Kapitel 94

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Kapitel 94

Zayn POV

Die Schiene ist echt eine große Hilfe. Ich spüre zwar immer noch Schmerzen beim Auftreten, weswegen ich das nicht allzu oft auf dem Weg zu Niall und Liam mache, aber ich merke wie sie meinen Knöchel stützt und am erneuten Umknicken hindert. Mit Louis und Harry an meiner Seite fühle ich mich noch sicherer. Meine Vorfreude steigert sich mit jedem Schritt und da wird es nicht besser, dass es Harry und Louis genauso geht. Zu Dritt rücken wir Jack beim Laufen ziemlich auf die Pelle, aber er nimmt es mit Humor und lächelt uns an. Die Tablette benötige ich leider immer noch dringend, denn die Schmerzen sind weiterhin da und wollen einfach nicht von selbst weggehen oder weniger werden. Doch meine Freude auf das Wiedersehen mit Niall und Liam überdeckt den Schmerz ein wenig. Naja, eigentlich sehen wir sie wahrscheinlich nur schlafen, aber das ist mir egal. Ich muss einfach sehen, dass es ihnen tatsächlich gut geht. Die Schuldgefühle nagen pausenlos an mir. Ich versuche sie auszublenden, aber wirklich funktionieren tut es nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit bleibt Jack endlich vor einer Tür stehen und sieht uns durchdringend an. Seine Anweisungen meint er sehr ernst und jeder von uns wird sie natürlich befolgen! Nervös luge ich durch den Spalt, der immer größer wird. Langsam öffnet Jack die Tür und betritt als erster das Zimmer. Gespannt bleibe ich angewurzelt stehen. Harry und Louis bewegen sich ebenso wenig. Aus diesem Grund schauen wir alle von der Tür aus in den Raum, aus welchem uns Jack verwundert ansieht. Er neigt seinen Kopf, was so viel heißen soll wie: Wo bleibt ihr? Kommt rein! Bei der plötzlichen Berührung meines Rückens zucke ich zusammen. Eine Stimme flüstert in mein Ohr, Tom „Kommt schon. Paul und ich wollen heute noch da rein.“ Nur unter dem sanften, aber fordernden, Schieben von hinten gelangen Harry, Louis und ich in das Zimmer. Ehrlich gesagt habe ich Angst was mich erwartet. Ja bis jetzt hat jeder gesagt, dass es ihnen den Umständen entsprechend sehr gut geht. Doch was sind die Umstände? Entsprechend ängstlich schaue ich mich um. Paul schließt die Tür hinter uns und folgt Tom, welcher auf die zwei Betten zu schlendert. Der Raum ist größer als das Einzelzimmer von Louis, allerdings ist hier ebenfalls nur eine weitere Tür, die wahrscheinlich ins Bad führt. Auf der rechten Seite ist also die Badtür, während geradeaus ein Tisch mit sechs Stühlen steht. Auf der linken Seite stehen die Betten, mit Niall und Liam. Meine Augen scannen die Zwei, zusätzlich kaue ich auf meiner Unterlippe herum, da meine Hände auf Harry und Louis liegen. Die Beiden starren ebenso wie ich auf unsere zwei Bandmitglieder. Zwischen den Betten ist ein kleiner Gang, neben ihnen steht jeweils ein Stuhl. Bei Niall sitzt Amber und Mike sitzt bei Liam. Paul und Tom haben sich aufgeteilt und jeweils zu jemand gestellt mit dem sie nun leise flüstern. Jack ist anscheinend wieder rausgegangen. Doch die alle interessieren mich gar nicht. Alles was für mich in diesem Moment wichtig ist, sind Liam und Niall. Ersterer liegt mit geschlossenen Augen und entspannten Ausdruck nicht zugedeckt im vorderen Bett. Ein Ständer steht rechts neben ihm von dem ein dünner Schlauch zu seinem Arm führt. Das ist dann wohl die Infusion von der Jessica sprach. Er sieht friedlich aus und nicht mehr so schlecht wie im Auto. Ein klein wenig befreit wandert mein Blick zum nächsten Bett, zu Niall. Dieser hat seine Augen ebenso fest geschlossen und sieht eigentlich so aus als ob er auch schlafen würde, doch das tut er nicht. Im Gegensatz zu Liam ist er zugedeckt, jedenfalls bis zur Hälfte seines Körpers. Darüber erblicke ich seine nackte Brust. Seine linke Schulter ist beinah komplett mit einem weißen Verband bedeckt und sein linker Arm liegt mit einer Schlinge befestigt auf seinem Bauch, halb unter der Bettdecke. Sein rechter Arm liegt neben ihm. Seine Blässe im Gesicht lässt meine Schuldgefühle wieder steigen. Wenn ich etwas gemacht hätte, würde er jetzt vielleicht nicht hier liegen. „Jungs?“ Ein geflüsterter Ruf reißt meinen Blick von Niall und ich wende mich Paul zu, der uns heranwinkt. Er steht nun vor den Bettenden, genauso wie Tom. Mike und Amber schauen uns mit einem Lächeln an. Langsam und unsicher bewegen wir uns in einem Grüppchen näher heran. Irgendwie fühle ich mich unangenehm berührt. Aber ich bin einer ihrer besten Freunde und sie sind meine Brüder! Ich habe allen Grund hier bei ihnen zu sein! Von nahem sehen beide doch noch ziemlich kränklich aus. Niall ist wirklich sehr blass im Gesicht und Liam sieht, obwohl er schläft, nicht vollkommen gesund aus. Vielleicht ist es die für ihn unnatürlich Röte seines Gesichtes.

Der Tag der alles veränderte (One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt