Kapitel 75

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Kapitel 75

Louis POV

Nachdem wir endlich alle das Gekreische und die vielen Fragen durchquert haben, gelangten wir durch die Tür ins Gebäude. Dort stellte uns Tom einem Man vor. Dieser hat kurze schwarze Haare und trägt eine Brille, welche er sich durchgängig nach hinten schob, während er uns durch leere Gänge und über Treppen in einen separaten Raum führte. Bevor der Mann wieder abzog meinte er noch, dass wir uns hier die Zeit vertreiben können, bis er uns rechtzeitig zum Beginn der Verhandlung abholt. Seitdem sitzen wir an dem großen Konferenztisch auf Drehstühlen und hängen den eigenen Gedanken nach. Allerdings kann niemand von uns länger als fünf Minuten still dasitzen. So herrscht durchgängig eine gewisse Unruhe. Sodass wir nicht durstig werden steht mitten auf dem Tisch stilles Wasser und Gläser stapeln sich daneben. Niemand von uns hat diese in der hier schon verbrachten Zeit angerührt. Dafür sind wir viel zu nervös. Als Beschäftigungsmöglichkeit nutzen wir den Platz neben dem Tisch um aufgewühlt hin und her zu tigern. Wenn wir das nicht machen, werfen wir einen Blick aus dem Fenster. Jedes Mal zucken wir erneut erschrocken zurück, da die Menge unten zu grölen beginnt. Leider lernen wir daraus nicht und schauen trotzdem wiederholte Male abwesend hinaus. „Wie lange noch?“ Niall äußert das mit flehenden Augen. Tom zuckt mit den Schultern und meint mit einem Blick auf die Uhr „Eigentlich müsste er jeden Moment kommen um uns zu holen…“ Bedrückt lässt Niall sich auf einen Stuhl plumpsen. Harry ist schon längst neben ihm. Das Vertrauen aufeinander ist bei den Beiden so stark wie noch nie. Ich wünschte ich könnte mich genauso auf jemanden stützen, doch ich bin auf mich alleine gestellt… Seufzend lasse ich mich neben Zayn nieder. Aufgewühlt knibbelt dieser an seinen Fingern herum. Neue Laufversuche hat er nicht wieder gestartet… Ob ihm der Knöchel wieder mehr wehtut? „Hey Zayn…“ „Mhm… Was denn?“ Er dreht sich mir mit betrübtem Gesicht zu. „Also… Ähm…Ich wollte fragen ob dei…“ Mitten in meinem gestotterten Satz wird die Tür schwungvoll aufgerissen und der Mann von vorhin lehnt sich freundlich lächelnd herein „So. Es ist soweit. Dürfte ich sie alle bitten mir zum Saal zu folgen?“ Ich komme nicht mehr dazu Zayn zu fragen, denn Tom hält ihm schon lieb seinen Arm entgegen, welcher dieser sich dankbar ergreift. Sehr schwerfällig humpelt Zayn mit Tom voraus, danach folgen Harry und Niall. Ersterer hat seinen Arm beschützend um Zweiteren  gelegt. Da es der Rechte ist, sticht mir der weiße Verband auf Niall's dunkler Jacke unaufhaltsam ins Auge. Was hat Harry nur gemacht? Langsam trotte ich ihnen hinterher und halte meine Augen stur geradeaus gerichtet. Ich will mich nicht umschauen, sonst steigert sich meine Angst noch weiter und ich will nicht panisch werden! Nicht hier. Nicht in der Öffentlichkeit. Ich marschiere schnurstracks in diesen Gerichtssaal, bestätige meinen Rückzug und ziehe mich dann zurück. Ich schaffe das! Ich muss das durchziehen! Für Helmut, für Paul und Tom, für Niall, Zayn und Harry, für Liam… „Louis. Es wird alles gut gehen. Beruhig dich.“ Paul streichelt mir leicht über den Rücken. Ohne es zu merken bin ich immer langsamer geworden und schließlich komplett stehen geblieben. Ich zittere unkontrolliert und kann nur ruckartig nicken. Sanft schiebt mich Paul weiter, dabei flüstert er mir ermutigende Worte zu „Du wirst das ohne Probleme meistern. Helmut wird Liam ohne Frage finden. Wir stehen alle hinter dir. Wir sind immer bei dir, denke daran, wenn du vor dem Richter stehst. Denke an Harry, Niall, Zayn, Tom und mich. Wir sind in deiner Nähe.“ Den ganzen Weg über spricht er mir diese tröstenden Worte zu. Als der nette Mann vorne stehen bleibt und sich nach uns umsieht fühle ich mich schon um einiges sicherer. Wieder schiebt er sich seine Brille zurecht, scheint so ein Tick von ihm zu sein, und weist uns höflich an „Da ihr meinen Quellen zufolge noch in keinem Gericht wart, gebe ich euch eine schnelle Einführung. Erstens dürft ihr euch nicht erschrecken, wenn ihr eintretet. Der Zuschauerraum wird gut gefüllt sein. Keine Sorge jeder wurde einzeln durchgecheckt. Es ist kein verrückter Fan dabei.“ Er schenkt unseren zuerst entsetzen Gesichtern ein freundliches Lächeln, dann fährt er fort „Ihr setzt euch alle gemeinsam auf die rechte Bank. Wenn ihr dran seid, ihr werdet namentlich aufgerufen, müsst ihr vortreten und eure Aussage tätigen.“ Wir geben ein verstehendes Nicken von uns.

Der Tag der alles veränderte (One Direction FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt