Kapitel 98

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Kapitel 98

Tom POV

Ich weiß ja, dass die Jungs ungeduldig sein können, aber nicht wie nervig das beim Essen sein kann. Zayn, Harry und Louis lassen Paul und mich noch nicht einmal in Ruhe zu Ende frühstücken! Dabei würde ihnen die kleine Pause, auch der Abstand, ganz gut tun. Zu lange haben wir jetzt schon in dem Zimmer gesessen und gewartet. Frische Luft wäre eigentlich jetzt gerade genau das richtige, aber das will keiner der Drei. Sie wollen unbedingt zurück und das so schnell wie möglich. Das merke ich daran, dass sie in Rekordzeit ihr Frühstück vertilgt haben. Gefrustet, weil ich noch immer nicht satt bin, trotte ich den Weg zum Doppelzimmer zurück. Meinen letzten Bissen kaue ich extra lange um ihn so gut wie möglich zu genießen. Als ich ihn dann doch herunterschlucke sind wir schon fast da. Um die Anspannung der Jungs und ihre Blicke, welche sich schon in meinen Rücken brennen, zu beenden, bemerke ich mit ruhiger Stimme, dass wir nur noch um die Ecke biegen müssen. Es kommt keine Antwort zurück und ich drehe mich auch nicht herum, weil ich ihre Schritte hinter mir höre und Paul erneut das Schlusslicht bildet. Die letzen Meter bringen wir schnell hinter uns, doch als ich dann in den Flur blicke, in welchem das Zimmer liegt, bleibe ich angewurzelt stehen. Wie Ameisen schwirren Menschen mit weißen Kitteln umher. Alle mit einem ernsten Gesicht. Als dann auch noch die Erklärung für diesen Tumult kommt setzt mein Herz für einen kurzen Moment aus. Die zwei Wörter Herzstillstand und Reanimation versetzen mich in einen Schockzustand. Nur sehr langsam dringt der Anfang des Satzes zu mir hindurch, Notfall im Raum 177. Noch länger braucht mein Gehirn um das zu verstehen und eine Verbindung zu meinem Gedächtnis zu schaffen. In dieser Zeit starre ich in verschiedene Gesichter der umher eilenden Ärzte. Als es bei mir dann endlich Klick macht, ist es schon fast zu spät. Nicht für mich. Nein, für Louis. Dieser ist ohne dass ich es gemerkt habe an mir vorbei gehastet und spurtet direkt in das Getümmel von Menschen. Ich reiße meine Augen auf, setze mich in Bewegung und schreie „LOUIS! HALT! BLEIB DA!“ Jetzt wollen auch noch Harry und Zayn hinterher rennen. Ich halte Harry fest, während Paul nach Zayn greift. Bestimmend schiebe ich Harry zu Zayn „Ihr bleibt hier bei Paul! Ich suche Louis und hole ihn.“ Ich warte auf keine Zustimmung, denn ich kann mich auf Paul verlassen. Er wird die Zwei bei sich behalten. Ich verstehe einfach nicht was in sie gefahren ist, besonders in Louis. Natürlich ist das Gewusel angsteinflößend und beklemmend, doch wie soll ich mir die Reaktion der Drei erklären? In den Gesichtern von Harry und Zayn stand das blanke Entsetzen und nur ihre Starre verhinderte, dass sie sich gegen Paul's oder meinen Griff wehrten. Wohin ist Louis nur gehetzt? Hektisch quetsche ich mich durch die Leute hindurch und spreche immer wieder Entschuldigungen aus. Die Meisten beachten mich nicht weiter und eilen geschäftig den Gang entlang. Andere hingegen werfen mir einen genervten Blick zu und schieben mich hastig zur Seite. Ich nutze jede noch so kleine Lücke und nähere mich immer mehr dem Ursprung der Hektik, Zimmer 177. Endlich erfassen meine Augen eine schwarze Hose und darüber ein weißes verknittertes Hemd. Louis. Na Gott sei Dank. Verloren steht er in dem Pulk von Menschen und starrt auf die geöffnete Tür. Ein älterer Mann, ebenfalls mit weißem Kittel, hält Louis's Arm fest umschlungen und redet anscheinend auf ihn ein. Geschwind überwinde ich die letzten Meter und stelle mich schützend neben Louis „Er gehört zu mir!“ Der ältere Mann sieht hoch und mustert mich abwertend „Und Sie sind?“ Das ist aber ein sehr netter Zeitgenosse… Ich setze ein freundliches Lächeln auf „Ich bin Tom Adams und der Bodyguard von diesem jungen Mann hier. Louis Tomlinson.“ Unbeeindruckt sieht mich der Arzt an, dabei umfasst er noch immer eisern den rechten Arm von Louis, welcher abwesend ins Leere starrt. Nachdem der ältere Mann mich noch einmal von unten nach oben beäugt hat, bemerkt er „Der junge Mann hat hier bei einem Notfall nichts zu suchen! Er behindert meine Kollegen beim Arbeiten.“ Ich nicke verständnisvoll „Das tut mir sehr leid. Natürlich gehen wir hier weg, sodass die Ärzte ihre Arbeit ungestört erledigen können.“ Mit einem arroganten Gesichtsausdruck lässt er von Louis ab „Gut.“

Der Tag der alles veränderte (One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt