt nicht mehr erinnern. Die vereinzelten Bilder reichen mir schon vollkommen. „Da wären wir. Bei Problemen rufst du mich. Ich bleibe direkt vor der Tür stehen!“ Mit einem 'Danke´ schließe ich die Tür hinter mir. So schnell wie möglich statte ich der Toilette einen Besuch ab. Meine Schritte sind schon sicherer. Danach krame ich in der Sporttasche nach ein paar Dingen, was mit nur einer Hand etwas länger als gewöhnlich dauert. Schnell sind meine Zähne geputzt. Wegen dem Verband schließe ich eine Dusche aus und wasche mich mit einem nassgemachten Handtuch und Duschgel etwas ab. Erst jetzt wage ich einen Blick in den Spiegel. Vor meiner Pflege hatte ich mich ehrlich gesagt nicht getraut. Aber ich hätte gar keine Angst davor haben müssen. Natürlich bin ich etwas blass um die Nase und meine Haare liegen platt an meinem Kopf, doch sonst erkenne ich keine Veränderungen. Okay, da wäre noch der Verband und der Fakt, dass mein linker Arm in einer Schlaufe liegt. Schmerzen spüre ich seltsamerweise gar nicht. Ob ich etwas dagegen bekommen habe, während ich schlief? Wahrscheinlich. Gerade als ich eine mit meinem Namen beschriftete Tasche hochhebe erweckt eine Stimme meine Aufmerksamkeit. Ich horche auf. Außer, dass ich merke das die Stimme zu Zayn gehört, verstehe ich nichts. Neugierig, die Tasche in meiner Hand behaltend, drücke ich die Türklinke nach unten. Fünf Augenpaare blicken mir entgegen. Unsicher erkundige ich mich „Ist etwas?“ Tom entgegnet abwinkend „Zieh dich ruhig um. Wir warten.“ Verwirrt nicke ich und schließe die Tür. Die Blicke von Zayn, Louis und Harry sagen etwas ganz anderes… Das Umziehen gestaltet sich doch schwieriger als erwartet. Dass man seine beiden Hände so sehr dafür braucht war mir nie bewusst. Mit sehr viel Geduld und noch mehr Zerren habe ich es endlich geschafft. Aufgrund der Anstrengung bin ich etwas erschöpft. Trotzdem bin ich stolz diese Hürde geschafft zu haben Einen letzten kontrollierten Blick in den Spiegel werfend, dass ich nicht so fertig aussehe wie ich mich gerade fühle, verlasse ich das Bad. Die ganze Aktion war jetzt doch kräfteraubender als ich dachte. Als ich die Tür hinter mir schließe, ertönt Harry's Stimme „Niall, es tut mir leid!“ Irritiert drehe ich mich ihm zu, indes tadelt Tom „Harry!“ Dieser verfolgt, wie Louis, Zayn und Paul, wie ich die Strecke zwischen Bad und Bett langsam aber sicher hinter mich bringe. Tom weicht mir derweilen nicht von der Seite und würde mich vermutlich sofort auffangen, wenn ich schwanken würde. Jedoch schaffe ich den Weg ohne Zwischenfall und lasse mich ein wenig außer Puste auf die Matratze sinken.

Der Tag der alles veränderte (One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt