Kapitel 95

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Kapitel 95

Niall POV

Das erste was ich wahrnehme ist ein stechendes Pochen in meiner Schulter. Automatisch greife ich mit meiner rechten Hand dahin und fahre über etwas Raues. Bei der Berührung zucke ich zusammen und eine Schmerzwelle erfasst mich. Ich halte sofort inne, doch Angst breitet sich in mir aus. Wo bin ich? Und was ist passiert? Angsterfüllt will ich meine Augen aufschlagen und mich umschauen. Allerdings schaffe ich es noch nicht einmal sie einen winzigen Spalt zu öffnen. Meine Lider fühlen sich so unendlich schwer an. Nach einigen Versuchen gebe ich kraftlos auf. Keine Panik Niall! Konzentriere dich! Okay, ich sehe gerade nichts, aber ich habe ja noch andere Sinne! Da meine Hand noch immer auf meiner Schulter liegt wandere ich vorsichtig abwärts und ertaste unter dem rauen Material meine nackte Brust. Warum habe ich nichts an? Unruhig bewege ich meine rechte Hand tiefer. Meine Finger fahren über meinen anderen Arm, der auf meinem Bauch liegt. Doch warum ist er mit dem gleichen rauen Material umwickelt was mich daran hindert ihn zu bewegen? Noch mehr verwirrt mich die Tatsache, dass ich eindeutig von einer weichen Bettdecke bis zu meiner Hüfte zugedeckt bin. Was hat das zu bedeuten? Die Schlussfolgerung daraus wäre, dass ich in einem Bett liege. Aber wo bin ich? Aufgewühlt beginne ich zu lauschen. Das einzige Geräusch, welches ich höre, ist ein regelmäßiges Atmen. Ist hier etwa noch jemand? Nervös rutsche ich auf der Matratze hin und her. Das Letzte woran ich mich erinnern kann ist die begonnene Gerichtsverhandlung. Mit gezwungen geschlossenen Augen durchwühle ich mein Gehirn. Okay… Gerade bei Louis's Aussage wurde eine Eilmeldung eingereicht und eine Pause veranlasst, wegen… Ja, was war nochmal der Grund dafür? Irgendetwas mit einem Mann, auf den wir wartenden. Was hat er berichtet? Verdammt! Wäre ich nicht so schwach hätte ich mir gegen die Stirn geklatscht um meine Gehirnzellen anzuregen. Da das nicht funktioniert gebe ich mich damit zufrieden meine rechte Hand schlapp gegen meine Schläfe zu pressen. Komm schon Niall! Um was ging es da? Ich versuche ruhig ein- und auszuatmen, doch ich bin völlig ruhelos. Unerwartet flackert plötzlich ein unscharfes Bild vor meinem inneren Auge auf. Verzweifelt kralle ich mich daran fest. Langsam wird es klarer und die Erkenntnis trifft mich mit einem Mal. Harry. Liam. Der Anwalt. Liam. Zayn. LIAM! Nun doch vollkommen panisch sammele ich meine gesamten Kräfte und reiße mit einem Ruck meine Augen ganz weit auf. Im gleichen Moment kneife ich sie geblendet von dem grellen Licht wieder zusammen und gebe ein leises Stöhnen von mir. Was ist noch geschehen? Jetzt weiß ich alles bis zu dem Moment als der Anwalt Liam zur Tür schleifte, aber was ist noch passiert? Die Frage wie ich hierher kam rückt in den Hintergrund, denn meine Angst um Liam steigt. Geht es ihm gut? Sind Harry, Louis und Zayn auch okay? Oder habe ich etwas Wichtiges verpasst? Von der Angst geleitet setze ich mich selber unter Druck. Ich muss wissen wie es den Jungs geht! Angespannt schlage ich meine Augen erneut auf, diesmal langsamer und vorsichtiger. Ich starre direkt an die weiße Decke und fast direkt in das grelle Deckenlicht. Da ich jetzt nicht unbedingt erblinden will, versuche ich mich daran meinen Kopf sehr langsam ein winzig kleines Stück anzuheben. Nach mehreren Anläufen habe ich es dann auch geschafft. Das Pochen in meiner Schulter wird immer härter und schmerzhafter. Doch meine Aufmerksamkeit liegt darauf die Jungs zu finden. Sind sie hier? Angestrengt sehe ich mir meine Umgebung an, alles ist verschwommen. Selbst mehrmaliges Blinzeln hilft da nichts. Zur Verbesserung kneife ich meine Augen etwas zusammen und schaue behutsam an mir runter. Anscheinend liege ich tatsächlich auf einem Bett und ich bin auch nicht alleine, das stelle ich fest als ich meine Augen von meinem Körper nach vorne richte. Ich erblicke zwei Stühle mit jeweils einer Person darauf. Zwar ist alles nur umrisshaft, aber ich bin mir sicher, die zwei zu kennen. Leider ist meine Sicht zu undeutlich als dass ich sie zuordnen kann. Zumindest glaube ich, dass es zwei Männer sind. Ich kenne ja so wenige Männer… Erschöpft lasse ich mich in die Kissen zurücksinken, weil das echt ziemlich anstrengend ist, so halbaufgerichtet, mit verschwommener Sicht, die Gegend zu beäugen. Außerdem verwandelt sich das Pochen langsam in ein Brennen. Warum tut meine Schulter so weh? Bin ich deswegen auch so erledigt?

Der Tag der alles veränderte (One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt